Ja.
Da aber alle Elemente nach dem gleichen Algorithmus berechnet werden, sollte durchschnittlich (!) eine gleiche Lautheit zustande kommen.
Das funktioniert blöderweise nicht, wenn die Werte so unrealistisch eingestellt sind, dass in der Ausspielung (!) die Lautheit von Element zu Element springt.
… und dann ist eben dieser einer Titel dabei, der blöderweise so plattgemastert wurde, dass er tatsächlich mit -15,1 LUFS
ausgespielt werden kann.
Daher:
Korrekt.
Genau das ist ja auch der große Irrtum bei der Bewertung nach Spitzenwert (Peak), bei der die dynamischen, gut gemasterten Elemente in aller Regel am meisten leiden.
Fatal wäre das bei digitalisierten Vinyl-Aufnahmen, deren Knackser-Peaks nicht ordentlich “bereinigt” würden. Sie sind für unser Ohr jetzt nicht als massiv störend wahrnehmbar, machen in der Wellenform aber einen massiven (und ggf. einzigen) Peak aus. Das zerstört die gesamte Bewertung, wenn ich mich immer noch an Peak festklammere (zu einem bestimmten Sender schielend geschrieben).
Zurück zur Frage: Ja, unterschiedliche Dynamiken können bei einem (zu) hohen, nicht erreichbaren LUFS-Zielwert zu unterschiedlich ausgespielten Lautheiten = hörbaren Veränderungen im Sendesignal führen.
R 128 wird in dem Moment unterlaufen, wenn ich versuche, die Lautheit in Sphären zu bringen, die mein Material ohne zusätzliche Eingriffe (Kompression, Maximierung, Limiting) einfach nicht hergibt.
Es ist doch wie im Straßenverkehr: Die Regeln gelten für alle. Manche aber sind nicht “alle” und fahren nach vermeintlich ihren eigenen Regeln. Tja.
R 128 ist (leider!) keine Regel oder gar ein Gesetz; es ist eine Empfehlung (R = “Recommendation”). Allerdings eine verdammt gute. Wenn sich keiner dran hält, ist das natürlich doof, aber es ist ein wirklich intelligenter Weg 'raus aus dem loudness race im Streaming, hin zu wieder hörenswerter Musik im Webradio (und vielleicht sogar mal über DAB+).
Ein sehr technischer, aber wichtiger, vor allem, wenn man mit mp3 arbeitet.
Hier bitte ich zur Eigenrecherche. Empfehlenswert sind Beiträge von Friedemann Tischmeyer; ich glaube, es gibt bei delamar einen Artikel von ihm auf deutsch zu dem Thema.
Solange ich mit R 128 arbeite, ist der Peak (dBFS) ohne Bedeutung.
Natürlich kann ich die Werte hochsetzen. Natürlich kann ich nach Fantasiewerten normalisieren.
Nur ist es dann irgendwann eben nicht mehr R 128, auch nicht mit allen Ergänzungen.
Sie haben Ideen - Analogie Straßenverkehr -, ein Verkehrsschild zu übermalen. Und ich werde Ihnen nicht den Farbeimer halten.
Ich hoffe, diese Linie ist hiermit klar definiert.
Ich finde es durchaus erfreulich, wenn Sie sich mt den technischen Aspekten und Hintergründen dieser Normalisierungsmethode auseinandersetzen möchten. Allerdings bitte ich Sie dann, eigenständig zu recherchieren. Sowohl hier im Forum wie auch in Fachbeiträgen (also nicht irgendwelchen Hannebambel-Blogs) finden Sie sehr gute Ansätze. Von diesen Menschen habe ich gelernt, und hier verweise ich auf den guten alten Grundsatz: “Halte dich an die Original-Quelle”.
Wir sind hier schließlich beim Radio (machen), da gehört das zum Handwerk.