Hier möchte ich dich auf ein mögliches Missverständnis hinweisen: Das Airlite und seine Verwandten ist kein Digitalpult. D&R selbst bietet es als “Hybrid Mixer” an, was zumindest… kreativ ist.
Hinter dem im Airlite eingebauten USB-Hub befinden sich ganz normale D/A-Wandler, und ab dort ist die Sache ganz normal analog. Noch vor dem Gain-Poti.
Du erkennst es an der Windows-Sound-Systemsteuerung: Da tauchen plötzlich die ganzen USB Audio Codecs auf. Wenn da keine Wandler wären, gäbe es die auch nicht; zumindest nicht in der Form.
Diese Konstruktion dann “Hybrid” zu nennen, ist irgendwie süß. Dennoch ist es eben genau die Technik wie in jedem besseren USB-Mikrofon, die ja nun auch nicht “Hybrid-Mikrofone” heißen, nur weil der elektrische Impuls der Membran durch einen A/D-Wandler digitalisiert zum Rechner geschickt wird…
Damit ist auch dieser Ansatz hinfällig:
Angesichts der Tatsache, dass in diesem Pult sehr viel analog erfolgt, muss vor dem Kopfhörer auch kein D/A-Wandler sein. Er greift das Signal schlicht über einen zwischengeschalteten Poti ab.
Das ist, bei aller Höflichkeit, fachlich falsch.
Zunächst einmal unterstellst du dem Poti eine Linearität.
Okay, ich kann das Gegenteil nicht beweisen, denke aber an eine exponentielle Funktion wie beim Fader auch.
Lassen wir das mal so stehen.
Wenn du nun aber neu normalisierst, auf einen höheren Wert, musst du dann den Kanal neu eingainen?
Nein.
Er wird das Signal immer so durchlassen wie es von mAirList kommt. Einmal gegaint, alles gut. Ändere die Lautheit im Programm auf -20/-18/-16/-14 LUFS, und es wird genau das im Pult ankommen, wenn es vorher korrekt eingegaint war.
Wenn mAirList also -23 LUFS aussendet und diese nachweisbar auch so im Pult ankommen, von mir aus in der 12-Uhr-Stellung, dann ist es nicht zu leise, sondern korrekt.
Kleiner Tipp: Auf meinem alten Airmate ist die Einstellung bei ca. 14 Uhr, und als ich zwischenzeitlich leider mal auf -16 LUFS umsteigen musste, hatte ich an meinen Musikkanal-Gain-Potis… nichts zu drehen.