Webradio in dieser Zeit

Radio ist ein wichtiges Instrument der Unterhaltung

Einmal keine Technik, keine Frage - keine Bastelanleitung.
Einmal keine Updates, keine Probleme.
Einmal nur Gedanken…

Medienangebote mit Unterhaltungswert gewinnen in aktueller Corona Krise an Bedeutung. Von hörenswerter Qualität sind viele Formatradioangebote weit entfernt. Der Wert – gemessen an akustischer Verweildauer - ist gering. Berücksichtigt man verbale Inhalte moderner Sender, steht dies in nicht messbarer Form dem Wort „Unterhaltung“ gegenüber.

Wir haben verlernt, durch Radio zu unterhalten – wenn dezentrale Unterhaltung entfällt. Jetzt, nach vielen Jahren akustischer Penetranz gewinnt das Wort „Unterhaltung“ wieder an Bedeutung.

Aufgewertet wird dieses Thema durch Vergleiche mit den Nachkriegsjahren. Auch, wenn wir junge Menschen keine Referenz zu damaligen Geschehnissen aufbringen können – bleibt aktuell ein bitterer Beigeschmack von dem, was zu damaliger Zeit passierte.

Aktuell erleben wir die gesellschaftliche Isolation mehr denn je – selbstverständliche Freizeitangebote werden beschnitten – eingeschränkt.

Wegbereitend zu diesen Gedanken waren Recherchen zum RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) der seiner Zeit mit unkonventionellen Sendungen und deren Inhalt weit voraus war.

In Hoffnung überschaubarer Einschränkungen gewinnen kleine, private Webradios an Bedeutung. Erkennbar durch charismatische Moderation und Musik erfahren wir vielleicht eine Renaissance des Radios… dem Medium zum Zuhören und abschalten…

Aus dieser Geschichte lernen wir erneut, was es bedeutet bei einer Stunde null zu beginnen – wobei diese Stunde nicht geschrieben wurde. Die Uhr tickt – wir wissen nicht, wann der Zeiger bei Null angekommen ist…

Bleibt einmal mehr im Haus.
Bleibt einmal länger hinter Pult und Mikro.
Bleibt einmal länger auf Empfang für ältere Menschen im Umfeld die Hilfe benötigen (aber selten darum bitten).
Passt auf Euch auf!
JeKe

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Das Radio Thema war seit Jahren ein wichtiges Thema für mich und es gibt diese ganzen Musikplattformen, bei denen viele das Radio vergessen haben. Dabei mag es wirklich auch daran liegen, dass es an Informationen und Inhalt fehlt.

Ich versuche in meinen Sendungen immer eine Mischung aus allem zu finden. Vielleicht ist es nicht perfekt, aber damit finden sich bestimmt auch gute Wege, die man einschlagen kann. Was mir früher schon oft auffiel: Man hat kaum geredet, kaum Informationen geliefert, aber in der jetzigen Zeit kann man dann eher auf Bücher, Filme und Spiele zurück greifen, die teilweise sogar kostnlos angeboten werden und kostenlos bleiben. Da gibt es eine größere Spiele Prduktionsfirmen, die das seit Corona fast regelmäßig anbieten und ich habe einige schon durch, bei denen es wirklich nicht darum geht, zu ködern. Das finde ich wirklich interessant und auch informativ.

Du schriebst auch schon, wr haben verlernt zu kommunizieren. Daran mag es wohl wirklich liegen. In Bussen, Bahnen, Geschäften reden wir mittlerweile nur noch selten mit anderen Menschen. Die wenigen Gespräche während Bahnfahrten sind nur durch innerer Ruhe entstanden. Wir mussten bislang funktionieren.Wer nicht funktioniert, wird aussortiert. Da fragt keiner mehr nach dem WARUM, weshalb wir uns so sehr konzentrieren, ON POINT zu sein, dass wir die Unterhaltung vergessen.

Stumpf vor den Fernsehern sitzen und uns von oberflächlichen Sendungen berieseln lassen.

