Ja, das werde ich auch mal versuchen nachzustellen. Das habe ich noch nicht in deinem Sinne aufbereitet.
Mal ne kurze Zwischenfrage:
Wie wirkt sich das nachträgliche Normalisieren der Titel in der Datenbank, wie vor beschrieben über die Massenbearbeitung, auf eine vorher angelegte und gespeicherte Playlist aus?
Grüße
Peter
Nach einem ersten, schnellen Test: Gar nicht.
Die Normalisierungs-Werte sind in den Attributen der Titel festgeschrieben und werden beim Laden der Playlist offenbar nicht erneut abgefragt.
Wenn die Playlist steht, dann auch so mit den Werten, die bei ihrer Zusammenstellung aktuell waren - das ist meine aktuelle Einschätzung.
Ich werde das aber noch eingehender testen.
EDIT - Wenn Du die Playlist komplett markierst und in der Masenbearbeitung “neu einlesen aus Datenbank” wählst, ist das eine Sache von einer Sekunde (oder zwei).
Noch eine Frage die mir gerade eingefallen ist:
Das gleiche gilt dann wahrscheinlich auch für eine schon vor der Normalisierung gespeicherten Cartwallbelegung?
Ich habe nun schon etliche Songs in meiner Datenbank normalisiert und ich muss sagen, so macht Musik hören wieder Spaß.
Da ist nix laut, nix übersteuert… irgendwie, korrigiert mich bitte, hört sich die Musik “voluminöser” und “weicher” an. So ist mein Eindruck.
Grüße
Peter
Müsste ich austesten, aber vermutlich: Ja.
Lösung: Auch hier das Element neu aus der Datenbank laden (alternativ: Normalisieren) und die Cartwall-Belegung einfach neu speichern.
Auf dem Testsystem muss ich dazu erstmal Elemente “laut” machen, sie in der Cartwall speichern und dann zusehen, wie ich einen geladenen Standard ab Programmstart leise kriege.
Na gut, dazu habe ich ja einen Tester… im Laufe des Tages vielleicht, okay?
Ich möchte Deinen Eindruck als solchen ja gar nicht infrage stellen, aber gewisse technische Grenzen machen Dir da einen Strich durch die Rechnung.
Eins stimmt in jedem Fall: Durch die Angleichung der Lautheit (!) werden hochgemasterte Briketts massiv zurückgefahren, so dass dynamisch gemasterte Musik eine bessere Präsenz bekommt und eine stärkere Wahrnehmbarkeit erfährt.
@Tondose hatte das in seinem Märchen so formuliert:
Nun hat @Tondose das - etwas launig, aber durchaus amüsant - seitens der Sender beschrieben, in Form des DSP im Aiusspiel- und Sendeweg.
Meine Sichtweise, die im Grunde eine vergleichbare Technik beschreibt, geht vom zu sendenden Material aus - also der CD, dem Vinyl oder eben der Audiodatei. Bei letzterer spielt (leider) auch der Codec eine Rolle, denn mp3 basiert nun mal auf der Erkenntnis, dass sich unser Gehör perfekt verar***en lässt.
Damit sind wir bei einem Grundsatz, der sich komplett durch die Welt der audiotechnischen Signalverarbeitung zieht:
Shit in - shit out!
(Die etwas höflichere Variante lautet “Garbage in - garbage out”, ändert inhaltlich jedoch nichts).
Soll heißen: Man kann aus Sch***e kein Gold machen.
Gelernt habe ich das in der Veranstaltungstechnik, aber es gilt gleichermaßen fürs Recording (Hard- oder Software), Nachbearbeitung mit DAW, Ketten an Signalprozessoren im Sendeweg… man könnte es auch auf andere Bereiche übertragen (Foto, Video), aber bleiben wir mal beim Radiobetrieb.
Wenn Dein Ausgangsmaterial einfach nur grottig ist - sei es nun eine schlimme mp3 oder gar ein YouTube-Download (ja, manche Radiofuzzis machen so was, und ich kann es hören!) -, dann kann keine R 128 der Welt es Dir besser / schöner / angenehmer / “luftiger” machen.
Gleiches gilt auch für schlimm gemasterte CDs der letzten Jahre. Wenn ich mir z.B. die CD.Reihe “Bravo The Hits” der Jahre ab 2011 anschaue, dann kommt der Dynamic Range (DR) für das gesamte Album (ADR) nur selten über 5 oder 6 hinaus. Das ist, aus meiner Perspektive, eine Beleidigung für meine Ohren, und wenn Du Dir z.B. in Audacity die Wellenform eines solchen Titels anschaust, dann erkennst Du da außer einem Brikett: Nichts.
Da kann nichts luftiger oder voluminöser werden; allein, die R 128 macht damit nur folgendes: Dieses Lautheits-Brikett so flach zu prügeln, dass es die anderen Titel nicht weg WUMMst (siehe Zitat oben).
Dennoch wird aus diesem akustischen Dreck durch die Normalisierung kein Wohlklang.
Das ist auch der Grund, warum ich in aller Regel die Finger von so genannten “remastered” Aufnahmen lasse - das Original von früher™ klingt dann vielleicht nicht so “sauber” (klinisch rein?), aber um Längen schöner.
Voluminöser? Weicher?
Da wage ich dann doch Zweifel anzumelden.
Mein Tipp: Dein Gehör meldet sich zurück, kriecht aus seinem Schneckenhaus und sagt “endlich muss ich mir diesen Lautheits-Müll nicht mehr antun” und belohnt Dich mit einer Extraportion Endorphine.
Rein messbar möchte ich das jedoch nicht unterschreiben.
Zum Abschluss: Eines meiner Lieblingszitate lautet
When there’s no quiet, there can be no loud.
Es stammt aus diesem Video:
Der hier gezeigte “wimpy, loud sound” wird uns mit manchen CDs (und Downloads?) angeliefert - und da kann man nichts mehr machen.
Auf Deinem Stream wird es nicht besser (auch wenn ich in einem DSP-Tool gesehen habe, dass da behauptet wird, man könne das zurückbringen - ich hege Zweifel daran, denn man kann nun mal nix “dransägen”).
Noch ein Zitat aus dem Video:
You own the volume knob, not the record producer.
… und auch nicht der Webcaster, der mir was plattes, überlautes ins Ohr drücken möchte.
Letztlich ist genau das der Punkt.
So ist es denn auch: Die Cartwall-Seiten bleiben so, wie sie sind.
Da es hier keine Massenbearbeitung gibt, musst Du jeden geladenen Titel einzeln über die Eigenschaften normalisieren und ggf. weiter nachbearbeiten.
Eine Massenbearbeitung ist hier leider nicht möglich.
Alternativ könntest Du die Cartplayer neu aus der normalisierten Datenbank (-suche) belegen und die Seiten / Presets erneut speichern.
Danke dir, @UliNobbe für die Info und das du das getestet hast.
Dann werd ich meine Jingles vorher in der Datenbank normalisieren und dann neu einlesen…
Beste Grüße von Peter
Das ist durchaus so “intended”, denn Du kannst sowohl in der Playliste als auch in den Cartwall sets, ja Änderungen vornehmen und speichern, die nur dort bleiben sollen.
Beim Pegel macht es vielleicht nicht vollständig Sinn aber überleg mal was passiert, wenn sich Cue-Punkte verschoben haben oder bei einem Musikbett in der Cartwall die Loop-Punkte.
Den Zusammenhang zu verstehen, ist im ersten Moment vielleicht nicht so einfach. Wann was wo und warum gespeichert wird und wann welche Werte beim laden wieder greifen.
Damit habe einige unserer noch frischen Umsteiger auf mAirlist generell auch noch Probleme.
Da mich diese dämliche Mücke um den Schlaf bringt und ich sowieso gerade in Testlaune bin, habe ich mich mal eines besonders (un)schönen Beispiels angenommen.
Bezug:
In diesem Fall greife ich zu elektronischer Musik (Frage: Kann die überhaupt dynamisch sein? Antwort: Na klar!) - und zur besseren Veranschaulichung stammt sie aus den 1980er Jahren.
Spezialfall: Zwar liegen beide Titel nur zwei Jahre auseinander, stammen aber von Zusammenstellungen aus zwei verschiedenen Jahrzehnten - und da war der loudness war in vollem Gange.
Es treten an:
-
Depeche Mode - People Are People (1984)
aus dem Album " The Singles 81 → 85", veröffentlicht 1985. -
Depeche Mode - A Question Of Time (1986)
aus dem Album " The Singles 86>98", veröffentlicht 1998.
(der Profi ahnt schon, was jetzt kommt)
Nehmen wir also das 1984er Stück von der 1985er Compilation:
So weit, so akzeptabel (vorerst).
Nun zu dem 1986er Release von der 1998er Compilation:
WHAT THE …?
Bei einer Peak-Normalisierung wäre jetzt Beispiel 1 um +0,5, maximal um +1 dBFS verstärkt worden (Achtung, “einfacher” Peak ≠ True Peak!) - soll heißen, wir hätten zwischen beiden Titeln immer noch einen recht amtlichen Lautheitssprung.
Wenden wir hingegen die R 128 mit dem Zielwert -23 LUFS an, dann werden die Titel wie folgt korrigiert:
-
People Are People muss von -14,4 LUFS runter = -8,6 LUFS Absenkung.
Die Dynamik bleibt voll erhalten. -
A Question Of Time braucht mit seinen -7,9 LUFS integrated loudness eine Korrektur von satten -15,1 LUFS.
Damit haben wir zwar keine True Peak-Überschreitung mehr, aber die im Mastering gekappten Dynamik-Spitzen werden dadurch, wie vorher schon beschrieben, nicht mehr “drangesägt”.
Nun werden beide Stücke mit der gleichen Lautheit von -23 LUFS ausgespielt. Um das zu erreichen, mussten wir das '98er Brikett ebenso brutal runterfahren, wie es auf der CD gegen die Wand gefahren wurde.
Es möge mir niemand erzählen, dass Depeche Mode ihre Musik so stark verändert hätten, dass es diese Hüllkurve und die diese unterschiedlichen Werte erklärt. Schon gar nicht binnen zwei Jahren und erst recht nicht in den '80ern.
Hier zeigt sich ganz deutlich, dass das (Re-?)Mastering der zweiten Compilation einfach nur für akustische Grütze sorgt, die wir 1986 so vermutlich nicht zu hören bekommen hätten (der Original-Tonträger liegt mir leider nicht vor).
Manchmal kann man nichts für schlechtes Ausgangsmaterial - es sei denn, man bedient sich zweifelhafter Quellen.
In dem Fall kann die R 128 zwar nicht für guten Klang sorgen, aber wenigstens für eine “gerechte(re)” Lautheit.
@Tondose wiederum beschrieb die Zerstörung des Signals durch die verschiedenen Prozessoren im Ausspielweg auf dem Weg zum Hörer.
Dem kann ich mich nur anschließen und sagen: Jetzt habt ihr seit mAirList v6.2 schon ein tolles Werkzeug an der Hand, dann macht es bitte vom Player bis zum Encoder bzw. zur Antenne nicht wieder kaputt!
Und jetzt bin ich fit genug, um dieser Mücke den Garaus zu machen.
Falls von Interesse, könnte ich meine Single von 1986 mal auf Abspieltauglichkeit prüfen…
Da sie 1986 gemastert wurde, wird ihre Wellenform vermutlich alles andere als ein Brikett darstellen.
Da lief mir heute ein Webradio über den Bildschirm, das musste ich einfach aufzeichnen und gegen meine eigenen mAirList-Erfahrungen stellen.
Oben: Webradio, Rotation live.
Unten: mAirList, normalisiert (okay, nicht ganz -23 LUFS, aber aussagekräftig genug).
Aufnahmedauer: Je 60 Minuten.
Während das Webradio, oben, es schaffte, bei wechselnder Lautheit den Peak fast immer gen 0 dB zu nageln (und an den roten Stellen dann auch darüber hinaus), punktet mAirlist mit einer nahezu durchgängigen Lautheit, die dennoch dynamisch bleibt und da, wo die Titel gut gemastert sind, auch noch genug Luft nach oben haben.
Natürlich entscheidet zu guter Letzt das Gehör, aber das lässt sich täuschen und sicher wird das Webradio der oberen Tonspur seine treuen Hörer haben.
Gewohnheiten lassen sich ändern, aber nur schlecht erzwingen.
Andererseits: Beim Fernsehen klappt es doch auch?
Fernsehen wird nur noch digital verbreitet. Da ist kein Grundrauschen mehr, was man sich künstlich verstärken würde, wenn man den Nutzpegel niedriger fährt.
Aber jetzt stell dir mal das SNR von einem schwach empfangenen UKW-Sender vor, der alles 15 dB leiser fährt als jetzt…
Ja Moment - UKW muss momentan ja auch mit -18 LUFS auf die Antenne, wenn ich das so stark vereinfacht wiedergeben darf (bis @Tondose das liest).
Aber schon ab DAB+ gilt dieser Korridor nicht mehr, oder?
Und bei den Webcastern, die ohnehin tun und lassen können, was sie wollen, könnten sie ja mal ordentliches liefern, wenn sie denn nur wollten - aber selbst die ö-r Webstreams kommen bei mir allesamt so zwischen -19 und -14 LUFS rein.
Allerdings habe ich heute ein paar URLs zugeflüstert bekommen, die mir Hoffnung machen…
Mein gefährliches Halbwissen dazu: Es gibt einen technischen Zusammenhang zwischen MPX-Leistung und Lautheit. Die rechtliche Vorgabe bezieht sich aber immer auf eine bestimmte maximale MPX-Leistung. Dass diese dann etwa -18 LUFS entspricht, ist eher “Zufall”.
Man könnte dann daraus ableiten: Wenn ich mit max. -18 LUFS aus dem Studio gehe, brauche ich keinen Optimod mehr. (Sehr vereinfacht, denn es gibt ja noch weitere Parameter, die einzuhalten sind, insbesondere der Hub.)
Aber es ist ja klar, je lauter ich mit meinem Zielpegel bin, desto größer ist die Gefahr, dass ich auf Titel stoße, die dank Spitzen in ihrer Dynamik nicht mehr “reinpassen” und clippen oder leiser gefahren werden müssen.
Insofern ist die Festlegung auf -23 LUFS bei R.128 eine willkürliche, aber wohl schon so gewählt, dass es für die “meisten” Fälle passt. Also auch Headroom für alte Musikstücke lässt.
Es wäre mal interessant zu wissen, warum genau dieser Wert am Ende dabei herausgekommen ist. Haben die da stundenweise Material durchgejagt?
“auf a zwanzigstel von dem, wie daß es jötz is”
Jetzt haltet Euch bitte nicht so sehr an dem Märchen fest, denn es beibt immer noch eben ein Märchen. Der Florian hat auch gar nicht die Lautheitsmessung erfunden, sondern es war die Internationale Fernmeldeunion Genf (eine Untermenge der Vereinten Nationen) mit ihrer Richtlinie Empfehlung ITU-R BS 1770. (Und „Richtlinie“ „Empfehlung“ in diesem Zusammenhang heißt immer „Quasi-Standard“!). Der Florian saß in der Europäischen Rundfunkunion, und die hat ihrerseits anhand dieses Meßverfahrens die Richtlinie Empfehlung (= Quasi-usw.) R128 herausgegeben, die besagt, daß ein Audio nach drei Parametern in allen Eigenschaften charakterisiert wird:
-
Programme Loudness (integriert über die Programmdauer!),
-
Maximum True Peak Level und
-
Loudness Range.
(Sorry für die englischen Fachausdrücke. Ich bin jetzt zu faul.)
Und halt eben das absolute Lautheitsniveau von –23 LUFS, auf welches man sich nach langen dortigen Diskussionen festlegte. Warum genau –23, führt sehr weit, man bedenke aber, daß diese ganze Richtlinie Empfehlung sich nicht nur an Hörfunkprogramm-Macher richtet, sondern auch an Fernsehleute mit Talkrunden, Spiel- und Dokumentarfilmen, Tagesschau, Werbespots, Rockpalast und was weiß ich nicht alles.
Aber das gehört eigentlich alles in einen Beitrag über R 128 abseits der Märchenstunde.
Klugscheißende Grüße
TSD
Edit: Meinetwegen.
Seit 18 Uhr wird zurück-geklugscheißert.
Dabei dachte ich immer, das R steht für “Recommendation” = Empfehlung.
Eine Richtlinie wäre eine gudeline = G gewesen, und komme er mir jetzt bitte nicht mit rule!
Zurück zur Ernsthaftigkeit:
Nehmt euch selber doch einmal mindestens 90 Sekunden, besser: über 2 Minuten lang auf und werft die Aufnahme in die Analysis des Orban Loudness Meter.
Und, wie sieht es da aus?
- Lautheit: ITU BS 1770 integrated loudness
- Highest Reconstructed Peak Level
Wenn die Lautheit von Stimme und Musik im Einklang ist, sollte es passen (wobei -23 LUFS immer noch das Ziel ist).
Das setzt natürlich eine angenehm hörbare Sprechstimme voraus; Plärrer, Schreihälse, Verzerrer und Schnarchnasen mögen mangels Mikrofoneignung bitte erst gar nicht zum Test antreten.
Apple Music ~ 16 LUFS
YouTube ~ 13 LUFS
Spotify ~ 14 LUFS
Tidal ~ 14 LUFS
Radio ~ 23 LUFS
Kein Wunder, dass die Menschen kein Radio auf den Smartphones hören wollen. An einer vielbefahrenen Straße hört man dann bei 23 LUFS nur einen Teil, auch wenn man das Smartphone voll aufdreht. Ich weiß, das Problem ist der Verkehr und nicht diese Empfehlung.
Wenn du mir ein Radio benennst, das …
… mit -23 LUFS daherkommt, weckst du meine Neugier.
Andernfalls empfände ich deinen Beitrag leider einfach nur als billige loudness race-Polemik zugunsten von Streaming-Portalen mit Pseudo-Vorgaben, die jeglicher Grundlage entbehren.
Von einem LUFS-Würfel vielleicht mal abgesehen.