Verwenden der Cartwall zum Abspielen aufgezeichneter Interviews

… aus dem Skin.ini-Thread:

Da gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder man führt tatsächlich ein bilaterales Gespräch in einem Stück, schneidet das mit und kürzt gegebenenfalls an den entsprechenden Stellen. Meist wird, um Atmobrüche zu vermeiden, die erste Frage abgeschnitten und bei der Sendung live gesprochen. Die Aufzeichnung startet dann mit der ersten Antwort. Soweit alles keine Hexerei und journalistisch korrekt (bei Erwähnung der Aufzeichnung).

In jüngerer Zeit ist man dazu übergegangen, bei Ereignissen von größerer Aktualität und bei breiterem Interesse Audios mit den Antworten eines von der gebenden Stelle geführten Interviews zu verbreiten. Immer mit dabei ein Textdokument mit den passenden Fragen. (Bezeichnung im Jargon: „3F/3A“ oder entsprechend.)

Jetzt kannst Du wiederum unterschiedlich vorgehen: Entweder man faket (blödes, aber „türkt“ ist ja auch nicht besser) ein Liveinterview, indem man live die Fragen stellt und die Antworten dann zum passenden Zeitpunkt zuspielt (ob aus Playlist oder Cart ist dabei egal). Damit setzt Du Dich natürlich der Gefahr einer Bruchlandung aus, bei technischem oder menschlichem Versagen etwa. Außerdem finde ich (die Meinungen gehen hier durchaus auseinander) diese Vorgehensweise dem Hörer gegenüber zumindest unaufrichtig. Viele Sender machen das so.

Bei hr-Info z. B. geht man weniger offensiv mit solchem Material um: Wenn man tatsächlich darauf angewiesen ist, 3F/3A-Material zu verwenden (weil Du z. B. keinen Termin für ein Livegespräch mit dem Korrespondenten bekommen hast, das ist ja gerade das Problem), dann moderiert man die Antworten wie einzelne Beiträge an, etwa so:

  • „… beginnt heute der Prozeß, berichtet unser Liechtenstein-Korrespondent Anton Pflümli:“

  • [Antwort 1]

  • „Ein Jahr ist seit der Tat vergangen, und es ist damals viel darüber diskutiert worden in Liechtenstein:“

  • [Antwort 2]

  • „Auf die Frage, wann mit der Urteilsverkündung zu rechnen ist, hat unser Korrespondent so geantwortet:“

  • [Antwort 3]

  • „Und auch welche Auswirkungen das Urteil haben könnte, weiß Anton Pflümli:“

  • [Antwort 4]

  • [Abmod] „… sagt Anton Pflümli, unser Liechtenstein-Korrespondent zum beginnenden Prozeß um …“

(Das waren jetzt 4F/4A.) Schadet, da ehrlich, dem Hörer in keiner Weise und bewahrt bei Pannen vor großer Blamage. Muß jeder selber wissen.

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Vielen Dank.

Da du eben genau jenes erwähnst:

Ich lasse mich tatsächlich um 05:59 Uhr von besagtem Sender wecken, und in der Stunde von 06 bis 07 Uhr hast du, insbesondere beim “Thema des Tages”, ja nicht immer den Gesprächspartner live am Telefon, sondern meist aufgezeichnetes Material vom Tag vorher.

Beim bilateralen Gespräch sehe ich da auch kein Problem, allerdings muss die zweite Moderationsschicht infolge der hohen Beitragsrotation dann eben anmoderieren “Mein Kollege […] hat dazu mit $Gesprächspartner gesprochen und wollte wissen, welche Auswirkungen die jüngsten Entwicklungen auf den Preis für Zucchinis haben werden”.

(Sie hörten den Landfunk :upside_down_face:)

Aber bei 3F/3A, die man ja auch aus dem aufgezeichneten Interview schneiden kann, ließe sich doch ebenso eine Live-Situation vorgaukeln (klingt besser als faken oder türken, ändert aber nichts an der Tatsache):
Werner produziert vor und sendet das morgens, Simone übernimmt das nachfolgend anhand der 3F/3A.

Im professionellen Bereich habe ich diesen Ablauf noch nicht gesehen (vielleicht findet sich ja mal ein Video dazu?). Hier sehe ich dann tatsächlich einen Stack im Vorteil, aber doch nicht jedesmal mit Reglerweg auf dem Pult, sondern mit Taster, oder?

Tatsächlich hat mich das jetzt richtig neugierig gemacht und ich möchte was neues lernen.


@Stefan_Hillen (aus dem anderen Thread):

O-Töne: Okay, aber Drops, Hooks und Jingles?
Drops liegen bei mir in der PL, gerne im Rahmen des Paddings, Jingles in aller Regel auch, ansonsten in der Cw, und Hooks packe ich in den Hook-Container (der im übrigen auch mit nur einem Element befüllt sein darf, was ich so ganz nebenbei super cool finde).

Von daher will sich mir die Notwendigkeit einer zweiten Playlist nicht so wirklich erschließen, denn außer bei O-Tönen wüsste ich jetzt keinen sinnhaften Einsatz von Stacks bei den von dir genannten Elementen.

Selbst Unterleger (Betten) mit Openern und Closern oder eben auch Drops als Abbinder können doch über die Cartwall dank der Trigger-Funktion bestens gefahren werden.

Kannst du mir (uns) vielleicht mal ein anschauliches Beispiel geben, wie du in dem Zusammenhang die zweite Playlist als Stack einsetzt?
Vielen Dank.

Ja. Könnte man. Aber warum sollte man? Bei genanntem Sender wird so nicht gearbeitet. (Oder doch? Belege?)

 

Ja, genau so. Dagegen ist nichts einzuwenden.

Aus dem Kopf keine, nein. Müsste ich mal aufzeichnen und über mehrere Stunden verfolgen. Rein interessehalber; nicht, um jemand was Böses zu wollen.