Ich war aber auch kurz davor mir ein Aluprofil fräsen zu lassen mit zwei Reihen und unter dem Pult einzulassen, selbst die Taster der DHD 3200er Reihe hätte ich besorgt gehabt.
Auch Mini Displays, mit Arduinos hab ich gekauft gehabt wegen Titel und Spielzeit Anzeige.
Die Software (Sketch) wäre schon fertig gewesen, dafür hab ich einen recht schlauen Freund an der Seite.
Nur das ist leider unter Zeitmangel im Sand verlaufen.
Vielleicht nehme ich das Projekt mal wieder auf.
Ich sehe den Markt, aus eigener Erfahrung, so:
Es gibt nach wie vor keine vernünftigen Broadcast-Pulte im günstigen Preisbereich. Das wird schon seine Gründe haben.
Auf was habe ich bislang geschraubt:
Yamaha MG-12 (egal, welche Generation und welche wechselnden Namen):
Einsteigerpult, das überraschend viel kann (Aux-Wege schaltbar, in den neueren Generationen auch simple Kompressoren auf den Mikrofonwegen 1-4). Die 60 mm-Fader werden ihm gern als Nachteil ausgelegt, aber das ist Gewöhnungssache.
Alles unterhalb dieser Pultklasse / Möglichkeiten ist zumindest mit sehr kritischem Augenmaß diskussionswürdig.
Allen & Heath ZED 14:
Hat mit Radio zunächst absolut gar nichts zu tun, ist eher ein Live- oder auch Studio-Pult. Und dennoch punktet es mit vielen kleinen, aber ausgeklügelten Rafinessen. Es hat insgesamt sieben (!) plus ein Stereo-Eingänge, von denen jeder seinen eigenen Gain-Regler hat (konkurrenzlos!). Herausragende Routing-Möglichkeiten sowie, ebenfalls selten zu finden, einen Master-Insert auf die gesamte Pultsumme. Mein bislang bestes Pferd im Stall.
Die Broadcast-Variante XB 14-2 baut darauf auf.
D&R Airmate (1. Generation) - geliehen bekommen -:
Nichts mit USB, keine Fernsteuerung, keine integrierte Soundkarte, also bitte nicht verwechseln.
Solider Panzer, sehr flexible Anschlussmöglichkeiten auf allen Kanälen, leider etwas aufwändig einzustellen (mit Jumpern! ).
Übersichtlich aufgebaut, einfach und, vom Master-Fader (in Stereo!) mal abgesehen, durchaus mit dem Hintergedanken auf den Radiobetrieb konzipiert. Eingebauter Cleanfeed, Monitor-Mute, Rotlichtschaltung, Talkback, separate Regelung für Gast-Kopfhörer etc. Technisch vielleicht nicht herausragend, aber gut und, wie anfangs beschrieben, solide.
Bemerkenswerterweise teurer (!!) als das Airlite (bezogen auf die zweite Generation, mit USB, aber immer noch keine Fernsteuerung und keine integrierte Soundkarte!). Das sollte einem zu denken geben.
Und nun zu den “hatte ich noch nicht, kenne ich aber”-Pulten.
Behringer DX 1000 / 2000:
Kenne ich persönlich als (zu großes) DJ-Pult, wenn ich gezwungenermaßen da drauf schrauben musste. Ist wohl eher für Hobbyisten und mobile Klein-DJs gedacht. Mit dem Gain-Regler stehe ich auf Kriegsfuß (kann meiner Erfahrung nach nix). Für den Radiobetrieb meiner Meinung nach nur bedingt geeignet. Kein brauchbares Routing - benötigt man als DJ ja auch nicht -; eine ordentliche Cleanfeed-Simulation ist daher nur umständlich einzurichten.
D&R Airlite / Webstation:
Bei aller Kritik: Eins haben sie richtig gemacht - eine Nische besetzt. Mit Preisbrechern haben sie versucht, eine eierlegende Wollmilchsau in den Markt der Hobby-Webcaster zu werfen. Soweit wir das aus der mAirList-Sicht beurteilen können, klappt das recht gut, denn die Nachfrage nach dem Fernsteuerungs-Modul seitens der Privatanwender ist groß.
Praxiserfahrung: Zu Gast im Studio eines engagierten mAirList-Anwenders hat mich vor allem die Haptik des Airlite … … überrascht. Da war ich bislang anderes gewohnt. Von verschiedenen Seiten hört man entweder mal Kritik an den Mikrofonvorverstärkern oder dem eingebauten USB-Hub (ich weiß nicht, ob es ein hochwertiges Mehrkanal-USB-Audiointerface sein kann wie ein Steinberg, Tascam oder Marian). Auch das Routing soll unübersichtlich sein.
Positiv: Der Voicetrack-Bus ist genial, wenngleich etwas tricky. Unklar bleibt, ob der Telco-Kanal via USB ausschließlich mit Skype oder auch anderen VoIP-Programmen bzw. Providern interagieren kann: PhonerLite, StudioLink, Sipgate etc. pp.
Praktisch (und dennoch teuer) für den Anfänger, vermutlich enttäuschend für den erfahrenen, anspruchsvolleren Selbstfahrer.
Allen & Heath XB 14-2:
Aufbauend auf dem ZED 14 (siehe oben) hat A&H hier ein Broadcast-Pult umgebaut. Für erfahrene Radiomacher natürlich ein Witz, weil dann doch wieder einige Elemente fehlen, wie z.B. Faderstart auf den Stereokanälen (nur Hotstart verfügbar). Allerdings kann man beim ZED 14 und dem XB 14-2 die Fader einzeln austauschen und nachträglich Fader mit Startkontakten einbauen, was die Sache wiederum interessant macht.
Ansonsten aber: Unübersichtlich, unaufgeräumt, dennoch vielfältig. 4 Mikrofonkanäle, 2 Telco, 7+1 Stereo. Monitor-Mute, flexibles Routing für Selbstfahrer oder Techniker. Keine Fernsteuerung; Konfiguration über Mäuseklavier.
Preislich aber dennoch angesiedelt zwischen Webstation und Airlite, selbst wenn man noch eine mittelklassige, keineswegs schlechte externe Soundkarte mit Verkabelung hinzurechnet.
Wenn man sich aus dieser Perspektive den Markt anschaut, dann wird man feststellen: Qualität gibt es nur im vierstelligen Bereich; alles darunter ist auch nur eine halbgare Lösung. Bemerkenswert: Webstation und Airlite versuchen sich als Preisbrecher. Sie bringen zwar viel in einem Pult mit, scheinen aber nicht Qualität zu punkten.
Das ganz große Loch tut sich zwischen 2k€ und 10k€ auf. Dort geht es los mit DHD, und ein äußerst amtliches SX2 gibt es aktuell für ca. 12.000 Euro inkl. MwSt., wenn meine Informationen stimmen.
Ist halt nicht mal eben so in einer halben Stunde eingerichtet.
Wenn es also jemand schafft, richtig gute Qualität im modularen Aufbau in einer Brutto-Preisspanne zwischen 3k€ bis 7k€ in den Markt zu bringen, der dürfte die Szene meiner Meinung nach ordentlich aufmischen.
Begründung: Für ein Airlite haben die Leute ja auch schon 1.800 Euro bezahlt, und das Geld kam bestimmt nicht aus der Portokasse. Radio ist ein teures Hobby, und wer es liebt, investiert da auch gerne.
Nur mal als Anreiz: Ich wüsste viele Studios, aus denen dann die D&R Airence-Pulte rausfliegen würden… DHD ist denen (momentan noch) zu teuer.
Zweifellos. Ist aber entweder bei einem gegebenen Mindestqualitätsstandard unmöglich oder man geht ein selbstmöderisches unternehmerisches Risiko ein (Mindeststückzahl). Ausnahme: es findet sich eine Howard-Hughes-ähnliche Persönlichkeit mit Herzen fürs Webradio. Das Risiko freilich bliebe, wäre dann halt nicht so schlimm.
Ein D&R Airence, zweiteilig (Main Unit plus Expansion Unit) wird aktuell angeboten für 3.780 Euro inkl. MwSt. frei Haus (Preise für Deutschland, Stand: 10. Januar 2020).
Analog, mittlere Qualität.
Steht bei mehreren Kunden, die ich am Telefon hatte.
Andere haben - aus Verzweiflung? - gebrauchte DHDs früherer Serien in den Studios stehen; aktuell kenne ich zwei Sender, bei denen ein Lawo Crystal am Start ist (einen davon kennst oder kanntest du ).
Soll heißen: Der Markt ist da, das Geld ist da. Ich denke schon, dass da im mittleren vierstelligen Segment was möglich ist. Und es würde mich nicht wundern, wenn gebrauchte DHDs zunehmend auch bei ambitionierten Privatanwendern Einzug halten.
Mit den Mikrofonen ist es nicht anders - weg vom Røde, hin zum TLM 102 oder gar TLM 103.
Ernsthaft!
Na gut, bis zum “Usi” hat’s zuhause, aus Hobby, wohl noch keiner getrieben, aber wer weiß?
Die Leute hängen ja auch schon das Shure SM 7 B an Behringer-Pültchen (okay, für einen amtlichen Channelstrip war halt kein Geld mehr da, wobei es auch schon ein einfacher dbx getan hätte… ).
Mich wundert inzwischen fast gar nichts mehr.
Ähnlich zum Vergleich die Bandmaschine Telefunken M!5A: Mittlerer vierstelliger (Stückzahlen-) Bereich, ja, aber über 15 Jahre hinweg. Wurde damals zwischen 15- und 25.000 DM pro Stück abgegeben. Und ich glaube nicht, daß das ein Supergewinngeschäft war. Ja, die hat auch einen immensen feinmechanischen Aufwand inne; ich will bloß sagen, daß ich persönlich mittlere vierstellige Stückzahlen für die Untergrenze einer rentablen Produktion halte.
Die wir wiederum von der vierstelligen Anzahl abziehen müßten …
Hier gebe ich euch bzw. dir Uli vollkommen recht, zwischen 3k und 8k hier würde das Geld wirklich zum holen sein, das Airence habe ich mir auch angesehen statt dem Airlite, aber unnötig.
Aber für denn Preis die gleiche (bescheidene) Qualität wie beim Airlite??? nein danke.
So ein All in One Kasten mit guter HW zu bestücken ist sicher ohne (wie erwähnt) ein Selbstmord Kommando ohne Finanziellen Rückwind, bzw. bis hier das Geld wieder reingespielt ist (Entwicklung Prototyp).
Wegen dem Skype telefonieren am Airlite das funktionierte das letzte mal, ist schön langer her wunderbar (Talkback Funktion).
Wenn es um das Mehrkanalthema geht da habe ich schon alles durch, erst nach zwei Jahren testen und probieren, weiß ich welcher USB Kanal was macht und es perfekt mit der Sendesoftware verheiratet ist.
Eine ganz gute Alternative kann dieses System sein https://www.d-r.nl/axite.html
Es ist noch nicht so lange am Markt, mit Mainframe im ganzen Paket um 7649.-
Hier kann man noch auf Rechenlast DSP Karten vertrauen und aufrüsten wie man will.
DHD hat den Vorteil das es eine Deutsche Firma ist und hier sicher Support eines der Schlüssel Erfolge ist. Aber die Zeiten der Mainframes und Karten Erweiterung ist auch bei ihnen anscheinend vorbei, siehe DX/SX Core Systeme.
Zum Glück sind die neuen Pulte bis zur RM 4200 Mainframe Abwärts-Kompatible was ich weiß.
Hier verstehe ich auf jedenfall Antenne Bayern und glaube auch Ö3 die ihre alten Mainframes
auf die DX/SX Pulte fährt.
Man muss ja ihnen nicht alles in denn Rachen schieben.
Vielleicht kommt mal ein Geldsegen dann hat sich die Suche nach der Eierlegenden… erledigt