auf Grund meiner neu Strukturierung meines Musikbestandes wollte ich einige CD’s neu Rippen, weil ich das vorhandene Material damals mit einer niedrigen Bitrate (damals aus Platzmangel) vorliegen hatte. Jetzt musste ich feststellen das einige CD’s im laufe der vielen Jahre einfach kaputt gegangen sind, obwohl die CD’s nicht benutzt wurden (Sammlerleiden).
In welchem AudioFormat (WAV, MP3, WMA, AAC, OGG, FLAC, usw.) habt ihr eure Musik? Mit welcher Bitabtastrate und Layerformat? Welches Program verwendet ihr dafür? Ist es Sinnvoll oder ein Nachteil von CD auf ein FLAC (oder anderes Format) zu rippen?
Bin schon auf eure Antworten gespannt und freue mich auf regen Gedankenaustausch.
Und für Uli gilt wie immer: gibt es es schon eine solche Diskussion, dann bitte dorthin verschieben, danke.
Aufgrund des inzwischen gigantischen Festplattenspeichers gibt es eigentlich keine echten Argumente mehr für komprimierte Speicherung. Zum Archivieren nehme ich WAV oder AIFF, beides eine exakte Kopie der CD-Datei.
Blöderweise sind das auch die beiden ältesten Formate und können so gut wie keine Metadaten beinhalten.
Deshalb wurde das WAV Format für den Rundfunk zum BWAV erweitert, damit sind unter anderem auch Metadaten möglich.
WMA ist von deinen aufgezählten Formaten definitiv das schlechteste, weil am stärksten komprimierend. Das war einst das Microsoft-Pedant zur MP3 - MP3 hat sich durchgesetzt und das mit guten Gründen.
FLAC und ALAC sind verlustlose Verfahren, hier werden die Audio-Dateien etwa auf 1/10 eingedampft, aber an der Qualität ändert sich nix. Zurückverwandelt in WAV sollten diese Dateien gleich sein wie das Original. Beide Formate können viele Metadaten speichern.
OGG und AAC sind verlustbehaftete Komprimierungsverfahren ähnlich MP3, nur moderner.
aktuell geht bei mir alles auf flac - und da stellt sich einzig und allein die Frage der Kompressionsstufe.
Sehr angenehm.
Ganz früher™, zu Beginn meiner - bereits digitalen! - DJ-Zeit (das muss so kurz vor oder um die Jahrtausendwende gewesen sein), habe ich mich bereits für mp2 @ 384 kbps entschieden.
Da wurde ich noch ausgelacht; mp3 @ 128 kbps erschien den meisten vollkommen ausreichend.
Aktuelle Zahlen:
Die derzeit aktuelle Bravo Hits 109 (Doppel-CD mit 48 Titeln) macht bei mir im Archiv mit flac und Kompressionsstufe 8 ca. 1,01 GB aus.
Bei einer 500er Platte - lächerlich, mittlerweile wird ja in TB gerechnet - wären das dementsprechend knapp 500 (besser: 450) solcher Alben, und wenn wir jetzt mal von durchschnittlich 40 Titeln je Doppelabum ausgehen - muss ja nicht alles so eingedampft sein wie die Bravo Hits -, komme ich auf ca. 18.000 Titel!
Wohlgemerkt, flac 8 auf einer 500er Platte (oder SSD) - das ist schon ziemlich amtlich.
Nehmen wir mal etwas anderes: Ulli Wengers One Hit Wonder, immer 2* 18 Titel je Album, aktuell habe ich 12 Ausgaben in der Sammlung (ergo: 432 Tracks in flac 8), das sind 11,1 GB auf der Platte.
In dieser Serie liegt die Bandbreite je Titel so zwischen 20 und 40 MB; durchschnittlich etwas über 25 MB. Beachte aber bitte die hohe Bandbreite - und je nach Genre bzw. Erscheinungsjahr sind bei dir die Titel eher kürzer oder mehrheitlich länger…
Windows zeigt mir eine Platte mit 1 TB als “931 MB verfügbar” an.
Nun denn: Bei - grob geschätzt - 25,5 MB je Track in flac 8 sind das ca. 36.500 Tracks (die realen Werte können abweichen).
Neulich lief hier ein Angebot für eine 5 TB große Platte (extern) für um die 100 Euro über den Bildschirm.
Noch Fragen?
Frei von der Fettleber weg:
Ich kenne kein Argument (mehr) für eine verlustbehaftete Komprimierung.
Bitte differenzieren: flac ist auch komprimiert (so wie zip), allerdings nicht verlustbehaftet wie z.B. mp3 oder AAC.
Gegen Komprimierung an sich ist nichts zu sagen; gegen verlustbehaftete Codecs hingegen (mittlerweile) schon.
Angefangen habe ich mit CDex, bin dann zu EAC gewechselt und arbeite mittlerweile mit dBpoweramp. Letzteres kostet zwar Geld, aber die Möglichkeiten und Einstellungen sowie der Komfort beim rippen sind letztlich unbezahlbar.
Zugegeben: Ich bin ein Tag-Junkie. Ich versuche so viele Felder wie möglich schon vor dem Rip so gründlich und umfangreich wie möglich zu erfassen (u.a. ISRC, LC, EAN oder UPC, Sprache, Jahr…).
Alles, was mir eine zusätzliche (!) Nachbearbeitung spart, betrachte ich als Gewinn.
Heiliger Klabautermann, ich sehe nur mehr Arbeit, Arbeit und nochmal Arbeit mit meiner Musiksammlung. Ich habe bis jetzt zu 95% alles MP3’s gemacht. Die restlichen 5% sind mit FLAC aber auch nur weil ich Test-Neugierig war.
Eines ist schon mal sicher und da sind wir uns alle einig: Verlustbehaftete Speicherung ist auf Grund von Festplattenpreise und deren Kapazitäten nicht notwendig.
Nachdem bei mir ja die CD’s kaputt gehen und in den Ewigen Rohlinghimmel aufsteigen muss ich wohl oder übel alle CD’s rippen.
Für große Radiosender, die ja von der Musikindustrie mit verlustfreier Musik versorgt wird, ok und auch legitim. Aber der Speicherplatz ist auch ein vielfaches Höher.
Ich Denke, für meine Zwecke wird FLAC ausreichen und auch in Zukunft bestand haben. Das MP3 in die Jahre gekommen ist, ist jedem klar. Obwohl sicher 90% auf der Welt noch auf dieses Format großen Wert legt.
Wie ist es: wenn ich von CD rippe und zwar auf FLAC Format - wird dann ja auch nur auf dieses Format abgebläht - wie bei CD auf MP3 mit 320 Bit? Oder hab ich da einen Denkfehler?
Steht bei mir auf meinem Besorgungszettel ganz oben, danke für deinen Tip.
Bei mir muss sogar die Tracknummer mit der CD übereinstimmen und noch so vieles mehr. Ich weiß, ich hab einen an der Klatsche.
mp3 sägt unwiederbringlich etwas ab (Recherche-Stichwort: Psychoakustik); flac lässt lediglich die Luft raus, die vor dem Abspielvorgang wieder reingeholt wird - grob vereinfacht ausgedrückt.
Bei flac kannst du gar keine Bitrate angeben. Sie errechnet sich automatisch (average bitrate und joint stereo, wenn mich jetzt nicht alles täuscht - müsste nachlesen) und bewegt sich so im Bereich von 700 bis 1.100 kbps - als sehr nah an WAV (1.411 kbps, constant bitrate).
Einen Nachteil hat FLAC allerdings: Es ist nicht so kompatibel wie WAV und AIFF. Diese beiden Formate kann praktisch jedes Audio-Programm lesen, es wird von den Betriebssystemen direkt unterstützt. Bei FLAC ist dem leider nicht so. Im Autoradio z.B. wirst du evtl. Probleme damit haben.
Auch ich nutze dBpoweramp.
Damit kannst du ohne Mehrarbeit gleichzeitig in mehrere Formate rippen: Z.B. FLAC für Radio und Archiv und MP3 für die mobilen Gerätschaften.
Ja, der Multi-Encoder ist genial. Und: dBpoweramp kann den ISRC auslesen!
Kenne sonst keinen Ripper der das automatisch macht - vom Erzeugen von Cue-Sheets mal abgesehen.
Na ja, wenn Du Deine Daten denn auch „amtlich“ speichern willst, dann wird doch ein wenig mehr draus: Vier größere Platten im NAS, eine größere für dessen Backup, und, wer’s hauptamtlich will – was jedoch empfehlenswert ist –, ein weiteres aushäusiges Backup.
Kommt drauf an. Wenn der Orignalplatte etwas passiert, reicht evtl. ein Backup. Wenn du aber selber versehentlich etwas löscht und du es nicht gleich bemerkst, wird das auch auf deinem EINEN Backup so passieren. Ein Backup vom Backup kann dir da zumindest SEHR viel Arbeit sparen. Ist mir vor kurzem passiert und ich werkle immer noch daran. Versehentlich einige Ordner vom NAS gelöscht und erst bemerkt, als das wöchentliche Backup schon durch war … da war nicht nur Musik dabei, sondern auch der Ordner mit allen meinen Fotos. Konnte es wiederherstellen, aber den Dateien fehlen nun nicht nur die Ordnerstruktur und die Namen, sondern auch jegliche Metadaten…