Stereotool

Hallo Gemeinde,
ich würde gern eure Hilfe in Anspruch nehmen.
Seit einigen Tagen habe ich mich mit dem Stereotool beschäftigt,
aber ich finde die mitgelieferten Einstellungen bringen nicht wirklich einen guten Sound hervor.

Gibt es jemanden, der sich mit Audioprocessing wirklich auskennt und mir dabei behilflich sein kann ?

LG Thomas

Hast PM :wink:

Dazu gesagt: Wirklich (fachlich korrekt) auskennen tue ich mich mit Soundprocessing nicht, ich weiss aber, was und wie ich es hören möchte und “hangele” mich dorthin.

ui, danke sehr.

Hallo,
ich frag mich immer wieder weshalb man ein fertig gemastertes Signal wieder durch den Einsatz von Tools verschlechtern muss.

Es mag ja sein das sich der ein oder andere Titel auf dem eigenen PC oder der eigenen Anlage dann besser anhört das heist aber nicht das es dann beim Hörer genauso ist, dort kann es sich furchtbar anhören.

Wir senden grundsätzlich nur ohne Soundprocessing etwas EQ Einstellungen und Limiter das war es dann auch schon.

Immer so neutral wie möglich senden.

Zumindest kenne ich nur Moderatoren die mit Stereo Tool oder ähnlich arbeiten die sich vom Sound deutlich verschlechtert haben liegt vielleicht auch daran das die sich damit nicht auskennen.

Aber wie gesagt mir erschließt sich der Grund nicht dafür solche Tools im Webradio einzusetzen zumal bestimmt nur eine Handvoll hier in der Lage ist diese vernünftig einzustellen.

cu
Mike

Full Ack Mike,

Briketts pressen ist out. Hoffe nur dass diese ‘Loudness war’ endlich mal endet.
Wir machen auch nur minimale Kompression und Limiter nur um die 75kHz FM deviation einzuhalten.
Die Dynamik soll damit weitgehendst erhalten bleiben.

Bei uns kann man noch getrost ‘Love over Gold’ von 1992 geniessen ohne abschalten zu wollen

Gruss:
-Serge-

Ich denke wie Mike schon sagte, ist alles eine Frage des Maßes.

Weniger ist mehr kann gerade hier sicher nicht schaden. Aber ich bin kein Fan der Theorie ganz oder garnicht, die List ist es wohl einen gesunden Mittelweg zu finden. Anfänglich bin ich auch dem Effekt “WOW … was man da alles schönes machen kann.” Ich nenne das den Effekte-Effekt aufgesessen, der übrignes auch bei Photoshop-Neueinsteigern gern zu finden ist. Da wird in eine Grafik jeder nur verfügbare Effekt eingebaut.
Wie gesagt auch ich bin dem anfänglich verfallen, habe das aber schnell rewidiert und minimalisiert.

Am Ende alles eine Frage der guten Einstellung. Imho … :slight_smile:

Anna

Also ich finde - überhaupt nicht - that’s it.

Warum macht sich ein Produzent sonst die Mühe und Kosten, einen Song professionell mixen und auch noch mastern zu lassen? Könnte man ja dann gleich den Radios oder Dj’s überlassen. Jedes nachträgliche unautorisierte Bearbeiten bei einem Vervielfältiger (Sender/Disco …) bedeutet eine Verfälschung des Urheberwillens. Wenn ich als Radio einen solchen Song nicht so wie er ist akzeptieren kann, dann spiel ich ihn nicht.

Einzig einen Limiter (Lautheitangleichung), damit meine Hörer nicht dauernd die Lautstärke nachregeln müssen, ist für mich akzeptabel.

Aber das ist auch nur meine Meinung.

Oha, das ist aber schon eine sehr radikale Meinung grins

Ich sehe das so (steinigen bitte später):

Inwiefern ein komplettes Multiband-Soundprocessing mit AGC, Noisegates, Multibandkompressoren und verschiedenen Limitern (ganz gleich ob Hard- oder Software) oder nur ein simpler Limiter in der Sendesumme eingesetzt wird hängt meiner Meinung nach stark von der Zielgruppe des Senders und somit der Musikstilrichtung ab. Wo qualitativ hochwertige Musik mit hoher Lautstärken-Dynamik läuft (Klassik, Progressive-Rock, Country etc.) reicht wirklich ein Limiter, der das Ausgangssignal begrenzt. Wobei der schon fast überflüssig wäre, wenn die Songs alle auf einen einheitlichen Wert normalisiert werden. Da wäre es eher denkbar, einen (oder mehrere, je nach Anzahl der Mikros) schmalbandigen Kompressor und/oder Limiter in den Mikrofonwegen einzusetzen und das Summensignal überhaupt nicht zu bearbeiten.

Läuft aber eine grössere Bandbreite an verschiedenen Musikrichtungen kommt man, wenn man ein einheitlich lautes Signal erzeugen will, an mehrbandigen Kompressoren mit AGC etc. kaum vorbei. Reine Limiter können das nicht, die verstärken maximal den Spitzenwert (Peak) des Eingangssignals und schneiden es bei z.b. 0 db ab. Anders die Multibandkompressoren: Die sorgen dafür, das eine gleichbleibende “Lautheit” ( <- “gefühlte” Lautstärke, also der Höreindruck) vom Hörer wahrgenommen werden kann. Das kann sehr gefühlvoll mit nur leichter Bearbeitung der Dynamik oder mit massiver Anhebung verschiedener Frequenzen bis zum totalen Soundmatsch geschehen. Und genau da liegt dann der Hund begraben. Stichwort: Loudness-War.

Sinnvoll und mit Fingerspitzengefühl eingesetztes Soundprocessing kann es tatsächlich erreichen, das der Hörer bei leisen Passagen nicht allzu weit aufdrehen und bei dann folgenden Brachialeinsatz des Drumsets im Song den Hahn erschrocken wieder runterdrehen muss (hallo, Herr Nachbar…). Und der Moderator im Studio kann sich auf die Kernarbeit konzentrieren und muss nicht permanent die Pegel im Auge behalten und nachregeln.

Aber, um es mit Bernies Worten zu sagen: Das ist auch nur meine Meinung.

Ich persönlich fummele schon lange an meinem Sound herum, um eine möglichst gleichbleibende Lautheit zu erzielen, ohne zu stark in die Dynamik einzugreifen und vor allem den Originalsound weitesgehend beizubehalten. Als Referenz dafür dient mir der Breakaway Audio Enhancer mit dem “Perfect Blend”-Preset. So einen sauberen und klaren Klang habe ich mit dem StereoTool noch nicht hinbekommen und gäbe es den Enhancer als Winamp-DSP oder VST-Plugin für das gleiche Geld läge meine ST-Lizenz nur noch in der Schublade.

vielen dank für eure meinungen.
es geht mir nicht um efekte-hascherei und multi-weit-open-superhyperstereo,
ich seh das wie die meisten hier, die jungs im studio haben sich grundlegend schon einen kopp gemacht, wie es klingen soll.
das problem ist wohl, die etwas leisen passagen hörbarer zu machen, beispiel die guten alten pink floyd, die grad am anfang eines tracks ja schon extrem leise und lange intros haben.
das in einer automation, da kommt bei dem ein oder anderen hörer schon die frage, ist da noch musik oder mein internet weg.

die mitgelieferten templates sind nicht nach meinem geschmack, weil dort wirklich einiges überstrapaziert wird. gerade wenn man sich gute kopfhörer aufsetzt bemerkt man die stereohascherei , denn am rand klingt es dann nicht mehr sauber sondern eher verwaschen.

Ich brauche noch ein paar Tage, dann poste ich hier mal ein paar meiner erstellten Presets.

Im Übrigen geistern im StereoTool-Forum auch ein paar gute Presets rum, die man als Basis für die eigenen verwenden kann: http://forums.stereotool.com/viewforum.php?f=10&sid=dc89369584dccf40815d2dfcd4892ee7

Immer vorausgesetzt, das Torben keine Einwände hat, wenn ich hier die Presets poste, denn das hat ja nur wenig mit mAirList zu tun.

Nee, ist kein Problem.

Supi, dann lege ich gleich mal los:

https://www.dropbox.com/s/knj20lfo68u235e/Maic%203%20clean%20mit%20DC%20HQ.sts

Dies ist ein Setting, welches mit dem ST in der aktuellen Version 7.10 mit Standardlizenz + Declipper erstellt wurde. Glatte, nicht zu aufdringliche Bässe, saubere Mitten und klare und transparente Höhen. Abgehört wurde alles mit einem Sennheiser HD25, der ja bekanntermassen ziemlich linear in der Klangwiedergabe ist. Ich habe massiv darauf geachtet, den Originalsound nicht zu verfälschen und die Dynamik weitesgehend zu erhalten. Dennoch werden sehr leise Passagen eines Songs deutlich angehoben.

Beim “Pre amplifier” sollte man seine Einstellungen an den Level des Soundkarteneingangs anpassen, da jeder mit unterschiedlichen Pegeln arbeitet (mein Eingangspegel liegt bei ca. -12db, damit genug Luft nach oben bleibt).

Der Output (oder “Post amplifier”) liegt bei -0,12 db (98%) und wird oben hart limitiert (Brickwall). Zusätzlich aktiviert ist der Declipper, welcher beim Eingangssignal Übersteuerungen vermeidet.

Sehr gut ist, das dadurch gerade im Schlagzeugbereich der sogenannte “Kick” der Bassdrum nicht untergeht sondern dieser sogar noch ganz leicht angehoben wird, erreicht durch das dynamische Anheben der entsprechenden Frequenz um etwas mehr als 8db, was dennoch limitiert wird. So wie alle anderen Frequenzbänder auch (insgesamt 10 Bänder kommen im Multibandkompressor zum Einsatz).

Vorsicht: Bei meiner CPU (2 x 3,2 Ghz) schaffe ich es mit Winamp auf eine Gesamtauslastung von rund 50%. Bei schwächeren Rechnern ist also Vorsicht geboten.

Eure Meinungen interessieren mich natürlich, also immer her damit.

Neue Version!

[ul][li]Loudness auf + 7 db heruntergesetzt
[/li][li]Strictness (Qualität) auf 20 erhöht[/li][/ul]

ohh,
ich hab grad getestet, gitarrenmugge, danke, rock, slow, fast, laut und leise, sehr genial.
musste aber leider den declipper deaktivieren, weil das meine lizenz nicht zulässt.
auch die latenz hab ich geändert.
werd mir wohl den declipper dazuholen.ich finde, es klingt echt gut, vielen dank.

ich würde diese einstellungen gerne eine weile benutzen!?

:wink: Was hält dich auf? Wenn ich nicht gewollt hätte, das ausser mir jemand das benutzt hätte ich es ja gar nicht erst gepostet! :wink:

Freut mich, das es Dir gefällt, habe ich ja was richtig gemacht :-D.

danke sehr, und für alle die sagen, man kann studioaufnahmen nicht toppen, ich sag nur ausprobieren, ich bin grad echt platt. ein beispiel, wie man soundprocessing machen kann ohne was zu zerstören. danke maic

Jetzt werd’ ich glatt rot… :wink: Gerne geschehen, ich helfe, wo ich kann! :smiley:

Neue Version!

https://www.dropbox.com/s/knj20lfo68u235e/Maic%203%20clean%20mit%20DC%20HQ.sts

[ul][li]Loudness-Erhöhung auf + 7 db heruntergesetzt[/li]
[li]CPU-Strictness im Advanced Clipper (Qualität) auf 20 erhöht[/li][/ul]

Würde das Thema gerne noch mal hoch holen. Kann jemand das Preset noch mal zur Verfügung stellen? Oder gibt es mittlerweile bessere? :slight_smile: