Gerne.
Zunächst einmal solltest du wissen, wie deine Hörer deinen Stream hören sollen - oder, andersrum: Was du ihnen als Verantwortlicher zumuten möchtest.
Versetze dich in die Lage eines DJs vor einer Tanzfläche (das muss kein riesiger floor sein, denke eher an den mobilen DJ mit eigener Anlage und durchschnittlich 50 bis 70 Leuten, die er ständig in Bewegung hält).
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Der eine beschallt den floor gleichmäßig, behält den Pegel im Auge, gaint jeden Titel ein, setzt Akzente und gibt den Gästen einfach nur ein richtig geiles Gefühl mit. Es ist laut und fett, aber man kann sich beim Trinken noch unterhalten und eine Anmache beim aktuellen Top Hit (oder dem Partyklassiker) ist auch noch drin.
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Der andere kennt - von früher her schon - das Motto “Hauptsache laut!” und wird sich auch nicht mehr verändern. Rot ist seine Lieblingsfarbe in der LED-Kette auf dem Pult und er fühlt sich durch die Gäste bestätigt, die sagen “laut ist geil!”. Im Laufe des Abends steigt der Pegel (dB (A), nicht nur ‰ ) deutlich messbar an - was unserem Gehör geschuldet ist, das sich an steigende Lautstärke “gewöhnt” und aus diesem Grund verlangen im Laufe der Party immer mehr Gäste vom DJ “lauter!”, weil ihnen sonst der Kick fehlt.
Dem DJ kann es egal sein, denn während ihm früher hin und wieder mal die (ggf. selbst gebastelten) Pappen durchbrannten, hat seine aktive PA heute eingebaute Schutzschaltungen, die relativ hart und unsanft ins Pegelgeschehen eingreifen. Daher ist es ihm völlig egal, wie hart er seine Endstufe(n) anfährt - die machen das schon.
Ach je, fast vergessen: Es ist ihm ebenso egal, wie sch*** seine Mukke auf dem floor nunmehr klingt, denn er fährt ja volles Rohr und die Leute lieben ihn. Vermutlich. Von den Leuten, die nicht mehr da sind, gibt’s logischerweise kein Lob (und auch keine Kritik).
Randnotiz: Szenario 2 kenne ich aus eigener Erfahrung und die wissenschaftlich erwiesenen Hintergründe dazu auch.
Zurück zum Radio: Zunächst mal solltest du wissen, was du möchtest. mAirList bietet dir dafür verschiedene Einstellmöglichkeiten (in v6.3 kommt sogar noch eine hinzu).
Die…
Besten Normalisierungs Einstellungen
(Überschrift)
… gibt es nicht. Wohl aber empfehlenswerte.
Hier tun sich zwei Lager auf: Die mit der Lautheitsnormalisierung, z.B. @Tondose und ich und einige mehr (die Gemeinde wächst langsam, aber stetig) und die mit der Peak-Normalisierung, wie wir sie von früher™ her kennen.
Den Rest musst du selbst einstellen.
Hierzu müsstest du erst einmal definieren, was für dich “das maximale” überhaupt sein soll.
- maximaler Pegel?
- … und wenn, dann: dbFS oder dBTP?
- maximale Dynamik?
- maximale Durchhörbarkeit?
Ob Profi oder Amateur: Jeder hat da eine andere Sichtweise.
Ich habe schon professionelle Radios gesehen, die sind die klassischen “Rotfahrer” (vgl. den DJ aus Szenario 2) - allerdings war da meist auch eine mehr oder minder amtliche DSP-Chain dahinter, die den meisten am Pult verbrochenen Unfug wieder geradegebügelt hat (im akustisch wahrsten Sinne des Wortes).
Du könntest dir natürlich auch eine externe Software wie z.B. StereoTool holen und es in mAirList einbinden (machen einige unserer Benutzer) und dich von manch’ einem mitgelieferten Preset leiten lassen.
Wie ich am Anfang bereits erwähnte: Es sind deine Hörer, dein Publikum.
Und deine Verantwortung, damit umzugehen.
Wenn deine Hörer (Freunde?) es brutal laut haben wollen, dann fahre halt brutal laut.
Denkanstoß:
Eine Gruppe notorischer Alkoholiker in der Bahnhofsgegend. Würde einer der Alkoholiker zum anderen sagen “Hör’ mit dem Trinken auf”? Ich vermute, er würde ihn viel eher zum weiteren Konsum ermuntern.
So, du bist am Zug.