Auto-Cue: Eure Einstellungen?

Also, –200 dB sind natürlich ausgemachter Unsinn. Warum?

Was wird durch die Cueerei (welch dämliches Wort!) eigentlich bezweckt? Es sollen in einem File unmodulierte Stellen unberücksichtigt bleiben und nur das Fleisch auf Sendung gehen. Soweit gut. Aber wann ist eine Stelle eigentlich unmoduliert? Mann kann guten Gewissens sagen, wenn das, was drauf ist, unterhalb der Hörschwelle liegt. Aber die liegt bei einer Radiosendung im besten Falle bei –60 dB. (D. h., ein tausendstel der Vollaussteuerung!) Beim Rippen einer CD liegt die Untergrenze bei etwa –85 dB, also Totenstille.

Jetzt aufgepaßt: Wir nähern uns hier den physikalischen Grenzen der Schallaufzeichnung! Andersherum gesagt: Welche Ruhepegel kommen denn in unserer Umgebung eigentlich vor?

Hier bin ich beim Gefummel mit dem Backtimingskript auf den Fehler gestoßen: Die aus dem Voicetrackingprozeß entstandene Moderation sollte auf Modulationsbeginn eingestellt werden. Ging aber nicht, nie! Kaputt? Nein, der Grenzwert war schuld: Eine Mikrofonaufnahme kommt auch bei idealen Bedingungen nie unter, sagen wir, –70 dB. (Genauen Wert müßte ich nachschlagen. Das liegt daran, daß die Luftmoleküle durch ihre thermische Bewegung ständig auf die Membran eintrommeln. Ich sage das nur, um die Grenzen aufzuzeigen.) Die CueIn-Marke blieb immer am Anfang des Audios stehen.

Langer Rede kurzer Sinn: Ein Grenzwert von –200 dB (also ein milliardstel Prozent, wenn ich richtig gerechnet habe) ist unsinnig, da er immer den Anfang der Stille (!) erspürt!

Probiert es aus. Grenzwerte von –50 bis –40 dB sind meistens nützlich.
 

Verschwindende Grüße

TSD

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