Gleichbleibende Lautstärke

Nun, das mag eine “Rechtfertigung” (?) für den laufenden loudness war / loudness race der meisten Webradio-Anbieter sein, nicht aber für die m.E. nachweisbaren Unzulänglichkeiten des diskutierten Programms.

Im übrigen muss es nicht immer die Schädigung des Trommelfells sein - eine dauerhafte Lärmeinwirkung kann zu einer Überstrapazierung und damit zu einem irreparablen Schaden der Sinneszellen im Ohr führen = Gehörschädigung noch vor Eintritt der so genannten Altersschwerhörigkeit.

Wäre ich heute noch einmal jung und stände vor der Entscheidung der Berufswahl (Ausbildung):
Hörgeräteakustiker.
:flushed:
Einerselts ist die Technologie mittlerweile faszinierend weit fortgeschritten (inklusive Implantaten) und andererseits ist der Markt - die Kundschaft - riesig und wird weiter wachsen.
Denkt nur mal an die vielen Menschen, die sich freiwillig einer Dauerbeschallung aussetzen (Kopfhörer oder Ohrstöpsel) anstatt einen linearen Gehörschutz (z.B. Elacin ER [Absenkungswert in dB]) in bestimmten Situationen zu tragen: Die werden euch die Bude einrennen!

Und was hat das jetzt mit der Lautheitsnormalisierung zu tun?
Wir haben angesichts des Brikett-Masterings aktueller Hits via CD, Download und im Radio verlernt, zwischen laut und leise zu unterscheiden. Der Klangbrei wird mit größtmöglicher Brutalität ins Ohr gedrückt.
Leider folgt der Wunsch des Hörers nach “lauter!” (wie z.B. an einem Abend in der Disco) dem gleichen Prinzip wie dem des Süchtigen, ja, Drogenabhängigen: Die nächste Dosis muss stärker sein, damit der Kick erhalten bleibt. Bis zum Exitus - oder, um beim Faden zu bleiben, dem Tod der Hörzellen und der daraus resultierenden Schwerhörigkeit.

Die R 128 stellt ein Gleichgewicht wieder her: Zwischen den älteren, sauber gemasterten Titeln, die noch Luft zum Atmen hatten und den platt gemasterten Stücken der letzten Jahre.

Damit stellt der Radiosender ein sauberes Signal bereit, das jedem Programmmaterial gleiche Rechte gewährleistet. Es besteht keine Notwendigkeit mehr, den Hörer “akustisch zu überfallen”.
Wenn besagter Hörer nun den Lautstärkeknopf bis zum Anschlag aufdreht, um sich sein Gehör zu zerschießen, ist es sein Problem, aber nicht das des Senders.

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