Guten Tag,
ich finde das von @UliNobbe eröffnete Thema schon sehr interessant und da ich selber Mikrofone unterschiedlichster Art und Preisklassen bei mir im Studio verwende, dacht ich einmal auch meine Erfahrungen auszuplaudern.
Als ich mir so von Uli das t.bone MB 7 als Vergleich zu anderen Mikrofonen von Uli anhörte, war für mich auf Anhieb zu hören, daß dieses Mikrofon in einem Vergleich zu einem Shure SM7B ganz klar untergehen wird und das t.bone ein sehr schlechter Nachbau ist, wenn es wirklich ein Nachbau gewesen wäre.
Uli hat ja auch später zum Glück ein Update gegeben:
Ich selber nutze unter anderem im Sprach- und Gesangsbereich ein Neumann TLM 103, welches ich Jahre später im Radiobereich gegen das Rode Procaster habe antreten lassen.
Zugegeben es sind zwei komplett unterschiedliche Mikrofone und es ist vielleicht auch ein Vergleich wie David gegen Goliat, aber als ich mir das Rode Procaster zulegte sollte ich mal wieder erkennen das nicht jedes Mikrofon für alles gut ist.
Ich nutze zusätzlich für die Mikrofone einen standalone Mikrofonvorverstärker SPL Goldmike 9844. Dieser Mikrofonvorverstärker hat ordentlich bums, was man echt auch beim Rode Procaster brauch.
Um aus dem Rode Procaster gut was rauszubekommen ist ein guter Mikrofonverstärker mit viel Kraft unabdingbar. Das Rode Procaster und andere Mikrofone hatte ich auch am D&R Airlite, DBX 286s und DBX 266xs getestet und habe es dann doch wieder ans SPL angeschlossen, da dieser mehr Kraft, weniger Eigenrauschen und einen weicheren Sound hat.
Für den Radiobereich zum Moderieren nutze ich inzwischen hauptsächlich das Rode Procaster und nicht das Neumann TLM 103 oder andere Mikrofone, welche ich noch habe. Warum? Das Neumann z.B. hat zwar mehr Brillanz und eine bessere Verständlichkeit und ist für Sprach- und Gesangsaufnahmen einfach TOP, aber das Rode Procaster bringt bei meiner Stimme auf Anhieb diese typische druckvolle Moderatorenstimme hervor, wo man mit ein wenig EQ, De-Esser und Kompressor sehr gute Ergebnisse für das Radio bekommt.
Daher zeigt sich mal wieder, daß man echt bei seiner Stimme schauen und probieren muss, was wirklich passt und für was man das Mikrofon benötigt. Wichtig ist auch ein guter Mikrofonvorverstärker im Mischpult oder standalone. Denn, die Stärken eines noch so guten Mikrofons können sich nicht zeigen, wenn der Mikrofonvorverstärker nichts taugt. Dann ist das Geld für sein noch so gutes Mikrofon rausgeschmissenes Geld.
Abschließend sehe ich persönlich, daß die Firma Rode mit dem Procaster wirklich für den Radiobereich ein ziemlich gutes Mikrofon auf den Markt gebracht hat, was preislich sein Geld echt wert ist.
Vielleicht noch ein kleiner Tip für das Rode Procaster was die Minimierung von Popgeräuschen und Verzerrungen beim Nahbesprechen angeht, denn das Shure SM7B ist da bei dieser Problematik besser aufgestellt.
Ich selber habe über das Rode Procaster einen Popschutz drübergezogen, welcher nicht bis zum Anschlag an das Kapselgitter geht. Ich habe den Popschutz so ca. 2-3 Zentimeter von dem Kapselgitter etwas weggezogen. So minimiert Ihr die Popgeräusche ohne daß beim Nahbesprechen Verzerrungen auftreten. Probiert es einfach einmal für Eure Stimme aus.
Nachmittagliche Grüße
Nick