Eine Einschränkung der Nützlichkeit der Normalisierung ist deren Beschränkung auf Einzeltitel: Für das herkömmliche Dudelprogramm nicht weiter tragisch (und sogar gewünscht), wird sie zum Problem, wenn man ein Konzeptalbum ganz oder in Teilen senden möchte.
Nehmen wir als Beispiel Wish You Were Here von Pink Floyd: Kein Mensch spielt „Shine On You Crazy Diamond, Part I“ als einzelnen Take, in der Regel werden es „… Part I“ bis „… Part V“ am Stück sein. Nun sind die aber jeder für sich normalisiert worden und werden mithin relativ zueinander mit unterschiedlichen (!) Lautheiten ausgespielt. Zwischen den Takes, da musikalisch ineinander übergehend, entstehen Pegelsprünge.
Abhilfe wäre ein weiterer Normalisierungsdurchlauf, der die Lautheit aber nicht auf Basis der einzelnen Takes, sondern vielmehr über das gesamte Album integriert berechnet. Dieser Wert müßte in einem weiteren Feld der Datenbank gespeichert werden. Der Mechanismus könnte zum Beispiel aus Interpreten- und Albumtag die zusammengehörigen Takes des entsprechenden Albums erkennen. Wie man das ganze dann zum Abspielen bringt, ist ein anderes Problem. Was immer ginge, ist, die entsprechenden Takes händisch in der Playlist zu markieren und per Rechtsklick auszuwählen, welcher Wert zur Ausspielung herangezogen wird. Eine automatische Erkennung, wiederum anhand der zugehörigen Tags, verbunden mit der Sortierung in der Playlist („alle hintereinander“) wäre aber ebenso möglich.
Kontinuierliche Grüße
TSD
In aller Kürze: Du plädierst dafür einen Container in seiner Gesamtheit auf Lautheit (neu) zu analysieren und entsprechend einheitlich zu normalisieren, so dass der Container in seiner Einheit seine individuelle Dynamik erhält bzw. beibehält.
Spannend!
Wenn ich mit Alan Parsons (damals™ noch The Alan Parsons Project) sekundieren darf:
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The Turn Of A Friendly Card (I - V)
… wenngleich einzelne Titel (“Snake Eyes”, “Nothing Left To Lose”) sich durchaus aus der Suite extrahieren ließen und als Solo-Stücke mit ihrer eigenen Lautheit (und individuellen Verstärkungs-Korrektur) Einzug in die Playlist halten können.
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The Fall Of The House Of Usher (I - V)
Hier kann man die Elemente nur als Gesamtkunstwerk nehmen, und da würde ich bereits beim Rip die fünf Tracks als Disc-At-Once (DAO), wenn auch nur bezogen auf diesen Ausschnitt, encodieren. Damit habe ich dann wiederum ein Stück mit einer Lautheit und einem Verstärkungswert.
Es stellt sich also bereits bei der Übernahme ins Archiv die Frage nach der “Abspielstrategie”.
Ich käme sicher nicht auf die Idee, die jeweiligen Tracks aus The Fall Of The House Of Usher einzeln in die Datenbank zu importieren, um sie danach wieder in der Playlist zusammenzufügen.
Ich bin daher ambivalent in der Sache: Einerseits finde ich die Idee faszinierend, ob man damit bessere Ergebnisse beim “containern” (sorry!) erzielen kann - andererseits finde ich das von dir herangezogene Beispiel jetzt nicht gerade praktikabel: Was ich nur zusammen spielen möchte, packe ich doch nicht als Puzzle in die Datenbank.
Von „Containern“ war nicht die Rede.
Woher kommen denn die Einzeltakes? Letztlich durch das Rippen, bzw. sie liegen eben (beim Download von Files) so vor. Derjenige, der die CD gemastered hat, wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Was ich keinesfalls möchte, ist, solche Takes im vorhinein zu ganzen Stücken zusammenzufassen, weil ich mich in der Flexibilität erheblich einschränken würde (Du schreibst selber, „Snake Eyes“ ließe sich auch als Einzeltitel spielen). Wie gesagt: Die einzelnen Takes haben schon ihren Grund (wenngleich er nicht immer ersichtlich sein mag).
Und was ist mit live-Alben? Da will ich durchaus und vorrangig einzelne Stücke spielen. Aber vielleicht auch mal drei hintereinander - die dann einzeln normalisiert vorliegen. Das könnte, statt ins Ohr, ins Auge gehen…
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Da wird man nicht drumrum kommen, (mindestens) zwei Versionen dieser Aufnahmen zu erstellen und zu normalisieren:
Einmal die Einzeltitel und einmal das ganze Album.
Gehören deine drei Hintereinander-Titel aber zu den leiseren auf dem Album, müßtest du diese albumnormalisierten Songs bereits in der Sendungsvorbereitung zu einem Titel verbinden und dann die daraus entstandene Datei normalisieren … für die Automation sind solche Programmpunkte also eher nicht geeignet.
EDIT: Das haben Tondose und Uli auch schon so ähnlich geschrieben …
ich sollte früh morgens nix schreiben