Für alle Bastler: Es funktioniert auch ohne Professional Studio, allerdings mit etwas technischem (insbesondere Hardware-) Aufwand. Wird aber wahrscheinlich immer noch billiger als die teure Lizenz, falls sie für Privatanwender überhaupt zur Verfügung steht.
Die Idee ist folgende: Ein getrenntes Playout ist auch in der Home Studio möglich, zum Beispiel so:
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Für die zu trennenden Layoutelemente jeweils eine weitere Playlist generieren. In diesen seien wohlsortiert – da muß man sorgfältig sein – die Layoutelemente, immer schön parallel zueinander, eingeordnet.
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Für diese Playlisten je einen Player auf einen jeweils eigenen Soundkartenausgang routen.
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Der Startbefehl startet beide Layoutplayer gleichzeitig, also etwa PLAYER 2-1 START; PLAYER 3-1-START
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Jetzt braucht man ein Pult mit mindestens einem getrennten Aux-Weg. Die Musikplayer Playlist 1-A und -B bekommen jeweils einen Regler im Pult, der auf die Summe und auf Aux 1 (post-Fader) geroutet ist,
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Der Player der Region X (Playlist 2-A) bekommt einen Regler, der auf die Summe, aber nicht auf Aux 1 geroutet ist. Dieser gibt auch den Startbefehl.
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Der Player der Region Y (Playlist 3-A) bekommt einen Regler, der (pre-Fader) auf Aux 1, geroutet ist. Dieser darf keinen Startbefehl absondern, man darf ihn während der Sendung noch nicht mal öffnen.
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Der Summenausgang geht zum Encoder für die Region X. Dies kann der in mAirList eingebaute sein.
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Der Ausgang Aux 1 geht zum Encoder für die Region Y. Dies muß ein separater Encoder übernehmen.
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Fertig.
Nachteil 1: Das Pult braucht einen Aux-Weg.
Nachteil 2: Die Layoutelemente für Region Y werden mit konstantem Pegel ausgespielt. Das läßt sich durch sorgfältige Normalisierung abfedern, Bei Musikbetten, die man zum Übersprechen regeln will, wird’s aber schwierig.
Was aber, wenn das Pult keine Aux-Wege besitzt?
Dann müssen wir sie uns selber bauen. Die einzeln ausgespielten Layoutelemente müssen jeweils der Pultsumme (ohne Layout) zugemischt werden. Die Layout-Player bekommen wie oben jeweils einen eigenen Soundkartenausgang. Weiterhin brauchen wir je Region einen Addierer, also Mischverstärker, weil man mehrere Ausgänge nicht einfach parallel auf einen einzigen Eingang schalten darf. Tüftler beschaffen sich Verstärkermodule wie Vx72 oder Vx75, das kann aber ins Geld gehen, und außerdem ist Löten angesagt. Es geht auch einfacher: Man addiert mittels des billigsten
Ohringer-Mischers, der zwei Line-Eingänge aufweist; für zwei Regionen braucht man also zweie.
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Die Pultsumme wird mittels Y-Kabel auf Kanal 2/3 der beiden Mischer gelegt (einen Ausgang auf zwei Eingänge parallel geht!).
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Die Layout-Player auf Kanal 4/5 ihres jeweiligen Mischers.
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Die Ausgänge der Mischer in ihre jeweilgen Encoder.
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Layoutstart geschieht auf Tastendruck.
Das sähe dann in etwa so aus:
Nachteil: Auch hier keine Möglichkeit, die Layoutelemente in ihrem Pegel zu beeinflussen. Ob das stört, muß jeder selber wissen. Es funktioniert brillant, wenn man auf regional unterschiedliche Musikbetten verzichtet. (Normalisierung vorausgesetzt.)
Für Leute, die das stört, können wir es aber noch ein wenig eleganter bauen: Wir pfeifen auf das Pult und setzen stattdessen einen angemessenen Midi-Controller ein! Dieser steuert nun die Player direkt, der Layoutregler wieder Playlisten 2 und 3 parallel.
Auch hier gibt es wieder einen
Nachteil: Da nun das Mikrofon auch über mAirList läuft (Pult haben wir abgeschafft), bekommen wir Schwierigkeiten beim Abhören wegen der Latenz. Irgendwo ist immer was.
Wer gar nicht auf unterschiedliche Betten verzichten kann, mag sich vielleicht überlegen, ein anderes
Ohringer-Produkt zu nötigen: Ich habe das (natürlich) nicht ausprobiert, aber hier haben wir ein kompaktes Misch-„Pult“, welches über Midi durch einen Controller gesteuert wird (der freilich zusätzlich beschafft werden muß), der – so meine Überlegung – auch das parallele Starten des Layouts in mAirList übernimmt. Der Regio-Y-Kanal wird dann post-Fader auf Aux geroutet, jedoch unter der Voraussetzung, daß man ihn aus der Summe heraustasten kann. Falls das nicht geht, muß man zum XR16 mit vier Aux-Wegen (= 2 x Stereo) greifen. Mag das jemand (ich nicht!) mal ausprobieren? Es gibt ja Rückgaberecht.
Und zum Schluß noch eine ganz exotische Idee: Wer einen Aux-Weg besitzt, aber beide Layout-Wege im Pegel regeln will, der könnte einen CV-to-Midi-Controller einsetzen. Auf den Layout-Regler am Pult kommt ein Sinus-Dauerton von 20 kHz, damit man ihn nicht hört, als einziger Kanal geroutet auf Aux 1 (post Fader). Am Aux-Ausgang hängt ein Verstärker mit anschließender Gleichrichtung und Glättung, damit eine dem Reglerweg proportionale Spannung entsteht. Diese Spannung steuert dann über den Controller die beiden Regio-Ausspielwege, die wie oben mittels externer Mischer samt Pultsumme auf die beiden Encoder gehen. (Bildchen spare ich mir jetzt.)
Regionale Grüße
TSD