mAirlist auf vServer?

Hey hey,

aktuell betreibe ich ein Webradio auf laut.fm, dass zwar einen Auto-DJ inkludiert, der aber (für meine Ansprüche zumindest) sehr rudimentär funktioniert.

Nach wochenlanger, intensiver Arbeit mit mAirlist steht dafür eine mehr als solide Automation, die dank CUE-Werte, genauer Opener sowie Werbeblöcke, Voice-Track-Inputs, Transitions, automatische Sortierung nach Kategorien (und Artist-"Strafpunkten) sowie mit Rotations das Programm wesentlich professioneller, abwechslungsreicher und durchdachter klingen lassen - zumindest würden…

Leider kann ich meine Rotation kaum dauerhaft laufen lassen, einerseits macht da meine Hardware nicht mit: der Laptop überhitzt regelmäßig und ist schon mal durch Word + Spotify in die Knie gegangen, außerdem ist dieser kaum für einen 24/7-Betrieb gebaut.
Letztendlich benötige ich meinen Laptop häufig privat oder im Studium, so dass er - statt mit mAirlist daheim - in die Vorlesungen mitzugehen hat.

Neue Streaming-Hardware möchte ich - einerseits aus finanziellen Gründen, andererseits aus Platzgründen (Studentenwohnheime sind nun mal nicht unbedingt für ihre qm bekannt) vermeiden. Letztendlich bin ich auf die Idee gekommen, mAirlist auf einem vServer laufen zu lassen (Input direkt in Encoder und Abfahrt).

Ich habe versucht, hier im mAirlist-Forum Anhaltspunkte zu finden, meiner Inkompetenz in solchen technischen Angelegenheiten geschuldet konnte ich mir da aber leider keinen Überblick machen, deshalb:

Nutzt jemand aktuell erfolgreich mAirlist auf einem vServer und kann mir etwas auf die Sprünge helfen, was man als Laie zu beachten hat? Langt dafür jeder Windows-Server (bzw. vServer auf denen sich sogar Windows 10 installieren lässt)?
Lässt sich mAirlist auf einem vServer steuern und damit moderieren, Voicetracks einspeichern etc.?

Der Vollständigkeit halber: die Datenbank ist aktuell lokal gespeichert (C://), aktuelle Hardware ist außer einem Notebook ein Mikro mit Phantomspeisung (via USB an mAirlist) und ein MIDI-Gerät zur Steuerung (Cardwall, Regler etc.)

Ich hoffe, es kann mir jemand an dieser Stelle weiterhelfen! :slight_smile:

Dankeschön im Voraus und liebe Grüße

André

Hallo André,

herzlich willkommen im mAirList Support Forum.

Vollkommen richtig; dieser Fakt wird heutzutage gerne übersehen. Trotzdem wird sehr viel mit Laptops gearbeitet. Ich beobachte das mit einem gewissen Stirnrunzeln.

Das kommt darauf an, welche Edition von mAirList du gekauft hast.
Wie arbeitest du denn jetzt mit Voicetracks? Speicherung in der Playlist oder auch in der Datenbank?

Zum Thema “Server” werden dir andere Nutzer von ihren Erfahrungen berichten können.

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Ja das funktioniert grundsätzlich, geht aber schon damit los, dass es unterschiedliche Virtualisierungstechniken gibt. Ich kann grundsätzlich nur zu einer Vollvirtualisierung raten. KVM, Hyper-V oder ähnliche Produkte von Plesk oder VMWare und co. Wird leider oft nicht in der Produktbeschreibung angegeben, so kannst Du gleich mal filtern, wie ehrlich der Anbieter ist.

Windows 10 funktioniert auch im 24/7 Betrieb, ich kenne aber keinen vServer Anbieter der Windows 10 als Server OS anbietet. Da hat Micosoft sicherlich auch etwas dagegen, das geht Lizenztechnisch schon gar nicht. Die haben auch alle Volumenlizenzverträge mit Microsoft, die es untersagen, dass Du Dein eigenes Betriebssystem installieren kannst. Aktuell würde ich tatsächlich nach wie vor zu Windows 8.1 greifen. Die Windows 10 Feature Upgrades werden besser kontrollierbar, sind es aber noch nicht. Als ich das getestet habe, war das bei den Serverversionen übrigens nicht besser, da gab es Reboots die ich als Admin nicht verhindern konnte.
Win 8.1 hingegen ist in der erweiterten Support Phase und bekommt nur noch Sicherheitsupdates, die nur selten überhaupt einen Re-Boot erfordern. Der Support für Windows 8.1 läuft noch bis Januar 2023, ich hoffe, dass bis dahin die Feature Upgrades in Windows 10 deutlich besser beherrschbar werden. Wenn Windows 10, auf jeden Fall PRO!! nicht home.

Nicht so, wie Du Dir das vermutlich vorstellst. Du brauchst aber ohnehin 2 Lizenzen. Eine für den Server, eine für den Rechner zu Hause.
Dementsprechend brauchst Du noch einen eigenen Stream Server über den Du Dein Home-Studio einspeisen kannst, was das mAirlist auf dem Server dann abgreift und zu Laut.fm schickt.
z.B. einen Icecast auf dem mAirlist Server installieren.

Für 24/7 Betrieb rate ich zu mAirlist Pro für den Server, mit einer amtlichen Datenbank im Hintergrund. Ich habe PostgreSQL im Einsatz, da das die erste Datenbank war, die mAirlist als Backend unterstützt hat und offensichtlich Torbens Lieblingsdatenbank war oder ist.
Ich virtualisiere meine Server selber, daher laufen bei mir der Icecast und PostgreSQL in eigenen viruellen Maschinen. Das kann man für kleine Projekte aber auch alles auf eine Windows Kiste packen.

Da sehe ich ein großes Problem, denn ein vServer den Du mietest, der hat immer eine öffentliche IP Adresse und möchte entsprechend geschützt werden. Das fängt beim Benutzermanagement an und hört bei der Firewall noch nicht auf.
Ich erwähnte es in einem andren Thread schon mal ein Systemadministrator (Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsintegration) macht dafür eine 3 Jährige Ausbildung.
Das Internet ist zugleich Neuland für uns alle (wie unsere Kanzlerin einmal sagte) und grundsätzlich böse.
Für Deinen Anwendungsfall würde ich also den Server komplett dicht machen, da niemand außer Dir selber überhaupt eine Verbindung dort hin aufbauen muss. Und dann über einen VPN einwählen, um den Stream einzuspeisen.

Den mAirlist DB Server kannst Du dann ebenfalls darüber nutzen, auch das, ein mairlist Pro feature. Damit kannst Du dann auf Deine 24/7 Programmplanung zurückgreifen und trotzdem Dein Programm lokal zu Hause produzieren.

Damit Du nicht manuell umschalten musst kannst Du den Stream Monitor auf Deinen Einspeisestream setzen, der erkennt automatisch, wenn Du eine Einspeisung startest, unterbricht die Automation und schaltet Dein Signal live. Bzw. was Du halt einstellst was der Monitor tuen soll.

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Noch ein allgemeiner Nachtrag zu Windows 10, wer die Möglichkeit hat, in das Microsoft Volumenlizenzprogramm einzusteigen (geht ab 5 Lizenzen) bekommt die Windows 10 Enterprise. In der Enterprise Schine gibt es LTSC und LTSB Ringe, die deutlich länger ohne Feature Upgrade supportet werden. Nichts für einen Studenten aber für andere Pro-User.

Quelle: https://support.microsoft.com/de-de/help/13853/windows-lifecycle-fact-sheet

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Erstmals danke für die schnellen und ausführlichen Antworten :slight_smile:

Gekauft habe ich für meinen laut.fm-Stream die Home-Variante, Voice-Tracks habe ich bislang in die Playlist eingefügt.

In der laut.fm-Community konnte mir derweil noch jemand weiterhelfen, der dies auf ähnliche Weise löst - Spoiler: es klappt leider nur mit 2. mAirlist-Lizenz…

Danke für die Info, das sollte mir für den Anfang weiterhelfen :slight_smile:

Etwas ähnliches ist auch im laut.fm-Forum heraus gekommen, ergo würde eine mAirlist-Instanz den Job des Auto-DJs übernehmen und eine andere auf meinem Laptop zum Live-Senden fungieren. Ich würde mich da nochmal zwecks Lizenz mit Thorben kurzschließen und, je nach Kosten, das Live-Senden erstmal etwas nach hinten verschieben :upside_down_face:
Pro ist meines Wissens nach trotzdem nicht notwendig, da ich ja vom Home-PC an den Server privat (nicht öffentlich) streamen und im vServer-mAirlist das als Stream-Input einplanen kann, oder?
Ist es ferner möglich, in mAirlist Streams etwas vorab laden zu lassen, um Pre-Stream-Werbung im Stream zu vermeiden?

Eine Datenbank lässt sich auch mit der Home-Variante auf einem Server einrichten, oder?

Ich würde an dieser Stelle auch die Lizenz von meinem Heim-PC auf meinen vServer übertragen, kann ich mit einem “Datenbank-Export” die CUE-/Hook-Werte mitnehmen (oder muss das alles neu eingepflegt werden)?

Das dürfte wohl die größte Herausforderung sein, ich versuche da mal mithilfe Internet und einem Kollegen der bei einem nahmhaften IT-Unternehmen arbeitet Land zu gewinnen.

Generelle Informationen zu Preisen und Rabatten für Privatanwender (bitte unbedingt die “Spielregeln” beachten!):
https://www.mairlist.com/de/privatanwender/

Spezielle Anfragen dann bitte an sales@mairlist.com, empfehlenswerterweise mit Hinweis auf diesen Thread, dann können wir das gleich besser einordnen.

Auto-Korrektur: Torben.

[persönliche Anmerkung]

Ich bin nun so alt, dass ich mich an Zeiten erinnern kann, da genoss eine Live-Sendung einen höheren Stellenwert als eine (meist sinn-und seelenlos zusammengewürfelte) Automation. Da wollte man zuallererst live senden und später dann auch noch automatisiertes Füllsel senden.
Heute scheint es unter den Webcastern eher umgekehrt zu sein und das tut mir in der Seele weh.
:cry:
Radio ist etwas wunderbares, und was macht ihr mit diesem Medium?

[/persönliche Anmerkung]

Home bzw. Pro haben nichts mit öffentlich oder nichtöffentlich zu tun, sondern ob Du kommerzielle Zwecke verfolgst:


Nein, mit Home nur lokale Datenbank.

Klärende Grüße

TSD

Wird erledigt!

Ah, sorry! Passiert mir nicht wieder :sweat_smile:

Dito, ich seh’s ja sogar genau so! Es mangelt aber an Zeit & Mitwirkenden, wenn alle 2 Wochen 2 Stunden live gesendet werden, bleibt der Rest bei einer soliden Automation.
Sinn- und seelenlos wäre die Automation ohne mAirlist, deshalb steckt da auch so viel Arbeit drin.

Offenbar war meine Frage etwas missverständlich - ich würde mit Icecast privat senden vom Home-PC-mAirlist an den vServer-mAirlist…

Kommerziell wird’s mit laut.fm nie werden :slight_smile:

Danke für den Tipp!

[OT]

Das könnte auch daran liegen, dass unbedingt jeder einzelne zensiert einen eigenen Stream auf geilesGeschäftsmodellEffEmm haben muss (muss man? Warum?), statt dass man seine eigenen knappen Ressourcen einem bestehenden Webradio zur Verfügung stellt, um es gemeinsam noch besser zu machen.

Manchmal denke ich mir: “Ich bin einfach zu alt für diesen Sch***.”
Und - streng genommen - ist das auch gut so!

[/OT]

Sei’s drum: Lass’ uns an der Umsetzung deines Wunsches arbeiten.

Ist nicht notwendig, weil Du ja

Auf Deinem privaten Icecast wird keine Einschaltwerbung vorab eingeblendet, wenn Du keine extra einstellst.

Ich verstehe deine Meinung ziemlich gut :wink: Ich seh’s aber ein bisschen anders + weniger dramatisch: persönlich ausgesuchte Musik (ohne Berater, Charts etc.), die von Menschen zusammen gestellt wird und den Spotify-Algorhythmus immer einige Nasen voraus sein wird. Es geht mehr um die Musik, insofern ist das auch eine andere Zielgruppe, als z.B. bei herkömmlichen Sendern wie SWR3, Radioton und Co.
Aber das ist natürlich Geschmackssache!
[/OT]

Da klar, nur für den Fall, dass eine Sendung von anderen Stationen übernommen wird (“Syndications” innerhalb der laut.fm-Stationen), wäre ein bisschen buffering im Voraus nicht übel.

Möglicherweise hab ich auch einfach nur einen Denkfehler, sollte es aber nicht möglich sein, mit der Home-Variante eine Datenbank auf dem Windows-Server (inkl. Grafikoberfläche) lokal anzulegen?
Natürlich würde damit die schicke Schnittstelle zwischen Mod-mAirlist und Server-mAirlist wegfallen, aber provisorisch wäre das für meine Zwecke eine gute Alternative…

Das geht schon, nur musst Du dann 2 Datenbanken komplett Autark pflegen. Für unsere Programmplanung sind 3 Leute eingebunden (obwohl wir schon verdammt viel automatisiert haben) und ich muss auch ab und zu noch eingreifen, wenn technisch mal etwas nicht so hin haut, wie es eigentlich sollte. Würde ich das alleine machen, würde ich definitiv, nicht alles doppelt pflegen wollen.

Mal ganz abgesehen davon, dass eine SQLite Datenbank (die hinter der lokalen DB steckt) sich auf Dauer zumüllt. Die Datei wird immer größer und die Performance geht runter. mAirlist Prozesse stehen sich teilweise gegenseitig im Weg, weil immer nur ein Prozess auf die DB zugreifen kann. Wir hatten das anfangs, ich habe dann aber relativ schnell auf PostgreSQL umgestellt. Seit dem funktioniert es einfach.
Die Lokale DB würde ich nur als META Storage und Suchfunktion nutzen, nicht aber zur dauerhaften Programmplanung für ein solides 24/7 Programm.

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