Limiting mit mAirList möglich?

Hallo,

ich sende regelmäßig mit mAirList und bin mit dem Umfang der Software und den tollen Möglichkeiten sehr zufrieden.

Meine Sendungen werden auf -16 LUFS ausgesteuert und auch mein Mikrofon pegelt sich (eigentlich) in diesem Bereich ein. Ich möchte auch gerne bei dieser Lautheit bleiben.

Doch warum “eigentlich”?
Durchschnittlich bedient mein Mikrofon die von mir gewünschte Lautheit.
Leider aber habe ich das Problem, dass ich Popgeräusche habe, die diesen Wert deutlich überschreiten. Ich habe dafür mal etwas aufgenommen, um euch den Unterschied zu zeigen:
Screenshot_13

Sieht man nur das Bild, also ohne Text, schlagen sich vermutlich jetzt viele die Hände überm Kopf zusammen… :smile:

Gehe ich näher ran, sieht das Ganze nicht mehr so sehr nach einem Unfall aus:

Man sieht nun, dass die Lautheit im Durchschnitt zur Musik passt - wären da bloß diese blöden Popgeräusche nicht!

Nun würde jeder sagen: “Ursache finden und beheben.” Ich bin ehrlich - ich bin verzweifelt…
Einen Popschutz habe ich am Mikrofon, diesen habe ich auch schon vom Abstand her variabel eingesetzt: Kein Erfolg. Ich habe mit Gain und Reaktionspegel experimentiert: Kein Erfolg.

Nun habe ich herausgefunden, dass man das Ganze ja auch seitens der Software limiten könnte.
Dann aber ein Soft Limit ohne Clipping oder wenn, dann nur Soft Clipping!

Mag jetzt vielleicht nicht die eleganteste Lösung sein, ja, aber der mir aktuell schnellste Weg dieses Problem in den Griff zu bekommen - oder hat jemand noch einen Geheimtipp parat?


Mikrofon: RØDE NT1-A
Mixer: Behringer XENYX 502 (Klinke, nicht USB)


Oder habe ich mir nun peinlicherweise das Mikrofon mit dem Mixer kaputt gemacht?

Ich freue mich über Lösungsansätze und danke schon einmal im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen
Oliver :slight_smile:

Moin Oliver,

vergiss’ mal diese Limiter-Idee.
Popgeräusche bekommt man nicht durch Limiting weg; das halte ich für gepflegten Unsinn. Ein Limiter begrenzt den Pegel in seiner Gesamtheit, nicht aber bestimmte Frequenzen - doch um genau jene geht es hier ja…

Bei allem gebotenen Respekt: Das widerspricht meinem langjährigen Erfahrungsschatz in jeder Hinsicht und auch mein Vorstellungsvermögen kann das gar nicht fassen: Wie, das soll nicht gehen?

Also… entweder ist der Popfilter besch…eiden / kaputt / doof oder du machst einen noch zu identifizierenden Fehler. Das kann doch gar nicht sein!
Zugegeben, ein Mikrofon mit einer Empfindlichkeit von 25 mV/Pa möchte mit Respekt angesprochen werden, aber ich halte es für eine mittelschwere Kunst, dieses wahrlich gute Mikrofon durch einen Popfilter so anzurotzen, dass es noch poppt.

Was für ein Filter ist es denn? Nylonschirm, vermute ich, oder etwa so ein Metalldingens?
Hersteller: Chinakracher / Hausmarke, König & Meyer, Røde, Pauli?

Neugierig: Uli

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[OT]Bei allem Respekt, aber mir drängt sich die Frage auf: Warum verdammich noch eins ausgerechnet -16 LUFS?
Ich verstehe es langsam nicht. [OT]

Hallo Uli,

bei dem Popschutz handelt es sich um das Original von Røde, dieser hier:


Auch die dazugehörige Spinne ist in Verwendung.

Der Schutz ist 5 cm vom Mikrofon entfernt. Zusätzlich habe ich noch mindestens 3 cm Abstand zum Popschutz beim Sprechen.

Und daran scheiterts… :confused:

Eigentlich wollte ich auf so etwas nicht eingehen, aber ich mache es doch immer wieder…
Leider ist der Server für die Werbung sehr laut - wie laut weiß ich nicht.
Darauf habe ich persönlich auch keinen Einfluss und -16 ist dabei noch ein akzeptabler Wert, um nicht die größte Überraschung für die Zuhörer parat zu haben.

