EDIT:
Dank der Anmerkungen von @TomJumbo83 in #20 f. habe ich mich entschlossen, diesen Beitrag direkt zu korrigieren. Dadurch sind Zitate aus dem Ursprungsbeitrag in seinen Beiträgen eventuell nicht mehr 1:1 nachvollziehbar. Ich bitte das zu berücksichtigen.
Es ist mir an dieser Stelle wichtiger, dass dieser Beitrag als VT-Dokumentation als Ganzes erhalten bleibt, auch mit eventuell späteren Korrekturen. Ich hoffe auf euer Verständnis.
Vielen Dank für die Korrektur-Anmerkungen, anhand derer diese überarbeiteten Ausführungen einen Mehrwert für die Community darstellen.
So langsam schwant mir da was…
Moment, langsam: Natürlich ist VT zur Vorproduktion da. Bis dahin sind wir ja noch in der gleichen Richtung unterwegs.
Nur bei der Auslegung des Begriffs “Vorproduktion” im Zusammenhang mit “Voicetracking” scheinen wir unterschiedliche Wege zu gehen.
Lass mich das mal, etwas größer und ganz allgemein, auseinanderdröseln. Sonst wird mir das hier alles etwas zu konfus.
Der Versuch einer Orientierungshilfe:
Vorbereitung einer Playlist mit VT-Moderationen
Trocken: Es läuft keine Sendung.
Ich möchte das fast schon als Klassiker bezeichnen: Die Sendung wird mit eingesprochenen Moderationen für später (nächster Tag?) vorbereitet. Die Sendung läuft später und ich habe aktuell keinen Radiobetrieb. Ich kann also ganz in Ruhe vorproduzieren.
Variante 1: Im Playout, direkt danach Mixdown.
In der Playlist des Playouts werden die Voicetracks zwischen den Titeln eingesprochen und ggf. mit dem Mix-Editor noch etwas besser eingepasst. Ist die Playlist mitsamt VTs fertig, wird per Mixdown die fertige Sendung erzeugt.
Die fertige Sendung kann dann zum Server hochgeladen werden. Das bietet sich an, wenn die Automation nicht aus einer mAirListDB heraus erfolgt oder die Datenbank nicht für Clients freigegeben ist.
Wenn ich ein Cue-Sheet zur Datei erzeugen möchte, empfiehlt es sich, die VT-Aufnahmen als Element-Typ “Moderation” zu kennzeichnen und diesen Element-Typ im Cue-Sheet abzuwählen.
Variante 2: In der DB-Playlist.
Meine persönliche Empfehlung.
Ganz gleich, ob ich das in meiner eigenen, lokalen Datenbank vorproduziere oder auf der des Senders (was natürlich ebenso komfortabel wie empfehlenswert ist): Die VTs werden in die Datenbank-Playlist integriert.
Speziell bei der Gestaltung von Playlisten in der Datenbank des Senders gemeinsam mit meinen VTs ist es für die Sender-Automation äußerst einfach, vorproduzierte Sendungen als einfache Playlist aus der Automation heraus auszuspielen.
Während der Sendung.
Diese Möglichkeit geht nur, wenn ich während der laufenden Sendung Mikrofon-Aufnahmen abgreifen kann, ohne den Mikrofon-Kanal in der laufenden Sendung zu öffnen.
[Mischpulte sollten über entsprechende Ausspielwege verfügen (mehr dazu weiter unten im Text).]
[Korrigierter Text]
Das geht natürlich auch mit angeschlossenen Headsets, USB-Mikrofonen und Mikrofonen an Audio-Interfaces, die den MIC-Button im Bildschirmobjekt “Encoder-Status” nutzen. Während der Aufnahme darf der MIC-Button natürlich nicht ON AIR sein.
Aktuell wird das laufende Programm auf dem Kopfhörer nicht ausgeblendet, wenn man ein VT-Fenster öffnet oder eine Aufnahme startet, wie es bei PFL-Objekten (Mix-Editor etc.) der Fall ist. Das stört bei der Vorproduktion während des laufenden Programms natürlich enorm. Ein entsprechendes Feature Request liegt vor.
Das gilt natürlich nur für die vorab beschriebene Variante “mit angeschlossenen Headsets, USB-Mikrofonen und Mikrofonen an Audio-Interfaces”.
[Ende des eingefügten, korrigierten Textes]
Innerhalb der gleichen Playlist.
Szenario: Ich habe eine dreistündige Sendung, möchte aber nur zwei davon live fahren. Die dritte Stunde soll automatisiert ablaufen, während ich andere Arbeiten durchführe (oder die Beine hochlege).
Ich muss also während der laufenden Sendung meine VTs für die dritte Stunde produzieren.
Kein Problem: Die Playlist ist ja bereits geladen. Ich muss nur zum entsprechenden Titel springen, nach dem mein VT platziert sein soll. Die aktuelle Playlist wird um meine Moderatonen erweitert.
Für eine andere Show bzw. Playlist.
Das gilt auch für den Fall, wenn die Playlist noch nicht geladen ist und als Datenbank-Playlist aus der Automation heraus gespielt werden soll (die vorab erwähnte dritte Stunde wird vollständig an die Automation übergeben).
Wenn ich während einer laufenden Sendung eine ganz andere Sendung vorbereiten möchte (die Gründe dafür mögen vielfältig sein), empfiehlt es sich, die Datenbank als separate App zu öffnen, also nicht aus dem Playout heraus. Dort lässt sich parallel arbeiten, ohne dass ich in der laufenden Sendung durcheinander gerate.
Frage: VT ohne Playlist?
Darüber musste ich lange nachdenken: Was für ein VT soll das sein?
Interviews während der Sendung: Fließen ja auch in die Playlist ein. Einen Beitrag für einen Kollegen einsprechen? Die Nachrichten der nächsten Stunde produzieren?
Klar, kann man machen, aber warum als VT?
Ansonsten kann ich alles doch in einer DAW erledigen; mein VT-Aufnahmekanal selbst ist ja während der Sendung nicht blockiert (es gibt Ausnahmen, das hängt von der eingesetzten Technik ab).
Von daher sehe ich jenseits der Vorbereitung einer Playlist mit VT keine andere Notwendigkeit, VT zu anderen Zwecken einzusetzen.
Natürlich lerne ich immer gerne hinzu, allerdings versuche ich, die Abläufe so unkompliziert wie möglich zu halten.
Technik: Nur mit Mischpult?
Kurz und knapp: Nein.
Allerdings gilt die Aussage von weiter oben: Während einer laufenden Sendung geht es [nicht] nur mit Mischpult (das schließt virtuelle Mischpulte als Ausspielwege mit ein), denn hier habe ich die Möglichkeit, das Mikrofonsignal auf einem alternativen Weg auf den VT-Aufnahmekanal zu routen [, sondern auch mit mit USB-Mikrofonen und vergleichbarer Technik, solange dieser Kanal nicht ON AIR geöffnet ist].
Das kann je nach Pult auch ein AUX-Weg sein oder über eine Gruppe erfolgen.
[Derart markierter Text wurde nachträglich ergänzt, um die Aussage des Absatzes zu verändern.]
[Die nachfolgenden Absätze wurden nachträglich eingefügt.]
Mischpulte, die nicht über AUX-Wege (pre!) oder Subgruppen oder gar dedizierte VT-Ausspielkanäle verfügen, sind in dem Fall nicht geeignet. Dieser Hinweis zielt auf Klein(st)pulte und Kompaktmixer sowie DJ-Mixer, Konsolen oder Podcast-Geräte ab, die von Hause aus nicht für Radiozwecke vorgesehen sind.
Ein Mischpult sollte immer (!) über PFL (je nach Hersteller auch als “CUE” oder “SOLO” bezeichnet) verfügen. Ich werde es bereits im normalen Radiobetrieb gut brauchen, und spätestens beim Einsatz von VT ist es unerlässlich.
[Ende des eingefügten Textes]
Wie richte ich ein USB-Mikrofon für Voicetracking ein?
An dieser Stelle mein ausdrückliches Plädoyer für USB-Mikrofone mit Kopfhörerbuchse für direct monitoring. Es geht mit mAirList zwar auch ohne diese Möglichkeit, aber mit den Latenzen lässt sich nicht sauber arbeiten. Mein privater Tipp lautet daher, USB-Mikrofone ohne Kopfhörerbuchse gegen eines mit dieser Anschlussmöglichkeit (es muss “direct monitoring” möglich sein!) auszuwechseln.
So sieht das dann beispielhaft aus: