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Vergiss’ mal diese Button-Geschichte. Für den Betrieb zusammen mit einem Pult ist die absolut vernachlässigbar.
Stichwort: Aktionen > Nach Programmstart
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Wieso sollte der AUX-Eingang plötzlich nicht mehr fernsteuerbar sein? Auch der hat natürlich sein eigenes Kommando: reference:remote_control_commands [mAirList Wiki]
Dass du diesen Zuspieler gleich allen drei Eingängen zugewiesen hast, ist der logische Overkill und bei der Unterstützung bzw. Fehlersuche alles andere als hilfreich. Ein Dritter kann das kaum entwirren, was du dir dabei mal gedacht hast.
Nun ja.
Kann man machen, hätte ich aber nicht unbedingt empfohlen. Und das mit den angeblich “optimalen Einstellungen für das PodMic” halte ich eher für einen geilen Marketing-Gag von Røde (soll heißen, an jedem anderen Interface und Mischpult klingt es wie Hulle? Wohl kaum. Mehr dazu später).
Es kommt halt darauf an, was für eine Art Radio bzw. Sendeformat man fahren möchte.
Wenn es eine reine Talkrunde mit gelegentlichen Einspielern / Pausenmusik sein soll, kann ich das Setup ja noch halbwegs verstehen.
In dem Fall müssen wir uns ja fast schon dafür bedanken, dass es mAirList geworden ist, denn rein technisch ist das, als simpler Zuspieler, streng genommen oversized.
Für den “klassischen” Radiobetrieb hingegen, was dein Vorhaben keineswegs abwerten soll, der meist musikredaktionell orientiert ist (das geht auch mit einem hohen Sprachanteil, wie ich neulich mal wieder gehört habe), sieht das Setup anders aus:
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(Meist) Zwei bis vier Ausspielkanäle gehen via Multikanal-Soundkarte auf verschiedene Fader des Pultes, werden dort zusammen mit [Anzahl] Mikrofonkanälen gemischt und zurück zu mAirList in den Encoder (klassischerweise Line In) geschickt.
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Abhörpunkt für alle Quellen ist das Pult. Es gibt im Grunde keine Latenz, zumindest nicht beim direct monitoring.
Hinsichtlich der Musik sind bis zu 500 ms getrost vernachlässigbar, weil es hierbei ja nicht um Gesangsaufnahmen geht.
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Rückkopplungen finden nicht statt. Sind trotzdem welche zu hören, entstehen sie durch Bedienfehler am Pult.
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Man kann mAirList natürlich auch so konfigurieren, dass da im Zusammenspiel mit dem Pult gepflegter Unsinn bei 'rauskommt.
In dem Fall rate ich, den Signalfluss zu verstehen und sinnhaft abzubilden - dann kann man ihn nämlich auch beschreiben. Meistens löst sich an dieser Stelle bereits das erste Problem.
Wer dazu nicht in der Lage ist, bekommt als selbst ernannter Selbstfahrer im Störungsfall meist ein ernsthaftes Problem.
Dein Pult (und ähnliche; die Konkurrenz hat ja hervorragend nachgezogen) kann unbestritten viel.
Für den Radiobetrieb selbst halte ich es nur für bedingt geeignet.
Alles andere, um das wir uns hier bislang gedreht haben, hat vermutlich mit deinen Routing-Einstellungen in mAirList zu tun. Hier können wir eine gute Hilfestellung leisten, wenn deine Beschreibungen auch nachvollziehbar sind. Wir können nicht in deinen Kopf schauen.
Ich habe mir den Spaß gemacht, nochmal zum Anfang des Threads zu springen.
mAirList bringt keine Treiber für spezielle Hardware mit, höchstens Fernsteuermodule, und die wiederum haben mit dem Klang des Devices nichts zu tun.
Das war bislang schon eine ziemliche Achterbahnfahrt hier.
Vielleicht kriegen wir jetzt mal etwas mehr Struktur in die Problemeingrenzung.
Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und wage zu spoilern: An mAirList liegt’s nicht…
Nochmal zu Røde, dem PodMic und dem RødeCaster Pro.
Da ist wahnsinnig viel Marketing drin, denn da sind die Aussies besonders gut (die meisten ihrer Produkte sind es auch, unbestritten).
Als das RødeCaster Pro 'rauskam, stellte es die Welt der Podcaster (ja, die!) auf den Kopf. Noch mit ein paar Schwächen versehen, die mit einem Firmware-Update schnell beseitigt wurden. Es schien primär auf den amerikanischen Markt abzuzielen, weniger auf den europäischen. Das hat vermutlich mit unterschiedlichen Arbeitsweisen zu tun.
Live-Webcasting war natürlich auch möglich, wurde aber eher stiefmütterlich wie eine Art “Abfallprodukt” behandelt, denn das war nie die Kernzielgruppe: Podcast war einfach ein Zug, auf den man aufspringen wollte; “echtes” Radio hingegen schien abgeschrieben.
Trendig halt.
Es wurde in den ersten Fotos und Videos mit dem Procaster beworben. Alle waren happy und es sah nach der perfekten Lösung aus.
Plötzlich tauchten unkommentierte Fotos von Sessions auf, auf denen das PodMic anstelle des Procaster zu sehen war - nur kannte bis dato keiner das Mikrofon. Und Røde schwieg sich selbst auf Nachfrage beharrlich dazu aus (ja, auch ich habe das verfolgt und nachgefragt: Vergeblich. Natürlich rein aus Mikrofon-Interesse).
Auch irgendwie eine Marketing-Strategie: Du machst die Community durch ein beabsichtigtes Leak auf das Release heiß, um die mögliche Nachfrage zu steigern.
Dann kam das PodMic, mit vielen Versprechungen, die es aber (nach meiner Wahrnehmung) nicht so wirklich halten konnte. Aber Røde befeuerte das, indem es ein Preset dafür im RødeCaster Pro hinterlegte, wie auch für vier andere Røde-Mikrofone (was nie so in den Vordergrund gestellt wurde), zusätzlich noch das EV RE20; bleiben noch zwei Buttons für Condenser und Dynamic.
Nun ja.
Jeder andere Mischpultschorsch™ machts halt mit dem Channel-EQ am Pult, bevorzugt mit parametrischen Mitten. Ich hab’s halt nicht so mit Presets. Aber, hey, es verkauft sich so halt besser.
Vielleicht verstehst du jetzt, in welche Richtung das alles geht: Das ist alles an und für sich nichts schlechtes, es zielt halt nur auf einen ganz anderen Markt, und der wird fokussiert bedient.
Für’s Radio… sehe ich das Gerät einfach weniger.
Aufgeklärte Grüße, Uli