Können wir an dieser Stelle auch bitte bitte mit diesem Thema abhaken? Das driftet hier sonst in alle Richtungen ab und führt nicht zur Lösung meiner oben gestellten Frage :see_no_evil:

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Acht (8!) cm zwischen dir und einem sehr empfindlichen Großmembran-Kondensator? :flushed:
Ähm… nee, das halte ich für unangemessen, um es diplomatisch auszudrücken.

Ohne nach dem “Warum” zu fragen, aber 20 cm sind bei diesem Mikrofon doch bequem drin.
Drei Zentimeter vor dem Nylonschirm, da sieht man doch gar nichts mehr?
:face_with_monocle: :thinking:

Vielleicht bin ich auch schlecht im Schätzen :rofl:
Ich mache mal eine Testaufnahme mit 20, okay?

Moment…

:+1:
(plus 20 Zeichen)

Sähe dann so aus:
Screenshot_15
Zusätzlich noch ein wenig Raumhall, den ich mit der Nähe zum Mikrofon vorher unterdrückte.
Ich sitze zu Hause und nicht in einem Studio, das sei zu erwähnen - Akustikmatten gibt es nicht, lediglich Raufasertapete :smile:

Je nun - Stimme ist dynamisch… in manchen Fällen tut ein - sanfter! - Kompressor gut.

Dann ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon dieser Qualität vielleicht nicht die beste Wahl. Das ist keine Kritik, aber eine hinterfragende Anmerkung.

Lösungen gibt es da mehr als genug. Die günstigste (und einfachste) ist eine simple Umzugsdecke (gerne auch der berühmt-berüchtigte “Kolter”), die du hinter / neben dir aufhängst. Dazu gibt es sogenannte “Clips” - zusammen mit Gummizügen (VA-Sprech: “Strapse”).

Praktisch gestaltete Raumakustik muss nicht teuer sein. Okay, wenn’s optisch hübscher sein soll, könnte es ins Geld gehen.
Und: Finger weg vom Schaumstoff! Ausnahme: Er ist schwer entflammbar (Baustoffklasse B1 nach DIN 4102-1). Ansonsten bitte nicht verbasteln.

Koltern sind weiblich!

Ach so vergessen zu sagen - das ist keine Aufnahme aus mAirList - da liegt dann noch ein Kompressor drauf! Den Effekt mit den Popgeräuschen gibt es aber trotzdem.

Ich hatte ehrlich gesagt nicht groß die Wahl - es wurde mir von einem Kollegen angeboten und das zu einem sehr günstigen Preis inkl. dem Mixer. Da habe ich natürlich sofort zugeschlagen und nun möchte ich natürlich das Beste herausholen.

Soll es dann auch - mehr Spielraum gibts dann im neuen Heim ab Dezember.

Vielen Dank für den wertvollen Tipp - darauf werde ich, sollte es zu einem Kauf dieser Art kommen, stets drauf achten.

Nun soll aber vorher eine Lösung daher.
Würde es helfen, wenn ich dir noch etwas Grübelzeit gebe? :smile:

@OliverTL, keine Sorge, durch Anschließen ans Pult alleine kann ein Mikrofon nicht kaputtgehen. Könntest Du mal ein Stückchen Sprache als Ton einstellen?

Aber klar doch! Hier sind 2 Varianten:

Moin Oliver,

gestern am Laptop wollte ich es nicht beurteilen, daher meine Einschätzung erst jetzt und von einer besseren Abhöre aus:

Beide Sprechbeispiele offenbaren besonders deutlich, dass du in einem fast “nackten” Raum sitzt. Da ist ja nur Reflexion und Hall, keine Spur von Diffusion. Egal, wie groß der Sprechabstand ist, das empfinde ich als unangenehm.

Was mir noch aufgefallen ist: Da ist doch ein Kompressor drin? Gerade in Beispiel 1, erste Hälfte, hört man den besonders gut raus. Wo kommt denn da der Kompressor her - und warum greift der so hart ins Geschehen ein? Setze doch erst mal dort an und liefere ein unbearbeitetes Signal, bitte.

EDIT: Übersehen, du hattest es ja schon geschrieben.

Ich wage die These, dass der übertrieben hart arbeitende Kompressor die Popgeräusche durch die Senke danach erst besonders prominent werden lässt.

