Das ist vollkommen korrekt. Ein Gate macht erst oberhalb einer festzulegenden Schwelle auf und unterhalb dieser zu - und zwar hart.
Blöderweise kann das den Effekt, den man eigentlich beseitigt haben möchte (hier: den PC-Lüfter), sogar verstärken.
Wie das?
Das latent vorhandene Geräusch wird durch das einsetzende Gate erst zusammen mit deiner Stimme hörbar. Schweigst oder pausierst du, setzt totalle Stille ein (Gate macht zu statt PC-Lüfter im Hintergrund).
Durch dieses harte Ein- und Ausschalten merke ich überhaupt erst, dass da zusätzlich was ist, das zusammen mit deiner Stimme an mein Ohr dringt.
Nun, das ist der Preis dafür, dass du ein äußerst empfindliches Mikrofon gekauft hast. Mit 25mV/Pa bringt es alle Voraussetzungen dafür mit, (im übertragenen Sinne) die Flöhe husten zu hören.
Ein Mikrofon muss nun mal nicht nur zur Stimme passen, sondern auch zu der Umgebung, in der es eingesetzt wird.
Aus einem anderen Thread:
Da ging es um ein dynamisches Gesangsmikrofon, und wie du merkst, denken wir auch dort an dich.
Bei meinen Tests zu dem im Sonderangebot erworbenen Sennheiser e935 ist mir - am späteren Abend - tatsächlich ein Bauchgrummeln in eine andere Aufnahme mit reingerutscht. Ich hatte halt Hunger nach einem langen Tag.
Bei einer Aufnahme mit einem Dynamiker mit “nur” 2,8 mV/Pa - allerdings an einem amtlichen Interface von Steinberg. Ohne Rauschen.
Über die Wirkung dieses Geräuschs an einem Großmembran-Kondensator von Røde möchte ich jetzt gar nicht erst spekulieren.
Vielleicht mag das gehen (mit einem 32er EQ die Frequenz gezielt rausziehen) - aber ich bin da kein großer Freund von.
In aller Regel liegt ein solches Rauschen exakt im Frequenzspektrum der menschlichen Stimme. Soll heißen: Das Filter wirkt konsequenterweise auch auf deine Stimme. Dabei wird nicht differenziert zwischen Stör- und Nutzsignal.
Sieh mal, du hast ein kleines Pültchen. Okay, das klappt im Moment auch ganz akzeptabel (der hohe Output des Mics hält den Gain des Pults gering, so dass es nicht rauschen kann), aber großartig ausbaufähig ist das in der Form erst mal nicht.
Du bist nun mal hinsichtlich Klangverbiegung und -spielerei absolut begeisterungsfähig und setzt daher jetzt auf Software. Mache ich dir auch gar nicht madig.
Es gibt da jemand, der hat mich in meinen Radio-Anfangszeiten gleich mal aufs richtige Gleis gesetzt, bevor ich (noch mehr) Unsinn anstellen konnte. Dem bin ich heute noch dankbar dafür.
Hinsichtlich Soundprocessing gilt, ganz allgemein übrigens:
So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Weniger ist (meistens) einfach mehr.
Ich habe nämlich den Verdacht (ist so ein Gefühl), dass du dir mit jedem zusätzlichen Tool weitere Folgeprobleme mit ins Studio holst.