Ich lange Zeit Inhalte vieler Foren verfolgt.
Phantasievorschläge zu Studiobauten, Geräten und Konzepten sind vielfältig. Bewundernswert sind jene Anwender, die eigene Ideen umsetzen – aufbauen.
Die Realität sieht anders aus.
Heute zählen Softwarelösungen. Alles, was eigentlich KEIN Geld kostet – denn Software kann man (egal auch wie) illegal kopieren. Das geht „fast“ immer. Die Lösung dazu steht im Netz.
Eine Hardware zu kopieren ist unmöglich – es sein denn, man ist selbst Konstrukteur und entwickelt genau das, was benötigt wird.
Hier scheitern viele Anwender. Somit wird aus der genialen Idee des DIY Pultes zu 99% eine „zeitgerecht-virtuelle“ Lösung auf Softwarebasis.
“Echte” Hardware konstruieren ist teuer, sprengt finanzielle Rahmen und wird in der Umsetzung für junge Anwender ein Phantasie-Projekt. Benötigtes Fachwissen der Old-School Konstrukteure geht verloren - da viele Hasen der alten Schule in Machtlosigkeit gegen gegenüber Softwarelösungen aufgegeben haben.
Ausserdem ist es ein Kampf gegenüber Windmülen, wenn billiger China-Krempel den Markt überschwemmt und „echte“ Qualitätsprodukte in den Schatten stellt.
Mit dieser Behauptung werden die „Schweinchen-Schlau“ der Szene angelockt – behaupten „Chinesen fertigen genau das - was man in Auftrag gibt“. Das ist zu 100% korrekt.
Nun versucht mal, nach einigen Jahren des Betriebs für das „Traumpult“ aus China ein Ersatzteil zu bekommen. Fader, Schalter, oder ein Display… dessen Aufdruck NIRGENDWO im Web zu finden ist. Viel Spaß dabei! Dies nennt an „gezielte Obsoleszenz“ durch Abkündigung der benötigen Ersatzteile.
Habt ihr hingegen ein Yellowtec-VIP (der alten Serie, die durchaus für ein Webradio ausreichen) werden Experten schnell feststellen, das fast alle Bauteile in diesem Gerät so Altbacken sind, das eine Reparatur auch nach 15 Jahren für wenige Euro wirtschaftlich ist.
Auch Geräte der Firma Jünger (als Beispiel der VAMP 02) lassen sich noch reparieren - ebenfalls die “alten” Klamotten von Studer (961 als Beispiel) - eela Audio Pulte - oder das Airmate in beiden Versionen, dbx Kompressoren - Symetrix Preamps… usw. Die Liste ist endlos. Die Liste derjenigen Fachbetriebe - die genau hier Service anbieten können (ja können durch Menschen, die das noch können…) ist erschreckend kurz!
OIftmals helfen bei ständig ausfallenden Kanälen (mangelhafte Schalter im Signalweg, die sich kaum aus dem verwendten Multilayer dank fehlender Wärmefallen auslösten/tauschen lassen) nur noch Massnahmen wie im Bild dargestellt.
Ein vollkommen „digitales“ Traumpult von dem großen „B“ mag toll wirken – aber wenn hier eine Störung vorliegt, wird entweder das ganze Mainboard gewechselt – einzelne Fadergruppen getauscht – oder nach 4 Jahren gesagt „nun, es gibt keine Softwaremehr mehr, die auf dem neuen Ersatzboard läuft“…“ weil die Bedienoberfläche unter WINxxx“ nicht mehr läuft… - um nur ein einfaches Beispiel zu nennen.
Auch wenn es zahlreiche Markenprodukte gibt – diejenigen, die einen scheinbaren „längerfristigen Service“ bieten – sind jene nicht im „Haus raus“ Preissegment des grossen „B“ zu finden.
Die bunte Welt der Digitaltechnik wird uns alle einholen… im Rausch von Update, Obsoleszenz und Co.
Schön, wer dann noch eine analoge Mühle hat, die zwar „uncool“ wirkt – aber als akustischer Geheimtipp gehandelt wird… -
Entschuldigung!
upps ich habe ja vergessen, das verwendete Musik ohnehin grottenschlecht „digital“ produziert – kaputtkomprimiert - und die meisten Hörer ab 3970Hz einen immensen Hörverlust erlitten haben dank „mico-headphones“ mit täglicher Dauerbeschallung aus dem Smartphone… in 192kbit Streamqualität…
Ich merke es schon… ich werde ALT!
Viele Grüsse JeKe