Ploppgeräusche unterdrückt man nicht, man verhindert deren Entstehung. Im zweiten Teil des ersten Beispiels ist es doch besser, oder? Im Radioforum hat jemand eine brachiale Methode zur Ploppunterdrückung vorgestellt: Stülpe einen (trockenen!) Waschhandschuh drüber. Das mag zwar Klangeinbußen geben, aber so kommen wir einem eventuell mangelhaften Windschutz auf die Spur.

Eigentlich ist das Røde NT1-A nicht als ploppempfindlich bekannt (man möge mich korrigieren), daher wundert mich das etwas. Ist das Mikrofon mal runtergefallen oder so? Zur Not bestelle ein nagelneues NT1-A, probiere es aus und schicke es wieder zurück (das neue!).

Stelle das Mikrofon mechanisch so ein, daß Du ganz knapp dran vorbei sprichst, also die Mittelachse Deiner Schall- (und Plopp-) -quelle nicht genau auf die Kapsel zielt. Etwa so:


Wie war der Sprechabstand beim zweiten Beispiel? Welche Software wurde eingesetzt? Zwar ist das Stimmbild klarer, ich höre aber eine für mich unerträgliche schwere Kompression heraus. Das hat mit natürlicher Stimme nichts zu tun. Sicher, Du bist jung und glaubst, das müsse so sein. Muß es aber nicht. Weniger ist hier mehr!

Wegen des Raumhalls öffne (alle!) Schranktüren im Zimmer, jeweils so etwa 20 Grad, immer etwas unterschiedlich. Hänge einen Mantel am Kleiderbügel über die Tür. Sammle Deine Kartons von Amazon und verteile sie auf dem Fußboden und freien Regalflächen. (Ein Teppich wäre natürlich gut.) Ziehe Bücher, Schallplatten usw. im Regal immer gruppenweise ein Stück vor (oder zurück).

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Neben dem in #5 abgebildeten Schirm an der Spinne SM6 - der nun wirklich sehr flexibel einsetzbar ist, was den Abstand angeht - gibt es noch den passenden Schaumstoff WS2 von Røde.

Zum Foto: Hach ja, die Dieter-Thomas-Heck-Gedächtnis-Zugentlastung des Mikrofonkabels aus meiner Jugendzeit. :heart_eyes: :upside_down_face:

In Fachkreisen auch Reporterschlaufe genannt. Notwendig, da die Neumann-KM recht zickig auf Körperschall ansprechen. Aber auch bei MD421 nicht (eigentlich überhaupt nie) verkehrt.

Der Raum ist ehrlich gesagt ziemlich voll - viel Platz zum gehen ist da nicht und wenn ich mit dem Stuhl ein wenig zurückrolle bin ich schon in der nächsten Holztruhe drin. Könnte es vielleicht der wirklich großen Fensterfront verschuldet sein, an die ich rede? Die befindet sich nämlich direkt gegenüber vom Mikrofon.

Ich kann ja mal einen Ausschnitt aus der Live-Moderation hier rein stellen. Dann hört man den Kompressor von mAirList in Aktion. Der ist auch nicht besonders doll eingestellt. Die Einstellungen kann ich dann vielleicht auch mal hier hereinschicken? Der Kompressor aus dem Beispiel war von Audacity.

Das kann ich dann auch machen :wink:

—-

Ja schon - da kommt dann halt leider wieder der Hall ins Spiel…

Das Ploppen habe ich auch erst seit 2/3 Monaten - vorher gab es das nicht. Verändert habe ich aber nichts, deshalb meine These mit der Beschädigung durch den Mixer :confused:

Werde ich versuchen, danke!

Das war der wenige Abstand und die Software war der Radio Optimizer

Es ist, wie im Audio gesagt, eine Demoversion mit Presets - es galt lediglich als Demo, dass das Ploppen reduziert/weg ist - der Rest hat mir auch nicht so zugesagt, keine Sorge!

Das ist so nicht richtig - siehe oben :see_no_evil:

Das mit den Schranktüren kann ich mal ausprobieren. Einen Kleiderbügel sowie Kartons besitze ich nicht. Bei meinem Regal handelt es sich um das Modell „Kallax“ eines schwedischen Möbelhauses - dort sind Schubladen verbaut und Stoffkisten in den leeren Fächern drin. Ein Vorziehen von Büchern/DVDs/CDs ist so leider schwierig.

Vielen Dank schon einmal für die Tipps!
Ich würde heute/morgen mal gelegentliche Testabläufe in den Tagesablauf einstreuen.

Das OnAir-Beispiel werde ich heute noch hier hereinstellen.

Mit freundlichen Grüßen
Oliver :slight_smile: