DHD DX2 Desktop Mixer

Hallo,

der DX2 Desktop Mixer von DHD wirkt sehr hochwertig:
https://dhd.audio/products/mixing-consoles/dx2/

Auf den ersten Blick war nicht erkennbar, ob man da noch systembedingt 19" Hardware benötigt.
Das Gerät beherrscht IP (bedeutet ja nicht immer, dass die Ton-Leute wissen was damit möglich ist).

Was ist denn möglich - weiss das jemand?

Ich würde gerne per IP 2 Regler nutzen zum Starten der Audio Ausspielung in mairlist, das Audio vom Mikro hinschicken per IP und die Abhöre zurück auf’s Pult per IP zu den analigen Abhörwegen schicken. Weiss jemand, ob das geht? Gibt es da eine Software, die Audio- und Steuerwege per IP zu diesem Interface schickt?

Grüße
Stefan

“IP” ist erstmal ein schönes Schlagwort; jetzt muss man sich die Details anschauen:

Ein DHD-System besteht immer aus einem Core und der Bedienoberfläche (hier: DX2; es gibt aber auch RX2, SX2 und TX2, die alle untereinander kompatibel sind).

Der Core sieht so aus (halbe 19" 1HE): https://dhd.audio/products/cores/xc3/

Für den Anschluss analoger und digitaler Audioquellen gibt es eine Reihe von IO-Boxen, die mit Cat-Kabel mit dem Core verbunden werden: https://dhd.audio/products/ios/

Zusätzlich beherrschen die Cores, über optionale Einsteckkarten, auch Audio-over-IP, und zwar entweder Dante oder Ravenna. Darüber lassen sich dann Audiogeräte über das Netzwerk (nur innerhalb des LAN!) übertragen. Zum Beispiel zum PC (virtuelle Soundkarte); es gibt aber inzwischen z.B. auch Studiolautsprecher, die direkt Dante oder Ravenna beherrschen.

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Vielen Dank für die Infos!

Bei einem kurzen Gespräch mit dem Hersteller konnte ich erfahren, dass dieser Controller mit einem Core bereits mit mairlist nutzbar wäre, aber die Kosten hierfür liegen sehr hoch - es ist eine Lösung für den professionellen Einsatz mit sehr grosszügigen Investitionsbudget …

Ja, definitiv schöne Geräte, aber preislich nur etwas für den professionellen Einsatz.

Welche Konfiguration hattest Du angefragt und wie hoch wäre deren Preis?

Das “DX2 Central & Fader Module” benötigt noch ein “DSP Core/Controller Modul”. Die Hardware wird über Händler vertrieben, die sich auf sehr hochwertige Studioausrüstung spezialisiert haben. Deren Kontakt bitte mal auf der Webpage vom Hersteller nachsehen; mit offenen Preisangeben macht man sich nicht so Freunde. Man muss so in etwa 3-4x ein “D&R AIRLITE” kaufen.

Kleiner Kommentar zum D&R AIRLITE
Das “D&R AIRLITE” habe ich heute mal angeschlossen und benutzt. Der Anmut dieser Stahlkiste ist wirklich nix modernes. Wer seinen Tisch gerne zersägt, für den ist das was. Alle Audio Interfaces heissen gleich, man muss raten wo was herkommt und wo was ankommt. Leider fehlt auch ein Begrenzer und ein Limiter für’s Mikro - sowas müsste für den Preis drin sein. Diue LED-Kette erinnert an ein Monacor aus den 80gern … Wer Interesse hat kann sich melden.

Das macht man ein Mal in der Windows-Audiosteuerung, dann kann man wunderbar damit arbeiten.

Es nennt sich “Hand am Regler”. Mir persönlich ist es allerdings auch lieber, wenn ICH meine Audio-Chain vor dem Mikro-Eingang bestimmen kann und nicht ein billiges Teil darin werkelt, weil die Niederländer etwas zu gewinnoptimierend sind.

Mir persönlich sind deshalb eher die Fader ein Dorn im Auge, aber es ist nun mal preislich das erschwinglichste Pult, wenn man nicht

kann oder möchte. Und ich kenne etliche Stationen, die damit auch arbeiten. Dem Hörer ist es letztlich auch schnurz, mit welchem Pult Du sendest, solange die Sendung gut ist…

Zu deinen Anmerkungen hat Torben mal folgende Zusammenfassung geschrieben:

Es gab hier im Forum schon mal eine Diskussion über ein Pult irgendwo zwischen D&R und DHD. Endete aber, nicht zuletzt angesichts des Preises, fruchtlos. Traut sich wohl auch kein Hersteller 'ran.

… oder mehrfach, je nach Häufigkeit von “würfelnden” Windows Major Updates (siehe Torbens Zitat, Quelle folgen, etwas weiter oben in seinem Text).

Ich selber bin auf ein Airmate umgestiegen: Zwar keine eingebaute Soundkarte, keine zusätzlichen Taster für Cartwall und mehr, aber deutlich bessere Haptik.

Ich empfehle an der Stelle den dbx 166 im Insert; die aktuelle Version heißt -XS; die erste Version war der “gute alte” -XL. Allerdings nutze ich inzwischen ein Plugin von TDR: das kann True Peak; nützt aber nur was, wenn das sonstige Musiksignal von vornherein nicht über -1 dBTP kommt.

Ähm… ich sehe das anders.
Klar, es gibt Pulte mit sogenannten “One-Knob-Kompressoren” (Beispiel: Yamaha MG-Serie), aber sooo aufregend finde ich die nun auch wieder nicht, und was besseres hättest du aus Weesp vermutlich auch nicht bekommen. Dann lieber ein dbx…

Das wird, bei der Stimme als dynamischstem Signal in deinem Programmaterial, ein wenig schwierig.

Das ist zwar richtig und streng genommen kann man das auch auf die Software übertragen, aber: Sollte die Produktionsumgebung den Moderator nicht bestmöglich unterstützen, um eine problemlose Sendung zu fahren statt zusätzliche Probleme mitzubringen?

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Kann ich bestätigen :+1:

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Das heißt, sie schicken Dir ein Angebot nur unter Verschwiegenheitsauflagen?! Was soll das denn bringen??

Trotzdem danke für die aufschlußreiche Information.

Es ist durchaus möglich, einen Regler grundsätzlich so einzustellen, dass das Signal keinesfalls übersteuert. Schafft ja auch jeder Hochzeits-DJ mit nem Billigpult :wink:

Ich habe aktuell das Airlite und vorher die Webstation genutzt. So richtige Probleme habe ich nicht gehabt und man kann sich die Teile durchaus praxisunterstützend einrichten.

Wobei das ein großer Verdienst von mAirlist und seinen vielen Möglichkeiten ist.

Uch gönne jedem sein DHD-Pult - bessere Sendungen fährt er damit aber nicht automatisch.

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Echt?! Wer jetzt?  

Ich damals zum Beispiel :smile:

Ja, weil in der (aktiven) PA - meist ein Bass mit zwei Tops (Satelliten) - im Amp-Segment einen nicht unbedingt einstellbaren Limiter als Schutz der Lautsprecher hat.

Selbiger “Hochzeits-DJ”, gerne auch mal Rotfahrer in dieser gleichfalls nicht regulierten Branche, steht im Radiobetrieb vor ganz anderen technischen Herausforderungen.
Das lässt sich einfach nicht 1:1 übertragen.

Und was haben die Lautsprecher mit dem Mischpult zu tun, das zwischen Mikro und Verstärker/PA sitzt? :face_with_monocle: Wenn ich dort bereits den Mikrokanal clippe, hört es sich verzerrt und sch… an. Der Limiter schützt doch nur die PA aber limitiert nicht mein Mikrofonsignal bis auf ein erträgliches Maß.

Grundsätzlich lässt sich ein Mikrofon an JEDEM Mischpult so regeln, dass es nicht clipped. Das erkaufst Du dir dann damit, dass es auch zu leise sein kann, wenn ein nur zartes Stimmchen wispert und man sich auf laute Brüllstimmen eingestellt hatte.

Und genau das passierte beim Radio auch, wenn man nicht nachhelfen würde. Aber erzählt mir bitte nicht, dass ein Mikrofon nicht für das lauteste zu erwartende Geräusch zu pegeln wäre. Oder während des Gesprächs nicht noch angepasst werden kann. Das macht ihr doch bei Musik nicht anders… :wink:

Man ist nur extrem lazy geworden, weil die Technik so viel abzunehmen vermag.

Speaking of: Ich habe natürlich auch einen zusätzlichen Limiter gerade für das Gastmikro in der Chain und ein wenig Dynamikhilfe dazu.

Trotzdem habe ich immer einen Blick auf den Mikropegel, denn auch ein Limiter ist kein Allheilmittel und extremes Übersteuern im Kanal kann der nicht ohne Qualitätsverlust wegbügeln…

Nur darum ging es mir - dass man ab und zu gerne auf den Mikrofonpegel schauen darf, statt sich blind auf Limiter und Gedöns zu verlassen…

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Ich habe mit dem Vertrieb gesprochen und eine telefonsiche Auskunft erhalten. Weil ich in so einem Fall vom “Hören - Sagen” keine Preise weitergeben will oder dazu Spakulationen auslösen will, habe ich hier keine konkreten Daten genannt. :kissing_heart:

Hallo Stefan, dieser Aussage muss ich leider wiedersprechen. Sicher gibt es Erfahrungen aus dem Bereich Beschallung und Party-DJ, wo ein solcher Eindruck entsteht, aber wir sprechen hier von “Radio” und dort gibt es oft andere Anforderungen. “Übersteuert” kann ja so viel sein … es wäre ein ganz neuer Beitrag, denke ich.

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Lese ich jetzt erst:

Was ist denn da der Unterschied?

Kein Unterschied. Begrenzer = Limiter

Im finalen Sendeweg eines Radio Studiomischpultes sprach man gerne von “Begrenzer”, um ein technisch sauberes Signal zu übergeben, egal was da vorher über dem “normalen Pegel” war. Auf einem schönen alten Telefunken Pult konnte man gerne +24dB da drauf fahren und das wurde sauber analog auf eine “stehende Dynamik” gebracht ohne irgendeine Störung (Zerren, Knacken, etc.)

Auf einem Mikroweg kann man auch einen “Begrenzer” oder “Limiter” einbauen. Das verhindert eben bei unprofessionellen Sprechern (z.B. Gästen), dass ein Husten, lautes Lachen direkt auf die Kapsel usw. nicht zu einem Absenken des gesamten Signals (siehe oben) führt. Man fängt hohe Pegel somit vorher ab und zieht nicht das ganze Signal runter.

Anmerkung:
Ja, jetzt hat hierzu jeder seine eigene Meinung. Ich bin als “Geh. Ton Ing.” in analoger und digitaler Radiotechnik in den 90gern mit recht viel Erfahrung rausgegangen. Es ist sicher so, dass die heutigen Möglichkeiten mit kleinen DSP getriebenen Plastik- oder Metallkisten die gleichen tollen Ergebniss erzielen, aber leider höre ich bei solchen Details im Signal gleich, wo die Erfahrungen fehlen. Früher konnte man im Auto alles klasse hören, dann wurde die Dynamik plötzlich zusammengequetscht und sogar auf Tonträgern sowas gleich verkauft. Es fällt mir schwer diese künstlichen Klangbalken zu ertragen. Geht mit Gefühl an die Sache, hört Euch an was da rauskommt. Nirgends wird angezeigt ob etwas gut klingt, das kann nur das Ohr. Aber ein Pagel über Null ist in der digitalen Welt messbar und daher sollte ein Mikro vorher eingefangen werden. :kissing_heart:

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