Die Idee ist gut. Das lasse ich so im Raum stehen.
Der Motivationsanreiz ist wirklich fraglich. Ein Studer oder eela – das ist Old-School Technik. Klanglich digitalen Mühlen überlegen. Mag sein, dass ich Groll aller modernen „Yuppies“ auf mich ziehe – jedoch deren Gehör ist bereits durch mp3 und Streamingdienste massiv dejustiert.
In der Modernen streitet man über Klirrgrad (ich hau den Begriff nur so in den Raum) und Messwerte der Digitalgurken. Am Ende des Tages bedenkt kein Trottel, was sich jene Freaks mit einem Summenbus auf digitaler Ebene antun. An dieser Stelle ist Prävention vor akustischen Schäden nicht mehr sinnvoll.
Reibungspunkte entstehen am fehlenden Fachverständnis junger Menschen.
Wahnwitziger Irrglaube in Kombination mit Überschätzung machen DIY Projekte oftmals zu einem Himmelfahrtskommando. Finanziell sind derartige Projekte kaum umsetzbar. Auch wenn Bauteile in ebay zu China-Schleuderpreisen angeboten werden – so „China-mässig“ ist auch die Qualität.
Ob Steckverbinder von Neutrik, hochwertige Fader und Operationsverstärker vom Distributor (nicht auch China mit 50% Plagiat- oder B-Ware Garantie) – die Materialkosten sprengen die aktuelle Vorstellungskraft aller Anwender.
An dieser Stelle habe ich bereits aufgegeben – wenn ich Anmerkungen zum Behringer DX2000 Umbau höre. Man kann aus diesem Pult durchaus ein „Home-taugliches“ Pult machen. Doch selbst hier sind 300 Euro Materialkosten schon „zu teuer“.
In diesem Zusammenhand schließe ich mich allen Anmerkungen an – geht es um ein gebrauchtes D&R Airmate – das für Hobbymoderatoren vollkommen ausreicht. Die Profineurose „mein geiles Studio“ verdient wenig Aufmerksamkeit.
Neu und DIGITAL ist eben alles besser… denken junge Anwender.
Software quittiert wiederholt fehlerhafte Programmierung durch „Nichtfunktion“ – Hardware hingegen durch einmalige Rauchzeichen. Aussicht auf eine erneute Chance verbindet Hardware mit Kosten durch Neubeschaffung zerstörter Bauteile.
Diese bittere Realität lässt sich weder mit „APP & Co“ – noch durch massive „Scheinchen-Schlau“ Kommentare in Foren schönreden.
Das Software wichtig ist – zeigt mAirlist. Ohne mAirlist kein Forum wie dieses hier – ohne mAirlist keine finanzielle Grundlage für Torben. Das ist Fakt.
Über irgendwelche Scripte, Befehlsauswertungen und Lämpchen, die bei Überschreitung der Zeit blinken – externe Arduino Anwendungen, die eine Handvoll Logik-Chips auch erledigen kann mache ich mir seit meinem letzten, runden Geburtstag keine Gedanken mehr.
Dem entgegen stehen die wahren Könner der Szene, die sich mit handgemachter Technik beschäftigen. Verbale Kunst besteht darin – durch zweimaliges Anhören eines Titels perfekt auf die Rampe zu quatschen – ohne, dass „Bunte Balken blinken - Zahlen herunterzählen – oder „Aktive Handlungsempfehlungen für gezielten Ramptalk“ als Schnellkurs auf dem Monitor erscheinen…
Höre ich akustische Klassenkasper hinter spannungsgeladener, goldbedampfter Plastikfolie – wird mir in den meisten Fällen übel. Übel deshalb, weil nur Show & Co im Vordergrund stehen – jene Elemente, die wir durch verbale Medienverblödung so satt haben.
Das beflügelt alte Tattergreise hinter altersgerechten Danner-Reglern zu neuen Ideen, das Radio einfach besser zu machen. Ohnehin sind Headsets dafür ungeeignet, wenn die dritten Zähne während hektisch eingeworfenen Staumeldungen auf den Windschutz knallen…
Da sind nach oben gerichtete Neumänner praktischer. Das ist so.
Abgesehen vom Lautheitswahn sprengen aktuelle Hörgewohnheiten ohnehin die maximale Dynamikkurve moderner Hörgeräte. Kehren wir zurück zu vernünftiger Aussteuerung – fern ab vom Begräbnis der Nadel.
Doch wem nützen echte NULL DEZIBEL – wenn jugendliche Moderatoren das Wort Dezibel so betrachten wie „Gartenschlauch“. Ohne die Maßeinheit „Länge vom Gartenschlauch“ ist auch DEZIBEL nahezu wertlos. Zum Glück wissen die meisten nicht, auf welchem Pfad der Unwissenheit Mischpult und Software herumblinken.
Eine Lichtorgel wollten wir alle haben – daran ändert sich auch heute nichts.
Was war die Welt noch cool, als es bei Vinyl „CUE“ gab – bei B77 „Bobbys“ und heruntergefallene Bandwickel…
Klar – die Zeit geht weiter, wir werden älter – aber „HEY“ – was ist aus dem Radio geworden? Ein moderner Büro-Arbeitsplatz? Im Zeitalter der Corona Krise gewinnen „Home-Office“ Arbeitsplätze wieder an Bedeutung. Wen wundert Kindergeschrei, Staubsauger und brodelnde Küchentöpfe zwischen Nachrichten., Verkehrspilot und „Wir zahlen Ihre Rechnungen“…
Home Office - Studio 2.0 – das neue Radioformat!
Hardware-Konstruktion gern - modernere Software – da bin ich raus.
Pegelunabhängige Grüsse aus der analogen Welt