Günstiges und gutes Broadcast-Pult in Planung

Veto!
Ich hatte (z.T. nur virtuellen) Einblick in verschiedene Studios, die mindestens zwei Gastmikrofone am Start hatten.

Ich würde einem klassischen “Kleinstudio”, das z.B. auf regionalem DAB+ sendet, schon drei, eher vier Mikrofonkanäle spendieren.
Manchmal scheint mir, du betrachtest das einzig aus deinem persönlichen Horizont heraus ohne zu berücksichtigen, dass es “da draußen” auch noch andere Anwendungsgebiete gibt.

Dass Røde sich auf den Broadcast-Markt vorwagt, da hätte ich doch gewisse Zweifel.
Wenn du deren Aktivitäten verfolgst, dann liegt das Hauptaugenmerk vor allem im Bereich Video und danach beim Podcaster. Da werden Wellen abgeritten, scheint mir. Irgendwann kommt die nächste - aber es wird nicht die Broadcast- oder Webcast-Welle sein…

Ein Radiopult braucht keinen Masterfader!
Du denkst momentan immer noch in der Kategorie “Webstation”; ich hingegen suche die Lücke zwischen einem D&R Airence und einen DHD SX2.

Wie sehen das die anderen?

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Zugegeben du hast mich erwischt.Vollkommen richtig. :wink:

Da fehlt mir die Erfahrung schwichtweg.

Nicht vergessen. Das wäre meine Interpretation aufgrund schon eines existieren Geräts gewesen.
Zum Beispiel habe ich auch keinerlei Erfahrung von N1 Schaltung etc. Dennoch denke ich das dies für einen Hybriden oder ähnlichen trotzdem vorhanden sein sollte oder?

Die Schaltung nennt sich n–1 (gesprochen „enn minus eins“) und ist für den Betrieb mit Übertragungsleitungen (wie z. B. Telefon) zwingend notwendig.

Latente Grüße

TSD

Ja, das stimmt. Allerdings bin ich - aus Erfahrung - ein AUX-Fetischist. Das kommt aber eher aus dem Live / FOH-Betrieb (“Merke: Es gibt immer einen AUX-Weg!”).

Viele Live-Klein-Pulte gibt es meist in einer normalen und einer FX-Variante. Bei der FX-Version wurde dann einfach ein AUX automatisch zum internen FX-Weg umfunktioniert. Wahrscheinlich hat mich das geprägt.

Dass wir (mindestens) einen Cleanfeed brauchen, sollte unstrittig sein. Der AUX ist mir hier eine zusätzliche Option, die ihr mir aber auch gerne ausreden dürft.
Lediglich auf dem “pre/ post schaltbar” bestehe ich.

Möglicherweise bin ich ja auf einem Irrweg, aber mit einem AUX-Weg für [hier beliebigen Unsinn einsetzen] als Reserve fühle ich mich einfach… sicherer? Wohler?
Vielleicht ist es einfach nur eine Neurose vom Typ “Mist, jetzt fehlt mir aber…”.

Der deutsche Fachausdruck dafür ist “eigentonfreie Rückleitung”, was die Funktion ziemlich treffend beschreibt. Die Wikipedia-Definition ist für Hörfunkzwecke nicht zu gebrauchen.

Zitat Tondose in " Cleanfeed" - was ist das?";
radioforen.de am 14.01.2008 um 18:20 Uhr, abgerufen am 15.01.2020.

Was mir hier noch fehlt: Zwei Summenausgänge wären toll, wenn man mal einen Take während einer Livesendung vorproduzieren muss, z.B. einen Anrufer aufzeichnen, einen Voicetrack vorbereiten, damit man mal 10min was anderes machen kann etc.
Dabei sollte jeder Kanal auf Summe1, Summe2 oder eben beide gleichzeitig aufzuschalten sein und dies auch deutlich anzeigen.
Und: je nachdem auf welcher Summe der Fader für das Telefon ist müsste das n-1 diese Summe nutzen (sonst läuft auf Summe1 Musik, die der Anrufer den ich auf Summe2 aufzeichnen will mithört).

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Ja, das wäre klasse. Freilich begeben wir uns damit in bisher nicht dagewesene Höhen. Du deutest ja selber den immensen Aufwand an, der mit dem Routing getrieben werden muß, und wahrscheinlich kommt man dann um die Speicherung von Snapshots nicht mehr herum, wenn man die Umschaltung einigermaßen fehlerfrei vor sich gehen lassen will.

DHD-nahe Grüße

TSD

Behringer hat vor kurzem ein gigantisches Live- und Produktionspult herausgebracht: das WING. Es kostet gerade mal 2999€.

Davon eine abgespeckte Radio-Version für 1500€ - 2000€ und ich könnte mich für Behringer begeistern :+1:

Wir hatten schon mal irgendwo das Gedankenspiel, ein X32 Rack oder ein MR-18/XR-18 mit ein paar MIDI-Fadern und mAirlist zu verknüpfen.

Soundcraft hätte noch ähnliche Produkte, die verstehen aber leider noch weniger MIDI, wie die Ohringer Produkte.

Am Wing, ist die Loslösung der Inputs von den Kanälen, sehr sehr interessant. So kann man nämlich auch Stereokanäle auf einen einzelnen Fader legen. Das geht bei allen anderen, die ich genannt habe nicht. Man kann Kanäle zu Stereo koppeln aber es bewegen sich dann immer 2 Fader. Bei denen müsste man MIDI von den Fadern abfange und so übersetzen, dass man eine freie Faderzuordnung bekommt, die auf den Mixer und auf mAirlist gemapt sind.

@tomcallebaut benutzt sowas zuhause (auf XR-18-Basis) und fährt damit auch Livesendungen.

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Ich lange Zeit Inhalte vieler Foren verfolgt.

Phantasievorschläge zu Studiobauten, Geräten und Konzepten sind vielfältig. Bewundernswert sind jene Anwender, die eigene Ideen umsetzen – aufbauen.

Die Realität sieht anders aus.

Heute zählen Softwarelösungen. Alles, was eigentlich KEIN Geld kostet – denn Software kann man (egal auch wie) illegal kopieren. Das geht „fast“ immer. Die Lösung dazu steht im Netz.

Eine Hardware zu kopieren ist unmöglich – es sein denn, man ist selbst Konstrukteur und entwickelt genau das, was benötigt wird.

Hier scheitern viele Anwender. Somit wird aus der genialen Idee des DIY Pultes zu 99% eine „zeitgerecht-virtuelle“ Lösung auf Softwarebasis.

“Echte” Hardware konstruieren ist teuer, sprengt finanzielle Rahmen und wird in der Umsetzung für junge Anwender ein Phantasie-Projekt. Benötigtes Fachwissen der Old-School Konstrukteure geht verloren - da viele Hasen der alten Schule in Machtlosigkeit gegen gegenüber Softwarelösungen aufgegeben haben.

Ausserdem ist es ein Kampf gegenüber Windmülen, wenn billiger China-Krempel den Markt überschwemmt und „echte“ Qualitätsprodukte in den Schatten stellt.

Mit dieser Behauptung werden die „Schweinchen-Schlau“ der Szene angelockt – behaupten „Chinesen fertigen genau das - was man in Auftrag gibt“. Das ist zu 100% korrekt.

Nun versucht mal, nach einigen Jahren des Betriebs für das „Traumpult“ aus China ein Ersatzteil zu bekommen. Fader, Schalter, oder ein Display… dessen Aufdruck NIRGENDWO im Web zu finden ist. Viel Spaß dabei! Dies nennt an „gezielte Obsoleszenz“ durch Abkündigung der benötigen Ersatzteile.

Habt ihr hingegen ein Yellowtec-VIP (der alten Serie, die durchaus für ein Webradio ausreichen) werden Experten schnell feststellen, das fast alle Bauteile in diesem Gerät so Altbacken sind, das eine Reparatur auch nach 15 Jahren für wenige Euro wirtschaftlich ist.

Auch Geräte der Firma Jünger (als Beispiel der VAMP 02) lassen sich noch reparieren - ebenfalls die “alten” Klamotten von Studer (961 als Beispiel) - eela Audio Pulte - oder das Airmate in beiden Versionen, dbx Kompressoren - Symetrix Preamps… usw. Die Liste ist endlos. Die Liste derjenigen Fachbetriebe - die genau hier Service anbieten können (ja können durch Menschen, die das noch können…) ist erschreckend kurz!

OIftmals helfen bei ständig ausfallenden Kanälen (mangelhafte Schalter im Signalweg, die sich kaum aus dem verwendten Multilayer dank fehlender Wärmefallen auslösten/tauschen lassen) nur noch Massnahmen wie im Bild dargestellt.

Ein vollkommen „digitales“ Traumpult von dem großen „B“ mag toll wirken – aber wenn hier eine Störung vorliegt, wird entweder das ganze Mainboard gewechselt – einzelne Fadergruppen getauscht – oder nach 4 Jahren gesagt „nun, es gibt keine Softwaremehr mehr, die auf dem neuen Ersatzboard läuft“…“ weil die Bedienoberfläche unter WINxxx“ nicht mehr läuft… - um nur ein einfaches Beispiel zu nennen.

Auch wenn es zahlreiche Markenprodukte gibt – diejenigen, die einen scheinbaren „längerfristigen Service“ bieten – sind jene nicht im „Haus raus“ Preissegment des grossen „B“ zu finden.

Die bunte Welt der Digitaltechnik wird uns alle einholen… im Rausch von Update, Obsoleszenz und Co.

Schön, wer dann noch eine analoge Mühle hat, die zwar „uncool“ wirkt – aber als akustischer Geheimtipp gehandelt wird… -

Entschuldigung!

upps ich habe ja vergessen, das verwendete Musik ohnehin grottenschlecht „digital“ produziert – kaputtkomprimiert - und die meisten Hörer ab 3970Hz einen immensen Hörverlust erlitten haben dank „mico-headphones“ mit täglicher Dauerbeschallung aus dem Smartphone… in 192kbit Streamqualität…

Ich merke es schon… ich werde ALT!

Viele Grüsse JeKe

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Dem halte ich entgegen, dass immer mehr Kunden mit ihrem Archiv auf flac umsteigen (ich hatte gedacht, ich wäre ein Einzelgänger, aber in vielen Gesprächen lerne ich viele Mitstreiter kennen), wir mit mAirList eine Normalisierung nach EBU R 128 anbieten, so dass der eigentliche Flaschenhals nur noch miserabel gemastertes Ursprungsmaterial sein dürfte.

Streamseitig besteht die Möglichkeit, statt mp3 nunmehr OPUS ins netz zu senden.

Tja, und was den Gerätepark angeht:

Genau das habe ich gemacht: Musikarchiv auf flac, Datenbank komplett nach R 128 normalisiert, Gerätepark auf bypass.

Es besteht Hoffnung. Nicht aufgeben, nicht resignieren.
Die, die weiterhin grottig hören möchten, dürfen es tun (“it’s a free country”). Man muss sie ja nicht zwingend zur erwünschten Zielgruppe erklären.

Jens, Dir könnte ich stundenlang zulesen.

Zur Erklärung: Wir sprachen woanders, ich glaube, es ging da auch um B‍ :hear_with_hearing_aid:, über gute und schlechte und vor allem preiswerte Pulte für Hobby-Radios. Ich versuchte da zu erklären, daß ein vernünftig konzipiertes Pult einfach nicht für Preise wesentlich unter D&R-Niveau zu haben ist.

Damit ich das untermauern kann, hatte ich diesen Thread gestartet: um zu erforschen, welche Features überhaupt gewünscht werden, damit ich diese in die Kalkulation einbeziehen kann. Freilich wurde von mir bisher nicht kalkuliert, das kann aber noch kommen.

Gerade-Hardware-bauende Grüße

TSD

Danke an TSD!

Für mich ein ewig Thema. Jene Diskrepanz zwischen “Old School” Audio und modernem Software-Krempel ist für mich so energieaufwendig – das ich mich aus dem aktiven Geschäft der Hardware Konstruktion zurückgezogen habe.

Als ich 2010 bis 2014 das gesamte Studio vom Radio K.R.E. umbaute, waren Finanzmittel gering – und der Einkauf einer gebrauchten DHD Konsole keine Option. Wen nützt ein „geil“ aussehendes, in den Tisch versenktes Digitalpult, wenn es die Hardware irgendwann nicht mehr gibt – fallen Module aus. Somit habe ich zahlreiche Ideen dazu verworfen. Ein EB312 von T&S steht noch herum – ist von den Experimenten über, voll bestückt im Mainframe mit allen analogen Karten.

Somit fiel die Wahl wieder auf ein modifiziertes Behringer MX2804 der alten Serie. Eigentlich unverwüstlich – behandelt man das Teil mit Respekt. Seit 1997 im Einsatz – OHNE Probleme. Das zeigt, was „B“ mal gebaut hat.

Es bekam unter den Fadern Leuchtdrucktaster für jeden Kanal als ON/OFF Funktion. Diese greifen auch in die Signalwege ein. Rotlichtsteuerung für die Mikrofone 1 bis 8 und Fader/Hotstart für die Stereokanäle 1 bis 4. Wahlweise kann der Moderator zwischen Fader-oder Hotstart umschalten.

Im Studio gab es dann ein Koppelfeld, das alle Quellen auf alle Senken schalten kann. Per Relais mit Vorkonfiguration. Somit waren auch Mitschnitte über die PFL Wege möglich – oder dem N-1 auf die Monitore usw. Die Spielweise eben.

An jedem Platz einen eigenen Kopfhöreranschluss mit Intercom und wahlweise Umschaltung zwischen Sendeisgnale (Air Out) und dem PFL zum Vorhären für Mod und eventuell auch Gäste.

Ergänzt durch eine Rotlichtsteuerung mit Talk Timer auf einstellbare Zeit. Die RTLS steuert auch den Aircheckrecorder – ein TapeDeck – mit Casette langt es – und man sieht sofort – das etwas passiert. Mehr ein Spaß.

Abschließend noch der Silence Detector, der automatisch das Studio auf Notbetrieb schaltet, fehlt das Sendesignal auf dem PC. Gestartet wird dann eine CD-R aus einem modifizierten CD-ROM Laufwerk, das Audio abdudelt. Solange – bis die CD am Ende ist – dann erneut. Funktioniert absolut – und OHNE Software!

Das sind einige der Umbauten, zu denen ich bewusst keine Bilder in das Forum stelle. Zu groß ist das Gerede „Angeber“ und „Besserwisser“. Da halte ich mich in norddeutscher Trockenheit zurück.
Bei Interesse sende ich gern ein Paar Bilder vom Studio…

Da wir aktuell ohnehin über eine Auflösung nachdenken weil uns die aktiven Mitarbeiter fehlen, wird das alles demnächst „analoge“ Geschichte sein…

Wir warten ab…

VG JeKe

Ja mit diesen Gedanken habe ich auch gespielt :wink: Soll ja recht nett aussehen und verdammt gute Funktionen haben.

Selfmade Broadcast Pult

Anfänglich hatte ich Ideen zum Projekt im Kopf die ich gern weitergebe. Nun habe ich mich davon verabschiedet.

Preiswert, viele Funktionen und ein DIY Projekt passen nicht in moderne Welten aktueller Software-Praktiker.

Auch wenn es genug „Hardware“ Freaks gibt – bleibt Umsetzung und Realisierung eines Projektes in dieser Größenordnung utopisch. Pulte wie das D&R Airmate verfügen über Ausstattungsmerkmale die einen Sendebetrieb ermöglichen.

Verglichen mit diesem Projekt scheinen viele Anwender mehr auf die „Optik“ ihres Studios bedacht und nutzen mit Begeisterung für Fotos alles, was man bei ebay & Co ersteigern kann – oder durch Abbauten in Radiostationen über die Kaffeekasse und Beziehungen „preiswert“ abstauben kann.

Der Kampf gegen das optisch aufgewertete „Superstudio“ ist mühsam – zumal dann, wenn mich Fragen erreichen „wie kann man denn bei den Leuchttastern das rot-grün hinbekommen“…

Berücksichtigt man Materialkosten eines wirklich „brauchbaren“ DIY Broadcast Pultes mit Fader, Schaltern, Tastern und Gehäuse – zzgl. Innenhardware – liegt dieses Projekt in der 1500 Euro Klasse.

„WOW – echt – so teuer?“ Das Geld habe ich nicht… ich will aber so geil Radio machen…! Diese Sprüche sind für mich der schiere Gegensatz. Ein hochwertiges Hobby kostet Geld. Sich dann in der „Conrad-Electronic-Bausatz-Bastelecke“ wiederfinden ist keine Option. Dann reichen auch billige Behringer Pulte für wenige Hardware-Funktionen – wenn ohnehin fast alles zu 95% mit Software bedient wird.

Außerdem ist Software pflegeleichter, denn eine falsch installierte Anwendung ist schnell wieder „installiert“ - fehlerhaft gelötete Hardware zeigt Rauch und ist ein Fall für die Mülltonne.

Hinzu kommen geringe Fachkenntnisse der meisten Anwender zum Bau und Umsetzung der Fertigungsarbeiten. Einfache Lötarbeiten zu „Remote-Boxen“ zwischen Mairlist und Mischpult bringen viele Anwender an handwerkliche Leistungsgrenzen. Ich daher nicht an Arbeiten denken, bei denen ganze Kanalzüge „gelötet“ werden sollen.

Alte Hasen des Rundfunks gehen im Kinderspiel durch ein solches Projekt. Junge Menschen werden auf Grund fehlender Hardwarekenntnisse an ersten Leiterplatten verzweifeln. Im Zeitalter bleifreier Lötarbeiten wird es eine „never-ending-story“.

Leider erwische ich mich immer wieder dabei, noch Hilfestellungen anzubieten. Jedoch zeigen die Anfragen das es wenig Sinn hat, sich weiterhin gegen die Digitalisierung zu stellen.

Erfahrungswerte zu alten Konsolen von eela Audio, Alice und D&R zeigen, das für „echte“ Hardware-Bastelarbeiten kaum noch ausreichend Wissen zur Verfügung steht – und man dieses Wissen auch kaum noch in verständlicher Form vermittelt bekommt… Fachbücher dazu gibt es nämlich nicht.

Viele Anfragen zeigen mir, wie sich Anwender riesige eela Konsolen in ebay & Co ersteigern – und Aufarbeitung mit Inbetriebnahme im Chaos enden. Daher bitte ein gut gemeinter Rat: Elektronik ist ein Lehrberuf – und das lässt sich nicht in youtube Videos erlenen…

Somit wünsche ich allen Enthusiasten viel Erfolg bei diesem Projekt.

Im Anhang ein kurzer Gedankengang in der Mittagspause zu Pult & Co…

Das ist schon knapp, meiner Erfahrung nach.

Siehe weiter oben:


Ich hatte mal im Nachbarforum mein eigenes Selbstbaupult vorgestellt, welches Mitte der 80er Jahre entstand. Leider sind alle Fotos verschwunden, hier mal ein paar als Überblick:

Pult

Pult hinten rechts

NZ

Aussteuerungsmesser

Das hatte seinerzeit schon um die 2.000 DM gekostet, und das mit den letzten Preh-Deppenreglern. Daneben war es damals, ohne Internet, eine rechte Plage, die Teile zusammenzufinden. Hat mir aber schließlich viele Jahre treu gedient. (Bis ich dann irgendwann mal amtliche Pulte angefaßt hatte. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Historische Grüße

TSD

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Jap. Da sehe ich viel Fachwissen, Leidenschaft und den Wunsch nach “ich will”.

Heute sehe ich nur “wow - wie geil” und "…dafür gibt es eine Software, die unter 2.2 bei Upgrade aus 2.3 in Zusammenhang mit… genau das macht“

DIN Buchsen, Mechanik und Solides Design. Kompliment das mal wieder zu sehen!

Vorbei sind die Zeiten, als der engagierte Bastler sich mit TL084, dem OTA LM13600 und UAA170 seinen ersten, eigenen Kompressor baute – mit wenigen Teilchen Peakmeter und Korrelator…

Wissen wurde getauscht, Erfahrungen mit Freunden gewechselt. Hardware gebaut und neidisch auf die Ergebnisse der Mitstreiter geschaut.

Heute wird kopiert in jeder Hinsicht. Radiomoderatoren kopieren Sender, Software wird zur „Superwaffe“ und komplexes Soundprozessing besteht aus wild blinkenden Tools – deren physikalische Grundfunktionen nicht im Ansatz von Anwender & Co verstanden werden.

Aber so ist die neue Welt der Superlativen-Radiosender.

Somit erinnert mich die Bilderserie an die Zeitschrift REMIX, in der bereits coole DIY Projekte standen – mit denen auch Anfänger an die Studiotechnik herangeführt wurden.

Manchmal denke ich, es ist ein Lernprozess… Junge Moderatoren erfüllen die „alten Säcke“ hinter TSD15, B77 und RTW1206 mit Spaß, hören wir die moderne Brüllmoderation vom Rummelplatz aus quäkenden PC Lautsprechern… Da geniesse ich mehr das Windrauschen im Wald :blush:

Bild: Main Unit für Studioverteilung (Prototyp - jetzt als Spielzeug…)

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…Ein Paar PICs aus der historischen Zeit des analogen Radios. Keine Digitaltechnik - alles “handgemacht” - wer Fehler machte - machte diese “ON-AIR” in Richtung Hörer. Keine Vorproduktion - alles Real. Erinnerungen auch - wenn wir aktuell alle Zuhause bleiben sollen…!

Das hast Du schön formuliert. Mein Kumpel (der sich das selbe Pult gebaut hatte) und ich saßen nächtelang zusammen, redeten, den dicken gelben Bürklin-Katalog (gibt es heute leider nicht mehr) auf dem Schoß, ununterbrochen von der Umsetzung und hörten dabei Supertramp, Klaus Doldinger oder Barclay James Harvest. Diese Planungsphase dauerte länger als der eigentliche Bau, war aber ein wesentliches Element des Projekts.

Dann irgendwann mit Tusche und Anreibelötaugen ein Layout gezeichnet. Das kann sich heute keiner mehr vorstellen, was das bedeutet, ohne Undo-Funktion. Und dann im Keller die Leiterplatten zusammengeköchelt und schließlich gebohrt. Nachher beim Bestücken kam heraus, daß man natürlich ein oder zwei Löcher vergessen hatte! *grmbl*

Die Frontplatten sind unbeschriftet, das war ein großes Problem: Ein Siebdruck scheiterte an den hohen Einstandskosten, und eine Gravur scheiterte an den hohen Fertigungskosten. Fünf D-Mark wollten die damals für eine „Einstellung“, wie sie das nannten, also einen Skalenstrich (!) oder das Wort „Vorhören“. Heute macht’s die Firma Schaeffer für Pfennige Centbeträge.

Aus diesen Gründen steht das Gerät noch immer, inzwischen nutzlos, bei mir herum – ich bringe es einfach nicht fertig, es wegzugeben, obwohl inzwischen ein 961 bei mir Einzug gehalten hat. (Natürlich bereits mit Hinztriller versehen, usw.)

Zur Zeit habe ich aus gegebenem Anlaß (obwohl – wahrscheinlich kann ich mir Zeit lassen …) ein neues Projekt in Arbeit: Einen Kopfhörerverstärker mit zusätzlichem Kommando-Eingang. Schaltungen aus diversen Betriebshandbüchern zusammenplagiiert, online die Bauteile gefunden – wenn nicht beim einen, dann halt beim anderen Laden – Schaltung in Eagle reingekloppt und die Leiterplatten online kommen lassen. Es hat sich viel verändert.

Nostalgische Grüße

TSD

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