Nein, nein, nein, nein, nein!
Dieser Beitrag hätte lauten müssen:
Seit der Version 6.3 besteht zusätzlich die Möglichkeit, neben der Methode nach Spitzenwert (Peak, in dBFS), auch nach True Peak (in dBTP) zu normalisieren. Der Unterschied besteht in einem verfeinerten Meßverfahren, das sog. Intersample-Peaks aufspüren kann und so wesentlich präziser vor Clipping schützt.
Die Normalisierung nach dBFS wurde aus Gründen der Abwärtskompatibilität beibehalten.
Wer ein nach R128 ausgesteuertes Programm fahren möchte, dem sei jedoch die Normalisierung auf –23 LUFS dringend empfohlen.
Alles andere dazwischen gehört gelöscht!
Warum?
Noch einmal: Die Angabe –1 dBTP ist kein Zielwert!
Die Richtlinie R128 ist eine Aussteuerungs-, keine Normalisierungsvorschrift. Sie sieht eine Aussteuerung nach Lautheitswerten vor. Die –1 dBTP sind eine technisch bedingte Obergrenze, die mit der Normalisierung als solcher nichts zu tun hat. Sie ist nur definiert, um das Programnm vor technischer Übersteuerung (Clipping) zu schützen.
mAirList bietet die komfortable Funktion, einzelne (!) Titel in ihrem Pegel derart anzupassen, daß bei einer Ausspielung kein Nachsteuern mehr notwendig ist. Diesen Vorgang nennt man normalisieren. Das ist nützlich und gut, wenn man Wert auf eine nach R128 gefahrene Automation legt.
Eine gesamte Playlist nach der Ausspielung zu normalisieren, ist tontechnischer Unsinn!
Was, bitte, soll damit gezeigt werden? Die ganze Playlist hätte schon bei der Produktion, in Einzeltakes, korrekt ausgesteuert werden müssen!
Was soll der „Wettbewerb“ zwischen dBFS und dBTP? Der auch noch
mit völlig abwegigen Randbedingungen (0 dB – gleich welcher Art –, das muß ja krachen!) stattfindet! Für die Aussteuerung bedeuten beide Werte dasselbe! Lediglich die Art und Weise, wie der Meßwert ermittelt wird, ist beim Meßverfahren (und hier nicht: Aussteuerung!) nach dBTP eine andere.
Nein! Tritt nicht! DIe Lautheit verändert sich, muß sie, weil sie ja direkt mit den Pegeländerungen zusammenhängt: –3 dBr weniger bedeuten auch –3 LUFS. Normalisiert wird hier gar nichts!
Vergeßt alle „Meßwerte“, die in obigem Beitrag auftauchen!
Und auch hier:
So etwas gibt es nicht! Ich wiederhole mich:
Wird nach R128 ausgesteuert, dann ist der obere Grenzwert (–1 dBTP) eine zu beachtende Selbstverständlichkeit. Ein anständiger Algorithmus erledigt das praktisch nebenher. Korrekt müßte es heißen
… die Normalisierung nach EBU R 128 mit einem Zielwert von –23 LUFS.
Im übrigen gilt das hier …
… Gesagte, insbesondere im Hinblick auf das Wort „Empfehlung“, sowie auf den Verweis auf die Schubertsche Abhandlung über Intersample-Peaks.