Audiostreamserver 2020

Um nach 12 Jahren nicht diesen “antiken” Thread aus der Versenkung zu holen, fange ich zu diesem Thema neu an.

Es gibt inzwischen den BARIX Instreamer ICE, den man tatsächlich daheim als Icacast 2 Streaming-Server mit 100 (!) Slots nutzen kann.

Die nötige Upload-Bandbreite dürfte heute mit DSL wohl kein Problem mehr sein. MP3 bis 192 kb/s und AAC bis 128 kb/s stehen zur Verfügung.

Billig ist das Kisterl mit ca. 510€ inkl MwSt allerdings nicht. Wenn man aber einen 128 kb/s Stream mit 100 Slots beim Streaming-Hoster bucht, hat man in etwa zwei Jahren das Geld hereingeholt.

Und wenn man 24/7 selbst streamen möchte, ist das Gerät eine echte Option.

Qualitativ sind die Barix Kistchen nicht von schlechten Eltern.

Ansich coole Box.
Jedoch frage ich mich…wozu?
Physikalische Trennung zwischen Ausspielung (Senderechner etc…) und Stream Server leuchtet vielleicht noch ein, jedoch kann ich mit einem konfigurierten Icecast Programm und einem Raspberry Pi 3B mit Linux das selbe nachbauen. Für Lau :nerd_face:
Einzig einen LineIn müsste ich dazu bauen in Form einer externen USB Soundkarte oder Interface.

Welche Vorteile bietet mir dann diese Box?
Ich lasse mich gerne aufklären :wink:

Für Bastel-Wastel :sunglasses: bietet es natürlich keinen Vorteil.

Aber denen, die sich nicht (mehr) mit Basteln und so rumschlagen wollen oder können :wink:

Die Produkte von Barix sind sehr gut und solide.

ABER

Für‘n 10ner im Monat bekommst einen Linux vServer. Im Rechenzentrum, mit redundanter Stromversorgung und redundanter Gigabit Internet Anbindung.
Das Teil kann mit einem Dual Core Prozessor und 2GB RAM, zig hundert Hörer abwickeln.
2-3 Stunden Zeit um einen Icecast 2 zu installieren und zu konfigurieren und fertig. Die Inbetriebnahme des Barix, dauert vermutlich, ähnlich lange.
Dieser Icecast kann alle Audio Codecs, die Icecast eben kann, sogar Video.

Für das gleiche Geld, kann ich also ein viel betriebssichereres System haben und 51 Monate betreiben.

Ich bin erstaunt, wie viele Menschen, diesen dubiosen Streamhostern ihr Geld geben, die zur Gewinnmaximierung, die Möglichkeiten der freien Software, künstlich beschränken.
Als ich zum Webradio kam, war es üblich, eigene Infrastruktur zu haben und das ist für mich, bis heute, unumgänglich.

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Ich kann Dir nur zustimmen. Wenn man weiß was man macht, ist es wirklich easy einen Linux-Server (ich bin Ubuntu Fan) mit Icecast aufzusetzen und zu administrieren.
Die Freiheit zu tun und lassen, möchte ich nicht missen.
Nur wenn ich mir manchen Sender ansehe/anhöre und in Facebook den ein oder anderen Post lese, bin ich irgenwie ganz froh, dass die keine Linuxkisten (auch als vServer) administrieren, ich hätte da Bauchschmerzen :wink:

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Ähm, Stunden? Ich mach dir das in 2-3 Minuten, incl. Docker-Daemon :wink:

Ja, Du bist ja auch’n Profi! (Oder Proffi, wie Ottmar Hitzfeld immer sagte.) :wink:

Dilettantische Grüße

TSD

Ich habe dabei die komplette Linux Konfiguration mitgerechnet.
Benutzer anlegen, gängige Tools und am Ende, komplett einmal die Config durch arbeiten, die vielleicht nicht nur einen Mount Point hat, sondern mehrer mit unterschiedlichen Passwörtern etc.

Docker und ich, wir werden glaube ich keine Freunde mehr.
Ich nutze entweder gehostete vServer oder LXC, die verhalten sich alle, identisch zu einem Linux auf echter Hardware.

Da haben die Barix Boxen einen klaren Vorteil:
Auspacken, anstöpseln (damit ist es auch gleich eingeschaltet), einige wenige Eingaben im eingebauten Webserver machen, losstreamen. Die Anleitung lesen dauert definitiv länger.

Ich brauch keinen Server aufsetzen, mich nicht mit anderen Betriebssystemen auseinander setzen und so weiter. Set and forget.

OK, dafür hab ich nur einen Mountpoint.

Edit:
Einen ganz unwesentlichen Vorteil hab ich vergessen: Das Kasterl ist grad mal so groß wie zwei aufeinanderliegende Zigarettenschachteln, wird max. Handwarm und braucht praktisch keinen Strom - so im Gegensatz zum (alten) Rechner mit Linux.

Ich würd sagen, beides hat seine Berechtigung. Für mich und meinen Minimal-Bedarf gewinnt klar die Barix Box. Für andere ganz klar der eigene Linus Server.

Nehme ich den Raspberry Pi (1x Zigarettenschachtel)
Und lade mir hierfür ein Fertiges Image auf eine SD Karte incl Icecast und vorkonfigurieten transcoder habe ich das selbe für gerade mal 50€ incl USB Soundkarte.

Es gibt fertige Linux Ubuntu Images incl Azuacast oder der gleichen. Das bedeutet ich brauche nicht ein mal Kenntnisse in Linux. Sd rein booten und per Webbrowser auf die IP mit Port zugreifen. Setup abschließen und das Ding rennt.
Wobei die Soundkarte https://www.rasppishop.de/HiFiBerry-DAC-PRO-XLR-Soundkarte schon mehr kostet als der Pi selbst. Ist aber mit den XLR Anschlüssen schon ein geiles Teil.

Image auf SD packen reinstecken läuft.

Pi ist kleiner :wink: ausser mit der oben gezeigten Soundkarte.

Max TDP bei Pi etwa 2-3 Watt https://developer-blog.net/raspberry-pi-3-stromverbrauch/
Lass es mit der XLR Soundkarte vielleicht 5 Watt sein.

Ich schreibe das nur weil ich jemand bin der sich für den Weg bis zum Ziel begeistert. Und nur so kann man Dinge auch besser verstehen etc.
Und da brauch man noch nicht mal basteln. Anleitungen hierfür gibt zu genüge im Netz.
Alles zusammen etwa 100€

Da freut sich der Schwabe wenn er 400€ sparen kann :rofl:

Ich kann mir schon vorstellen, bzw erwarte ich aber dann von Barix, wenn die 500€ für das Kästchen verlangen, das diese dementsprechend abgesichert ist.

Das ist der einzige Punkt den ich dann gut heißen würde. Sich auf Linux mit Absicherung etc zu beschäftigen ist fast mehr Arbeit als das einrichten selbst.

Alles gut! :slight_smile:

Ich hab das seit dem Amiga 1000 bis vor einigen Jahren auch so gemacht. Inzwischen bin ich der Bastel- und Frickelei Müde und möchte im letzten Drittel meines Lebens dass der Krempel funktioniert ohne dass ich mich drum kümmern muß. Die restliche Zeit möchte ich schönere Dinge machen. Ein alter, fauler Sack halt :wink:

Gruß Udo

@TomJumbo83 Was verstehst du in diesem Fall unter Absicherung?

Naja Rendundate sachen eben wie Zugriff Kontrolle etc von außen und Betriebssicherheit zum Beispiel.

Immerhin hängt das Teil zuhause im Netzwerk. Und das dauerhaft. Zudem geht bei dem Barix nur 1 Stream zu einem Cloud Dienst mit 100 Slots.

Beim Pi als Alternative fällt das ja weg. Alle hören auf einem Anschluss mit. Da müsste mindestens ein DynDNS Dienst laufen um meine Anschluss IP zu verstecken. Wobei das bei den richtige freaks auch nicht viel bringt. :wink:

Kommt drauf an.
Bei den großen Werten, mit denen seitens der Anbieter immer so gern geworben wird, handelt es sich meistens um den Downstream.
Der wesentlich kleinere Upstream hingegen könnte sich u.U. als Flaschenhals erweisen.

Hinzu kommt, dass nicht jeder Anschluss die garantierte Bandbreite auch wirklich liefert; manche Anbieter werben im Kleingedruckten mit dem berühmten “bis zu”. Das steht für den Optimalfall.
Gerade zu klassischen Freizeit-Phasen (Feierabend, Wochenende) teilen sich dann immer mehr Kunden nur diesen einen “bis zu”-Zugang - und dann sinkt die Bandbreite.

Über andere Dienste (parallel laufende Online-Anwendungen, schlimmstenfalls Chat, VoIP etc.) mag ich da gar nicht spekulieren.

Ich wäre da vorsichtig zurückhaltend.

Ich habe bisher 25 Streams gleichzeitig testweise an meiner Box laufen. Funktioniert bestens. Nix Cloud Dienst. Die ICE Box hat einen integrierten Icecast 2 Server - 1 IP, 1 Mountpoint, 100 Slots.

@UliNobbe Wenn ich selbst streame, werde ich mir keinen 25Mbit Anschluß von 1&1 antun :wink: (Den würde ich mir auch sonst nicht antun)

Im Vergleich zu 2008 erhalte ich heute für weniger Geld 100Mbit UPLOAD. Das sollte für 100 128kbit Streams reichen - auch in den Abendstunden.

Aber das ist ja ein allgemeines Problem beim selber streamen. Ich hab mich dafür entschieden, weil ich eh eine leistungsfähige Glasfaser Internetanbindung habe.

Ok.
Im Grunde genommen kann das alles auch der mAirlist Encoder :stuck_out_tongue:

Je mehr ich mir das Teil durch den Kopf gehen lasse kommt in mir mehr und mehr der Gedanke das sich diese Box vlt am besten als reine statische Dauer-Audio Brücke zweier Studios, die nicht in der selben Gegend sind, profitabel machen würde.
Aussenstudios oder Nachrichten Agenturen? Irgendwie sowas :sunglasses: