Limiting mit mAirList möglich?

Hallo,

ich würde dieses Thema gerne noch einmal hochholen.
Diesmal aber nicht mit Bezug auf den EP, sondern nur auf den Titel!

Ist ein Limiting unter mAirList möglich?
Wenn ja, wie und womit?

Ich danke schon einmal im Voraus und hoffe auf eine Beantwortung ohne Hinblick auf die vorherige Grundsatzdiskussion :see_no_evil:

Mit freundlichen Grüßen
Oliver :slight_smile:

Das haben wir in diesem Forum auch schon mal diskutiert, ich finde allerdings gerade nicht das richtige Stichwort. Torben hatte mal was dazu geschrieben. Vermutlich war ich damals sogar in die Diskussion verwickelt, vor meiner beruflichen mAirList-Zeit (könnte sein, dass ich damals auch so eine Idee wie du hatte).

Ich glaube, es wurde angeregt, den erweiterten Kompressor so einzusetzen, dass er praktisch nur noch limitet (kürzest mögliche Attack- und Releasezeiten).

Vielleicht findet es die Community schneller als ich, ansonsten muss ich heute Abend noch mal suchen. Oder du versuchst selber dein Glück und testest ein wenig.

Hallo Uli,

deinen Beitrag hatte ich gefunden, hat mir aber leider nicht weitergeholfen.

Vielleicht wirst du heute Abend noch fündig :slight_smile:

Ja, der war’s, genau - und ich bezog mich dabei auf diese Aussage:

Bevor ich jetzt tiefer einsteige (was ich mangels Notwendigkeit derzeit auch nicht muss), könntest du dich ja schon mal in das Thema “Limiter, Kompressor & Co.” einfuchsen und findest dabei vielleicht den passenden Trick.
Mit dem entsprechenden Wissensfundament wäre dann ggf. auch @Tondose ein guter Ansprechpartner. Der weiß nämlich, an welchen Reglern man etwas verändert und wo besser nicht.
Wir waren ja alle schon mal in der Diskussion drin.

Freut mich, dass ich im richtigen Faden war :+1:
Da du Tondose ja schon mit @ erwähnt hast, werde ich mal auf seine Antwort warten.

Soweit war ich auch schon mit dem Advanced Kompressor - auf YouTube hatte ich schon einmal mein Glück versucht, mich diesbezüglich etwas weiterzubilden :slight_smile:

Was willst Du denn begrenzen? Immer noch diese Ploppspitzen?

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Am liebsten das Gesamtsignal. Das müsste dann im Encoder der Master sein, oder?

Och nun ja - ich würde den Line-Eingang nehmen. Könnte ja sein, dass noch auf einem anderen Eingang was rein kommt (Aux, Live-Feed…).
Der Master wirkt auf die Summe (!) aller (!!) Eingänge.

Aber doch wohl schon wegen des Ploppens, oder? Also, dann zunächst ein wenig Theorie:

Sehen wir uns noch einmal die Situation an. Die schädlichen Spitzen sind schätzungsweise 3 bis 6 dB über dem Nutzsignal. Wenn Du die jetzt runterdrückst, kommst Du maximal bis eben zu den Pegelspitzen Deiner Sprache (sonst würdest Du die ja mit absäbeln) – das Ploppen ist immer noch da. Der Begrenzer ist nämlich dumm: er weiß nicht, was Ploppen und was Sprache ist.

Also zaubern wir wieder unseren Sidechain-Eingang hervor (kann der mAirList-Kompressor das?) und steuern ihn mittels eines Entzerrers („Equalizers“) an, der bei etwa 60 Hz (ausprobieren!) relativ schmalbandig verstärkt. Oder mittels Kuhschwanz, den Tiefbassbereich eben. Jetzt greift der Begrenzer erst ein, wenn es wirklich einen Bumms gibt. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Du läßt ihn nur gemäßigt auf die Sprache los, dann ist das Ploppen immer noch da, nur eben etwas leiser. Oder Du läßt ihn ganze Arbeit verrichten und bekommst statt des Ploppens jetzt Löcher in der Modulation.

Du merkst jetzt, worauf es hinausläuft, oder?

Damit Du trotzdem etwas zum Probieren hast: Einen Kompressor bringt man zum Begrenzen, indem man die Ratio möglichst hochdreht – idealerweise auf 1: ∞, das ist die Definition des Begrenzers. Attackzeit so klein wie möglich, sonst kümmert er sich nicht um die kurzen Spitzen. Releasezeit auch, sonst kommt noch Pumpen hinzu, und dann fährt Dich jeder Plopp in eine Pegeldelle. Gain bleibt bei 1. Threshold über Deinem Nutzsignal, aber unter den Ploppspitzen, mit der o. a. Problematik.

Meine Empfehlung: Wenn Du das Ploppen anderweitig nicht in den Griff bekommst (was ich nicht glaube), dann setze lieber einen Trittschall- („Subsonic“)-Filter im Mikrofonweg ein, der bei 80 Hz steilflankig nach unten einsetzt.

Wenn Du einfach nur so Dein Summensignal begrenzen willst, ohne Rücksicht aufs Ploppen, dann drehe die Threshold herunter und hole mit Gain wieder auf. Je kleiner Du nun die Attackzeit wählst, um so mehr formst Du Dein Signal zum Brikett. Wird schön laut und klingt scheiße. („Richtigerweise“ – hust, hust! – nähme man dafür Mehrbanderäte, die nicht das Gesamtsignal, sondern jeweils nur Teilbereiche des Frequenzspektrums behandeln.)

Ich fürchte: Nein.
Lass’ mich da nachher mal ein Test-Setup aufbauen, aber ich bin skeptisch.

Generell: Du hast schon gesehen, dass Oliver ein Mini-Pültchen am Start hat, das gegen all’ deine guten Ratschläge aufgrund fehlender Einbindung in ein ordentliches Processing immun sein wird?

Klugscheißer-Frage:
Müsste es nicht ∞:1 heißen?

Ich meine mich erinnern zu können dass n:1 einen Kompressor beschreibt und 1:n einen Expander.
Bring’ mir bitte bei, wie es richtig ist. Danke.

Nein.

Klar. Vertippt.

Mikrofon: RØDE NT1-A
Mixer: Behringer XENYX 502 (Klinke, nicht USB)

Das Poppen muss dann wohl erst einmal da bleiben, aber soll dann wenigstens nicht über den Grenzwert von -16 LUFS gehen…

Aber das hat doch einen EQ-Steller für 80 Hz. Drehe den mal nach links.

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Klingt jetzt wie ein Telefon, die Geräusche sind aber leider weiterhin vorhanden.

Dann sind die 80 Hz gelogen. (Bzw. der Filter ist nicht steilflankig genug.) Was soll man sagen?

Das vermute ich eher…

Tja, ich bin mit meinem Latein am Ende…

Der Anfang des Weges zur Lösung?

Hmm - das ist mir jetzt ehrlich gesagt sehr, sehr, sehr peinlich!

Mir ist heute aufgefallen, dass neben meinem Behringer Pult auch noch so ein Voicemeeter läuft :see_no_evil:
Deaktiviere ich diese Software, ist das Ploppen und der Hall weg… SORRY!

Trotzdem würde ich gerne von den Einstellung dieser Software profitieren, da es dort Kompressor, Gate und einen EQ gibt. Kennt sich vielleicht einer damit aus?

Ich stelle hier noch ein Audiobeispiel herein:

Es tut mir wirklich sehr leid!

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Ja, ich benutze Voicemeeter (Banana), um an meinem “Redaktionsplatz” :roll_eyes: - das ist nur ein Mikrofon an einem Interface, ohnePult, für einfache Zwecke - eine n-1-Schaltung zu simulieren oder um in Video-Konferenzen Aufnahmen / Mitschnitte vom PC einspielen zu können.

Allerdings erkauft man sich mit den Einsatz dieser Software ein leichtes Latenz-Problem - zumindest bei meinen Anwendungszwecken.

Zur Klangverbiegung habe ich Voicemeeter nie eingesetzt (das ist so eine Prinzipienfrage) und, in Ergänzung: Ich bin ein erklärter Gegner von Gates auf Moderationsmikrofonen im Broad- und Webcastingbereich.
Meine Meinung dazu: Gates verschlimmbessern in diesem Zusammenhang nur.

Ich finde es gut, dass du herausgefunden hast, wo es bei dir klemmt. Das mag dir im Augenblick peinlich sein, aber es verstärkt den Lerneffekt und macht dich zukünftig zu einem guten Ratgeber für Menschen mit ähnlichen Problemen. Du weißt, wie man Probleme eingrenzt und an welchen Stellen man suchen sollte.

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Tatsächlich konnte ich das bei meinem Test eben auch bemerken.
Ist die Software aktiviert, kommt mein Gesprochenes ein kleines Stückchen später an.

Das macht sich sogar OnAir bemerkbar. Wenn ich das Mikrofon zu schnell stumm schalte, kommt das letzte Wort nur noch abgehackt beim Stream an, weil da eben nichts durchkommt. Also hat sich dieses, mir vorher ungeklärte, Problem auch gelöst. :+1:

Gates sind doch dafür da, erst ab einem bestimmten Lautstärkelevel das Signal aufzunehmen, oder?
(Hoffe, dass ich jetzt keinen kompletten Stuss von mir gegeben habe)

Stelle ich den Gate auf null, hört man meinen PC ganz leise rauschen, obwohl ich nichts sage. Vielleicht kriegt man dieses Rauschen rausgefiltert und kann sich so den Gate sparen?

Es freut mich, dass mit Verständnis reagiert wird. Vielen Dank! :slight_smile:

Am besten ist es wohl, den Weg von dieser Software abzugehen und mehr auf Hardware zu setzen. Oder man bedient sich eher an hochwertigerer Software. Dieser RadioOptimizer hat einen stolzen Preis und für Begeisterung hat er bei euch ja auch nicht gesorgt. Der wird es auf jeden Fall dann auch nicht werden.

Das ist vollkommen korrekt. Ein Gate macht erst oberhalb einer festzulegenden Schwelle auf und unterhalb dieser zu - und zwar hart.

Blöderweise kann das den Effekt, den man eigentlich beseitigt haben möchte (hier: den PC-Lüfter), sogar verstärken.
Wie das? :thinking:
Das latent vorhandene Geräusch wird durch das einsetzende Gate erst zusammen mit deiner Stimme hörbar. Schweigst oder pausierst du, setzt totalle Stille ein (Gate macht zu statt PC-Lüfter im Hintergrund).
Durch dieses harte Ein- und Ausschalten merke ich überhaupt erst, dass da zusätzlich was ist, das zusammen mit deiner Stimme an mein Ohr dringt.

Nun, das ist der Preis dafür, dass du ein äußerst empfindliches Mikrofon gekauft hast. Mit 25mV/Pa bringt es alle Voraussetzungen dafür mit, (im übertragenen Sinne) die Flöhe husten zu hören.

Ein Mikrofon muss nun mal nicht nur zur Stimme passen, sondern auch zu der Umgebung, in der es eingesetzt wird.

Aus einem anderen Thread:

Da ging es um ein dynamisches Gesangsmikrofon, und wie du merkst, denken wir auch dort an dich.

Bei meinen Tests zu dem im Sonderangebot erworbenen Sennheiser e935 ist mir - am späteren Abend - tatsächlich ein Bauchgrummeln in eine andere Aufnahme mit reingerutscht. Ich hatte halt Hunger nach einem langen Tag.
Bei einer Aufnahme mit einem Dynamiker mit “nur” 2,8 mV/Pa - allerdings an einem amtlichen Interface von Steinberg. Ohne Rauschen.
:flushed:
Über die Wirkung dieses Geräuschs an einem Großmembran-Kondensator von Røde möchte ich jetzt gar nicht erst spekulieren.

Vielleicht mag das gehen (mit einem 32er EQ die Frequenz gezielt rausziehen) - aber ich bin da kein großer Freund von.
In aller Regel liegt ein solches Rauschen exakt im Frequenzspektrum der menschlichen Stimme. Soll heißen: Das Filter wirkt konsequenterweise auch auf deine Stimme. Dabei wird nicht differenziert zwischen Stör- und Nutzsignal.

Sieh mal, du hast ein kleines Pültchen. Okay, das klappt im Moment auch ganz akzeptabel (der hohe Output des Mics hält den Gain des Pults gering, so dass es nicht rauschen kann), aber großartig ausbaufähig ist das in der Form erst mal nicht.

Du bist nun mal hinsichtlich Klangverbiegung und -spielerei absolut begeisterungsfähig und setzt daher jetzt auf Software. Mache ich dir auch gar nicht madig.

Es gibt da jemand, der hat mich in meinen Radio-Anfangszeiten gleich mal aufs richtige Gleis gesetzt, bevor ich (noch mehr) Unsinn anstellen konnte. Dem bin ich heute noch dankbar dafür.
Hinsichtlich Soundprocessing gilt, ganz allgemein übrigens:

So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

:+1::+1::+1:

Weniger ist (meistens) einfach mehr.
Ich habe nämlich den Verdacht (ist so ein Gefühl), dass du dir mit jedem zusätzlichen Tool weitere Folgeprobleme mit ins Studio holst.