ich habe jetzt schon mehr als die Hälfte meines Bestandes nach R 128 normalisiert. Allerdings habe ich in der Massenbearbeitung direkt auf normalisieren geklickt. Muss ich jetzt alles nochmal im Zweischrittverfahren machen?
Als Durchschnittswert habe ich bei meinem Einschritt-Verfahren für 1.000 Titel ca. 40 Minuten ermittelt.
nein, musst du nicht: Wenn du einen Titel nach Lautheit normalisierst, wird zugleich die Lautheit ermittelt - und festgeschrieben.
Dieser Teil bleibt dir auf jeden Fall erspart.
Du hast momentan ein Archiv, das zu über der Hälfte nach Lautheit normalisiert ist und der Rest eben noch nicht bzw. anders. Das kommt in einer Playlist natürlich nicht so gut.
Workaround / Tipp:
Eine geladene Playlist komplett markieren (von den nicht spielbaren Elementen mal abgesehen) und dort die Massenbearbeitung - Normalisierung - durchführen lassen.
Dauert nicht ganz so lang (2 Stunden ca. 30 - 40 Elemente?) und dann ist wenigstens die Playlist der nächsten Sendung safe.
Kurzfristig eingeschobene Musikwünsche aus der Datenbank, die noch nicht korrekt normalisiert sind, bitte im Auge behalten, da können Ausreißer dabei sein!
Ist klar, das praktiziere ich im Fall des Falles bereits so.
Jetzt verunsicherst Du mich aber noch mehr. Zwei Stunden für 30 bis 40 Elemente?? Dann muss bei mir grundsätzlich was schief laufen. 30 bis 40 Elemente gingen bei mir im ein- bis zweistelligen Minutenberiech durch.
Normalisiere ich am Ende etwa unnormal?
Entschuldigung, Miss(t)verständnis: Zwei Stunden Sendung bestehen aus geschätzt gesamt 30 bis 40 Elementen, je nach Musikfarbe, Genre und Fahrstil.
So war das gemeint.
Ok, das hatte ich dann wohl missverstanden. Dann scheint ja erstmal alles richtig zu laufen.
Vom Ergebnis bin ich übrigens begeistert, das muss ja auch mal gesagt werden.
Dieser Tage kam - außerhalb des Forums - eine interessante Frage auf, als ich mal wieder missionarisch in Sachen R 128 unterwegs war:
Verändern sich nach der Lautheits-Normalisierung nicht auch die Werte für die Cue-Punkte, die vor der Normaliserung mittels Auto-Cue ermittelt wurden?
These: Wenn sich die Lautheit als solche im Ausspielprozess verändert, müssten sich ja auch die Cue-Punkte entsprechend dazu verschieben.
Preisfrage: Muss nach einer Normalisierung auch der Auto-Cue-Prozess im Rahmen der Massenbearbeitung neu angestoßen werden?
Angesichts einiger später manuell bearbeiteter Cue-Punkte würde das erheblichen Mehraufwand bedeuten.
Antwort: Nein.
Torben formulierte das so:
Das AutoCue findet vor der Normalisierung statt, und basiert immer auf dBFS.
Soll heißen: Die Normalisierung nach R 128 hat keinen Einfluss auf die Cue-Punkte.
Wieder ein Stückchen Klarheit mehr.
Einen Erfahrungsaustausch zu individuellen Auto-Cue-Einstellungen (und Fadezeiten) findet ihr hier:
Hierzu eine Ergänzung. In einem Telefonat (Kundensupport) kam genau diese Frage auf, wie man denn erkennen könne, welche Titel im umfangreichen Musikrchiv denn nun schon Lautheits-bestimmt seien und welche nicht.
Eine wichtige Frage, wenn man schrittweise vorgehen möchte.
Man kann sich das in der Datenbank / Ansicht: Bibliothek anzeigen lassen. Automatisch gibt es diese Spalte allerdings nicht, man muss sie erst aktivieren.
Danach steht die Spalte Loudness (LUFS) - und ggf. auch andere, je nach Auswahl - zur Verfügung.
Nun kann man nach ihr sortieren (Klick auf den Spaltenkopf) und so eventuell vorhandene Titel ohne Lautheit ermitteln.
In der hier abgebildeten Test-Datenbank waren alle Titel bereits analysiert, es gab also nichts nachzubessern.
Andernfalls hätte man hier alle Titel ohne Lautheit markiert und in der Massenbearbeitung einer Lautheitsanalyse unterziehen können.
Ich habe mir nun die 6.3 geholt, die Konmfigurationsdateine an den Vorgänger 6.2. angepasst (man will ja das alles so aussieht wie vorher) Datenbank geöffnet und wollte nach deiner Erklärung Lautheit und Normalisieren durchführen. Bloß ich finde die Massenbearbeitung nicht. Bin in der Bibliothek, wo alle Ordner sind, wie in der Vorgängerversion.
Hast du denn die Auflistung der Titel des Ordners auch alle ausgewählt (Strg+A ) bzw. einen Teil davon markiert?
Der Rechtsklick auf diese Auswahl führt dich zur Massenbearbeitung.
Die Werte für R 128 und Peaks müssen nicht gelöscht werden, die sind ja Bestandteile der Analyse und haben auf den Ausspielprozess (noch) keinen unmittelbaren Einfluss.
Großartiger Hinweis! Ich habe gerade auf 6.3 “aufgerüstet” und werde mich in Kürze an das Abenteuer “Normalisierung” wagen, dabei werde ich dann als zusätzlichen Schritt “Ausnahmen ermitteln” einfügen.
Damit sage ich auch mal “Hello again” und beende meine fast sechsährige Winterruhe in diesem Forum…
Ist es richtig, wenn Du ein Kundensystem einrichtest, das Du dann EBU 128 empfiehlst/einstellst?
Mit -23 oder -18?
Grundsätzlich muss im System diese Einstellung, also Normalisierungsmethode EBU 128 und bei Datenimport die Haken bei “Dateien bei Import normalisieren” und “R18 Lautheit bestimmen” gesetzt sein, den Rest macht dann mAirList.
Ich richte mich nach dem Kundenwunsch und berate individuell, passend zu den Verhältnissen des Senders.
Warum sollte es anders sein?
Es “muss” gar nichts.
Jedes System ist anders, jede Einrichtung und Umstellung erfordert eine andere Herangehensweise.
Die Entscheidung darüber, wie sich der Senderbetreiber = Kunde mit seinem Stream bzw. der terrestrischen Verbreitung präsentiert, obliegt ihm. Wir beraten ihn, mit welchen in mAirList vorhandenen Werkzeugen er ein möglichst gutes Ergebnis erzielt und an welchen Stellen seine Vorgaben und Wünsche an (meist technische) Grenzen stoßen.
Sicher. Nur, hinsichtlich was?
Die R 128 hat die ein oder andere Überarbeitung erfahren.
Im Kern gilt: -23 LUFS ist und bleibt das Ziel, insbesondere langfristig.
Jedoch wurden -18 LUFS als temporäre Anpassung zugestanden (R 128 s2) und in speziellen Fällen sollen sogar -16 LUFS möglich sein (“s2 Music”), welche ich jedoch ohne knackige Kompression davor (!) für wenig realistisch halte - oder das zu sendende Material ist ohnehin so grottig gemastert, dass es eh nicht drauf ankommt (gewisse Typen an populärer und Partymusik sind leider bekannt dafür).
Ich persönlich würde, wenn ich die -23 LUFS schon überschreite, mich auf einen Pegel zwischen -20 und -18 LUFS maximal einrichten.
Die Realität der Webstreams, ganz gleich von welchem Anbieter, sieht freilich anders aus. Die aktuell angebotenen Pegel sind im Durchschnitt viel zu laut und in meinen Ohren nicht akzeptabel.