Um endlich einmal auf die Bitte
von @UliNobbe einzugehen, erläutere ich noch einmal ausführlich, was ich mit strukturierbare Playlist meine, und dazu zitiere ich noch einmal mein Beispiel aus einem anderenThread:
An dieser Stelle breche ich mal wieder eine Lanze für eine strukturierte Playlist, ähnlich einem Verzeichnisbaum in einem Datei-Manager: Einfach gesagt, ließen sich Strukturelemente einfügen, „unter“ denen weitere beliebige (auch Struktur-) Playlistelemente angeordnet werden können. Diese erscheinen dann in der Playlist etwas eingerückt. Wird nun das Strukturelement verschoben, verschieben sich die unter ihm angehängten mit ihm. Abgespielt werden die Elemente ganz normal von oben runter.
Beispiel: Ein Programmbestandteil der Sendung ist ein Bericht über die neue Platte von Udo Lindenberg. Dieser besteht aus
- Bumper „Neuerscheinung aktuell“,
- Platzhalterelement mit Mod-Text im Kommentar,
- drei Udo-O-Tönen und
- zwei Musiktiteln.
Insgesamt also sieben Elementen. Geplant ist das ganze um zwanzig nach, allerdings stellt sich heraus, daß ein aktuelles Korrespondentengespräch über die Brände in Kalifornien nur um diese Zeit stattfinden kann. Udo muß also auf x:40 Uhr geschoben werden. Man packt also das Strukturelement und zieht es in der Playlist an die richtige Stelle. Allerdings wollen wir um viertel nach noch einen Teaser auf Udo einbauen, dazu nehmen wir einen der O-Töne her. Den kann man nun – und das ist entscheidend – ebenfalls einfach anpacken und per d&d aus der Unterstruktur heraus an die passende Stelle der Playlist ziehen. (Genauso könnte man Elemente „von außen“ in die Unterstruktur hineinziehen.)
Der Einsatzmöglichkeiten sind unzählige, man denke an Gewinnspiele mit mehreren Elementen, die flexibel über die Sendung eingesetzt werden sollen, und, und, und …
Etablierte Ausspielsysteme machen das so.
Stand jetzt ist die Playliststruktur von mAirList völlig linear, d. h., ein Element liegt hinter dem anderen, ohne daß sie untereinander einen Bezug haben. Will man ein Element verschieben, so läßt sich das durchaus bewerkstelligen, aber – und jetzt kommt die Krux – jeweils nur einzeln. Okay, man könnte mehrere Elemente mit der Maus markieren und verziehen, aber das löst das Problem nicht: Es müssen immer jeweils die richtigen Elemente selektiert werden – was fehleranfällig ist und lange dauert –, und bei einem falschen Klick ist die Selektion wieder weg. Arbeitet man (wofür es gute Gründe gibt) mit den Befehlen PLAYLIST 1 MOVE UP
/DOWN
/NEXT
, so funktioniert ein gleichzeitiges Bewegen mehrerer Elemente überhaupt nicht.
Die Lösung sind sogenannte Strukturelemente, welchen einzelne Elemente zugeordnet werden können und sie damit einen Bezug untereinander erhalten. Wie das funktioniert, weiß jeder, denn wie wäre es, wenn alle Dateien auf Eurem Rechner im Wurzelverzeichnis C:\
lägen? Genau dafür gibt es Dateimanager, in Windows heißt er Explorer, Mac-Nutzer kennen dafür den Finder. Das Strukturelement dort nennt sich je nach Geschmack jeweils Verzeichnis, Ordner oder, für anglophile Leute, directory. Der einzige Unterschied zwischen Playlist und Dateimanager ist, daß in der Playlist Elemente an beliebige Stellen verschoben werden können.
Wie geht das konkret vor sich?
Bleiben wir beim (etwas abgespeckten) Beispiel Udo von oben, hier in der Software D’accord (wobei es darauf nicht ankommt – es funktioniert überall entsprechend): Wir nehmen unsere Playlist und planen die Struktur ein. Dazu fügt man mittels Kontextmenü an der passenden Stelle einen Platzhalter ein und gibt ihm einen angemessenen Namen (hier: Udo-Lindenberg-Interview). Nun werden an dieses die Elemente gefügt, die in die Struktur hineinsollen, das erste von ihnen jedoch nicht davor oder danach, sondern, aha!, darunter:
Dadurch wird der Platzhalter zur („Ordner-“)Struktur. (Auch das ist Jargon, genauso ginge es, wenn es einen Menüpunkt Einfügen … —> Strukturelement gäbe.) Alle weiteren Elemente werden wie gehabt dazugepackt; ob es innerhalb oder außerhalb der Struktur landet, entscheidet, an welches Element das neue gehängt wird. Man hat das schnell raus.
Links in der Baumstruktur ist deutlich die Gruppierung zu erkennen (siehe Anmerkung unten). Und das war’s: Nun sind die ganzen Udo-Elemente hübsch beisammen und bleiben es auch, wenn das Strukturelement verschoben wird:
Ist man an einer übersichtlicheren Darstellung der Stunde interessiert, lassen sich die Strukturen auch einklappen (bzw. klappt sich beim Verschieben automatisch ein, hier aus didaktischen Gründen andersherum dargestellt):
Ich habe es jetzt nicht verscreenshottet, aber man kann natürlich innerhalb einer Unterstruktur eine weitere erstellen bzw. eine solche hineinziehen. Wie gesagt: Das Prinzip ist dasselbe wie bei einem Dateimanager, wo Verzeichnisse ja auch weitere enthalten können.
So etwas ähnliches (!) gab es schonmal in mAirList und nannte sich Sub-Playlist. Leider funktionierte das nur schlecht, da sie nur als ganzes verschieblich war, man keine Elemente von außen hinein oder aus der Sub-Playlist hinaus verschieben konnte. Genau das aber (sei es mit der Maus oder mittels MOVE
) stellt eine strukturierbare Playlist sicher, und das muß auch so sein, will man vernünftig damit arbeiten.
Nota: Ich habe für die Beispiele aus Gründen der Einfachheit lediglich Screenshots aus der Planungssoftware (Jargon mAirList: „Datenbank“) erstellt. In der eigentlichen Ausspielsoftware (die in mAirList „Playlist“ heißt) stellt sich das ganze noch etwas bunter dar, und strukturierte Elemente sind (wie im Dateimanager auch) freundlich eingerückt. Die Funktionen sind natürlich die gleichen.