So sitze ich oft am PC vor Sendungen und lese viel über Musik Gruppen, Entstehungen, Plattenveröffentlichungen, Veränderungen der Stile und Musikerwechsel… Ob dabei die Neuveröffentlichungen alter Musiktitel jedoch hilfreich sind, wenn Gruppen längere Zeit nichts gemacht haben, wage ich in Frage zu stellen. Meistens klingen die doch schon sehr eingebrannten Titel so verfremdet, dass man sich fragt: Wieder so ein Ding? Muss das sein?

Doch selbst diese Stücke zu spielen, regen oft zu Diskussionen an, wo Menschen , die sich eigentlich nie wirklich an Diskussionen beteiligt haben, plötzlich aus ihren Schlupflöchern kommen und dann sieht man plötzlich Unterhaltungen in den sozialen Medien oder in tot geglaubten Chats.

Und das freut ich dann auch wieder sehr… und dann denke ich: Oh… Radio lebt doch noch…
Sicherlich bin ich dabei vielleicht nicht perfekt und mir fehlt mit Sicherheit noch viel Erfahrung im freien Reden etc., aber sich zu trauen… das ist schon ein wichtiger Punkt.

So auch, Menschen, die zum Beispiel kaum reden, weil sie Behinderungen haben,. leben in ihren Sendeformaten auf und auch, wenn dabei die Sprache manchmal leidet, bemerke ich den Glanz in ihrer Stimme. Diese Freude, die ich den Menschen geben kann, dass sie sich plötzlich trauen zu reden, was sie sonst nicht tun… Wo manche sagen: Seitdem spreche ich auch mal in der Öffentlichkeit mit Kassierern, in Eisdielen… das alleine macht mich stolz.

Muss es denn immer perfekt sein? Wir sind doch alle nicht perfekt…
Lasst uns trotzdem näher rückjen… lasst uns diese Einheit doch erhalten, die wir jetzt anscheinend erleben.

Danke für die Möglichkeit, meine Gedanken in diesem Feld auszudrücken.

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Hallo,
danke für deine schönen Worte.

Sicherlich nutzen wir alle diese neuen Medien und sie können definitiv sehr hilfreich und mittlerweile auch wertvoll sein, aber auch negativ. Ich erlebe selbst, wie ich nach und nach abstumpfe und mir denke: Nummer braucht du dir nicht mehr merken, da sie ja im Telefonbuch stehen. Man verlernt es wirklich, sich Dinge besser zu merken und daher bin ich auch auf Kriegsfuß mit der Technik in Schulen, auf der einen Seite, finde sie hilfreich auf der anderen Seite.

Früher gab es den Bereich EDV und wir haben programmiert… Grafiken, Musik und sogar Rechenprogramme, sowie kleine Spaßtexte mit Eingabemöglichkeiten. Heute schaltet man das Ding ein und startet das Spiel, aber weiß nicht, was dran hängt.

Bei der Radiomoderation achte ich hingegen tatsächlich auf eine recht gute Kommunikation. Auch, wenn ich es in Textformen manchmal fallen lasse, ist es mir in einer Schreibform gegenüber entsprechenden Leuten wichtiger und auch am Mikrofon.

Wennich Aufnahmen mache udn ich merke, der Sound klingt nicht gut oder ich habe Kauderwelsch rausgelassen oder denke mir beim Anhören: Das geht noch besser, dann bearbeite ich es neu.
LIVE ist es natürlich eine größere Herausforderung. Was einmal rausrutscht, ist weg und kann nicht zurück geholt werden. Das ist dann der Nervenkitzel an einer Live Moderation. Aber Fehler macht ja jeder und wir haben halt auch unterschiedliche Ansprüche.

Der eine mag es eben tiefgründig, hintergründlich, der andere oberflächlich. Aber das sind dann auch jene, die meistens schnell aufgeben. Ich konzipiere manche Sendungen schon mit Themen und suche mir dann wochenlang Themen aus, bis ich sie über den Stream schicke.

Bei Interviews mache ich mir ein paar Notizen und wenn es daneben geht, korrigiert mich der Künstler eben. Aber ist das schlimm? Sogar Profis haben Fehler in der Kommunikation. Ich sehe es manchmal locker, auch wenn ich danach denke: Das hätte man besser machen können. Aber dazu ist das Nachhören schön, wenn es aufgenommen wurde. Ich höre mir an: Ist die Lautstärke gut? Kamen die Fragen gut an? Waren sie einfach genug? Waren sie zu umständlich? Wo haperte es in der Aussprache?

Klar ist das ein Ding, das durch ist und nicht mehr wiederkehrt, aber das ist wie bei einem Live Konzert. Wie oft hat Campino schon seinen Text vergessen? Er ruft ins Publikum einfach: Ihr könnt das besser… lasst uns neu anfangen, ihr singt den Anfang… ich komm schon wieder rein :wink:

Scorpions Sänger zittert mittlerweile stark am Mikrofon.
Nehmen wir es Klaus Meine krumm? Nein.
Wichtig ist doch, dass man sich traut…

Im Radiobeeich: Zu reden. Aber nur ein : Das nächste Lied ist… das kann jeder…
Lasst uns doch gemeinsam arbeiten, wie ich es gerne bei Specials tue.
Hat sich jemand mal gefragt, welche Songs werden in Hörspielen oder in Filmen verwendet? Werlche Hintergründe gibt es in den Stücken? Welche Geschichten werden da erzählt?

So etwas hört man kaum im kommerziellen Radiobereich. Hin und wieder vielleicht, aber man nimmt nur noch schnelle und aktuelle Themen auf, haut sie zischen den etwa 12 bis 15 Stücken, die immer die selben sind und hat dann etwa eine Stunde voll.

Doch die Musik lähmt einen. Ich kann mir manche Lieder gerne öfter anhören, andere lassen mich in Erinnerungen schwelgen, wieder andere lassen mich lachen und weinen. Das ist ja ganz schön und auch ich sende im alternativen Bereich, Bekanntes und was gehört werden will und auch ankommt. Aber man muss auch ausbrechen können und Abseitswege bestreiten können.

RADIO bedeutet für mich auch: Informationen abzuliefern und ich gehe davon aus, dass Hörer, die meinen Sender hören, Interesse daran haben. Zu den Anfangszeiten, wo das Radiosenden auch ohne Moderation ging, war ich einfach nur mit Mainstream Songs online, um Leute anzulocken. Um sie zu halten, aber das alleine reicht nicht. Irgendwann sind auch die weg, wenn man nicht an sich arbeitet und sich mit der Zeit verändert. Dazu gehört vielleicht auch: Sich den Hörern vielleicht auch ein wenig anzupassen.

Doch man muss dabei immer wieder sich selbst bleiben. Das heßt auch:Nicht verstellen und locker bleiben, seinen Akzent, seinen Dialekt beibehalten. Sein Jargon mit einbringen. Das gehört auch in ein gutes Hörspiel. Wenn es zu gekünstelt klingt, wird auch nicht zugehört.

Das gilt auch im beruflichen wie im privaten Bereich.

Finde ich :slight_smile:

Wollt ihr beide nicht gemeinsam ein allgemeines (Web-)Radioforum betreiben?
Ein gemeinsames Blog? Oder gar einen Podcast?
Nur mal so als Denkanstoß…

Grüße aus dem mAirList-Forum. :wink:

mag sein, das es solche Technikfreaks können, ich aber nicht.

Ich

Das Forum ist immer ein Quell des Wissens.

Ich kann deinen Schlussfolgerungen nicht folgen.
Wenn du auf irgendeine Art und Weise - von was auch immer - enttäuscht bist: Okay.

Nur: Meine Beobachtungen zeigen, dass weiterhin intensiv in Hardware und alles drumrum investiert wird und nach wie vor guter Rat gefragt ist.
Ich verstehe also nicht, warum einer guten alten Zeit hinterher getrauert wird, wenn die Zukunft nach wie vor erfahrene Menschen braucht.

Nicht alles ist virtuell und unmechanisch. Das wird sich so schnell auch nicht ändern.
Hast du meine Anregung als Rausschmiss verstanden? Ernsthaft?

Sag mal, Uli, kannst Du nicht mal den Thread einfach laufen lassen und solch wichtige Leute nicht vergrätzen? Das Forum wird sicher nicht dran ersticken, und gutes Personal ist Mangelware.
 

Danke.

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