Lautstärke-Verhältnis zwischen Musik und Sprache

Ich habe in der Community viele Einträge bezüglich Lautstärkeeinstellung gefunden, welche aber keine Lösung für mein Problem beinhalten.
Mein Problem ist, dass die Musik deutlicher zu vernehmen ist als die Spracheinspielungen.
Ich suche folglich nach einem Weg, die Musik dauerhaft abzusenken, um die Spracheinspielungen hervorheben zu können. Wenn ich die Sprache lauter stelle kommt es zu Übersteuerungen!
Ich arbeite ausschließlich im Auto-Modus.
Geht dies mit mAirlist oder gibt es eine andere Lösung?

Das Zauberwort lautet “Lautheitsnormalisierung” - anstelle von Normalisierung nach Peak (dBFS) bzw. dBTP (ab v6.3).
Sprache ist nun mal ein deutlich dynamischeres Signal mit geringerer Lautheit als auf maximale Lautheit getrimmte, stark komprimierte Musik.

Ab Version 6.3 besteht übrigens die Möglichkeit der Normalisierung nach EBU R 128 auch direkt im Voicetrack.

Ich habe sowohl die Musik als auch dieSprache nach R128 normiert. Die Musik ist bis auf ein paar wenige Fälle auch sehr gut normiert.
Trotzdem kommt die Sprache gegenüber der Musik (gefühlt) leiser vor.
Deshalb suche ich nach einer Möglichkeit die Musik grundsätzlich geringer auszusteuern als dieSprache, um diesen Nachteil zu kompensieren.
Gibt es da eine Möglichkeit?

:flushed: :thinking:

Nun ja, vielleicht andersrum: Beim VT die Normalisierung etwas größer als -23 LUFS werden lassen?
Je nach Sprachanteil in der Sendung führt das zwar zu gewissen Schwankungen in der Messung der gesamten Sendung, aber im long-term sind ja ±0,5 LUFS zulässig; im Live-Betrieb gar ±1 LUFS.

Der Sprachanteil ist im Moment noch sehr klein.
Die Sprache habe ich schon maximal ausgesteuert! Bei mehr kommt es zu Verzerrungen.

Das die Sprache zu leise ist, ist nicht nur mein Gehör. Das ist mir von Höhrern mitgeteilt worden.

Ich sehe einfach nur noch die Möglichkeit, die Musik nicht mit optimaler Lautstärke sondern mit etwas reduziertem Pegel abzuspielen, um etwas Raum für die Sprache zu gewinnen.

Beim analogen UKW wäre es wegen des Rauschabstandes nicht unbedingt sinnvoll.

Aber die Sender machen es ja teilweise auch, indem die Werbung lauter läuft.

Ich brauchte einfach eine Funktion, welche es erlaubt, nach Typ Ausgangs-Pegel
festzulegen.
Gibt es die Möglichkeit?
Oder könnte soetwas implementiert werden. Der Aufwand wäre sicherlich überschaubar.

Wie passt das denn zusammen mit:

:thinking:

Irritierte Grüße: Uli

Schade, keine Antwort auf die Normalisierungsfrage.

Mich hätte das schon interessiert, wie denn etwas zugleich zu leise, maximal ausgesteuert, noch nicht verzerrt und zugleich nach R 128 normalisiert sein kann.
Ein akustisches Überraschungsei.

Ob wir das noch auf die Reihe bekommen?

Herr Nobbe,
die Frage ist recht einfach zu beantworten.
Es handelt sich dabei um verschiedene Versuche. Der jetzige Zustand ist die Normierung mit R128.
In Schritten vorher, wurde die Verstärkung manuell erhöht, was Verzerrungen zur Folge hatte.
In Hoffnung, damit die Irritierung komplett gemacht zu haben. :flushed:

Musik nach R128 ist mir schon klar.
Aber mich interessiert jetzt wirklich mal, wie du das hinbekommen hast, deine Sprache, die weiß Gott einen ganz anderen Dynamikumfang hat als Musik, auf R128 normalisieren kannst?
es ist eine wirklich ernstgemeinte Frage meinerseits

fragenden Gruß
Peter

Version 6.3-beta Build 4300 (2020-01-31)

New features:

[+] VT: Added R128 Loudness Normalization option

Quelle: https://www.mairlist.com/download/current/mAirList/v6.3/Changelog.txt

Danke @UliNobbe.
hab nicht das VT auf dem Schirm gehabt.
Bin ein Ersteller dieses Themas von Livebetrieb ausgegangen…

Zugegeben: R 128 fehlte bis zur v6.3 im VT auch noch.

Ansonsten: Live - man nehme folgende Zutaten:

  • geübter Sprecher,
  • Mikrofondisziplin,
  • gutes Mikrofon (“Billigteile” neigen mitunter zu übertriebenen Spitzen),
  • sanfte Kompression
  • und nicht zuletzt ein sauber eingepegelter Mikrofonkanal

… dieses Rezept sollte zum Erfolg führen.

Die Lösung Ihres Problems ist völlig jenseits der Mairlist. Ich habe mein Studiomikrofon an einem Kompressor und das Hauptsignal einen Einbandkompressor. Wenn Sie jetzt sprechen und die Musik wieder auf den Fader (8) bringen, drückt das Mikrofon (dbx 286) das Gesamtsignal nach unten. (Google Übersetzer spricht kein Deutsch)

De Google-vertaler is ook niet bijzonder goed in het Nederlands. :stuck_out_tongue:

Der dbx 286 ist ein Preamp. Man kann das Mikrofonsignal gut einpegeln und komprimieren, aber nicht limiten wie beim dbx 166 im Insert des Mikrofonkanals (PeakStop® Limiter!).

Die Mischpult-Summe selber benötigt bei konsequenter Anwendung der EBU R 128 und eines sauberen Mikrofonsignals keinen Kompressor / Limiter mehr.

[en]

The dbx 286 is a preamp. The microphone signal can be leveled and compressed well, but not limited like in the dbx 166 in the insert of the microphone channel (PeakStop® Limiter!).

If the EBU R 128 is used consistently and the microphone signal is clean, the sum of the mixer itself no longer requires a compressor / limiter.

[nl]

De dbx 286 is een voorversterker. Het microfoonsignaal kan goed worden geëgaliseerd en gecomprimeerd, maar niet beperkt zoals in de dbx 166 in het inzetstuk van het microfoonkanaal (PeakStop® Limiter!).

Als de EBU R 128 consequent wordt gebruikt en het microfoonsignaal schoon is, heeft de som van de mixer zelf geen compressor / limiter meer nodig.

(Google) :upside_down_face:

(en)

Don’t know what Google translate made of this because I can’t read German but what I trying to say.
That you can manage this without mairlist whit voicecompression I use the dbx 286 and on the main signal the dbx 166. If I lower the fader from the music from 10 to 8. And the microphone channel up you always press the music away. And that’s not because there is a limitor on the 166. The technical details I don’t know but it’s been told by a radio technician and I can confirm this.

Just out off curiosity the last sentence was Google translate I don’t speak German what was the German translation?

This is called “side-chain”. The mic signal is used as a trigger to duck the main program signal = “voice over”.

Das hat jedoch mit der hier im Thread erwähnten Normalisierung des Sprachsignals nichts zu tun.
Es könnte allerdings sein, dass noch irgendwelche Signalprozessoren am Werk sind, die die besten Normalisierungsbemühungen wieder kaputt machen.
Egal, ob Hard- oder Software: Auf dem Weg zum Encoder kann man durch Nachbearbeitung eine ganze Menge am ursprünglich sauberen Signal zerstören. Da hat dann auch die beste Normalisierung nur noch geringen Nutzen.

Ich habe in den letzten Tagen mit einigen Kunden gesprochen, die sich über die R 128-Normalisierung in mAirList freuten, weil sie dann ihren Orban gleichmäßiger anfahren konnten.
Ob danach immer noch R 128 herauskommt? :thinking:
Schwer zu sagen - zu irgendwas muss der Orban ja da sein.

@Tondose hat hier unangefochten recht:


“Google translator does not speak german”

Hi Henk,

das ist genau was ich brauche, nur ist dein Vorschlag im Augenblick etwas zu kostspielig für mich. Deshalb wäre es schön, wenn mAirlist die Absenkung vornehmen könnte.

  • mAirList ohne Mischpult:
    Absenkung (Fade-Dauer und Absenkungswert) ist in der Konfiguration für den Mikrofon-Eingang einstellbar.

  • mAirList mit Mischpult:
    Bitte das Mischpult benutzen (“Fader schieben”). Broadcast-Mischpulte haben eine solche Funktion normalerweise nicht (dann käme die side-chain zum Einsatz); bei DJ-Mischern kann sie - aus naheliegenden Gründen - verfügbar sein.

  • Voice tracking:
    Nach der Aufnahme kann die Wellenform für die Musikspur(en) entsprechend angepasst werden, wie in einer DAW auch.

@HGA: Zur Ausgangsfrage: Wie schon richtig erkannt, jegliches Soundprocessing, gleich ob software- oder hardwarebasiert, zwischen Mischer (gleich ob software- oder hardwarebasiert) ausschalten bzw., besser, entfernen. Kommt es dann noch zu den von Dir beschriebenen Effekten, bitte dann bitte wieder melden.

For the initial question: As mentioned by others before, eliminate any soundprocessing between mAirList and encoder. If the problems still occur, feel free to ask again.

Mit Side-Chain oder Ducking hat das nichts zu tun. Der Effekt rührt daher: Wenn einem bereits voll in die Regelung gefahrenem Signal (Musik) zusätzlich noch weitere Elemente (Sprache) zugemischt werden, dann wird der abolute Pegel der Musik im Endprodukt leiser sein, weil jetzt ja beides durch die Kompressor-/Limiterwalze gepreßt wird.

This has nothing to do with side chain or ducking. It is simply because the already-compressed audio (here: music) will decrease in level when mixed with even more audio (speech) before compression/limiting.

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@Tondose: Ich habe kein Soundprozessing aktiv, weder Software noch Hardware.
Mein Problem könnte daher kommen, dass ich eine recht dunkle Stimme habe. Habe schon mal meine Stimme künstlich erhellt. Dann ist sie bei gleichem Pegel besser verständlich.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich habe bei meiner eigenen Stimme immer ein seltsames Gefühl wenn ich sie höre. Aber wie schon erwähnt, die Verständlichkeit ist nicht nur mein eigenes Empfinden.