Ich sehe das ein wenig anders. Ich habe ja lange damit experimentiert und nach jedem mAirList-Start die Einstellungen angepasst.
Natürlich wollte ich in der Testphase auch sehen, ob es anspringt, wann und wie. Dazu habe ich die Sendung aufgezeichnet (Encoder: Aufnahme in Datei) und das Ding getestet wie beschrieben: Ohne Musikbett, mit Musikbett, spontane Lautäußerungen, das Mikrofon übertrieben angebrüllt wie ein DJ auf Party und vieles mehr.
Während der gesamten Aufnahme blieb das Encoderfenster mit dem Plugin offen. Ist ja kein Hexenwerk.
Nun kannte ich die entsprechenden Stellen und habe sie mir im Mitschnitt gezielt angehört, ob ich den Einfluss des Limiters wirklich wahrnehme. Bis auf wenige, extreme Ausreißer: Nein.
Danach habe ich die Werte im Meter
zurückgesetzt und eine neue Aufnahme gestartet, allerdings ohne offenes Fenster, sondern einfach frei von der Leber weg.
Nach der Aufnahme habe ich das Plugin-Fenster geöffnet und die dort stehengebliebenen Werte kontrolliert: Was war der Wert des dBTP (max), gab es Anzeichen dafür, dass der Limiter anspringen musste?
Falls er das musste, konnte ich das in der Aufnahme im Blindflug hören? Quasi genauso ahnungslos wie der Hörer “da draußen” auch?
Also mir ging es im Test um das hörbare Ergebnis: Würde sich die Investition lohnen? Auch für “nur” eine Notbremse (das Teil kann ja noch sehr viel mehr, aber ich verfolge den minimalistischen Ansatz).
Es ist nicht dazu gedacht, dass ich mich jetzt vor dem Mikrofon total gehen lasse nach dem Motto “das Plugin wird’s schon richten”.
Das bisschen Mikrofondisziplin, das ich beherrsche, gebe ich ja nicht auf. Umgekehrt aber benutze ich das Plugin auch nicht als ständig mitlaufendes Sprecherziehungs-Instrument; das würde mich von der laufenden Moderation nur ablenken.
Im übrigen kenne ich Martin als Moderator bei seinem aktuellen Webradio und behaupte, dass er ein finetuning gar nicht nötig hat (daher auch Notbremse statt Dauerbremse). Umgekehrt aber würde es ihm, im Gegensatz zu mir, gelingen, das während der Moderation im Auge zu behalten und nötigenfalls seine Ansprache dezent zu korrigieren.
Sofern das überhaupt ernsthaft nötig wäre (ich behaupte: Nein).
Ich denke, hier unterscheiden sich unsere Herangehensweisen ebenso wie die jeweilige Sichtweise.
Für mich ist wichtig zu wissen: Ich halte den Pegel mitsamt den Spitzen, ohne dass der Hörer etwas von den wenigen Notbremsen, sofern nötig, mitbekommt. Darauf kann ich mich verlassen und das war dann die Entscheidung zum Kauf.
Das weiß nur der Programmierer allein.
Aus meiner Anfangszeit jedoch meine ich mich erinnern zu können, dass du es warst (ich will dir nichts böses unterstellen), der die Meinung vertreten hat: Je weniger es blinkt und ablenkt, um so besser.
Das bezog sich auf die Einblicke in so manches Webradingens-“Studio”, das zum Ziel hatte, möglichst viele LED auf einmal zum Leuchten zu bringen.
Weniger ist mehr, das habe ich von damals™ mitgenommen.
Das verstehe nun ich wiederum nicht. Wenn ich durch die Tests (und der Hersteller gibt sich hier durchaus großzügig) herausgefunden habe, dass es - kompliziert hin oder her - in meinem Sinne funktioniert, gerade dann kann ich es doch blind fahren (lassen), weil ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann. Ich muss doch nicht ständig drauf gucken und überprüfen, dass es auch wirklich das tut was ich will.
Ich selber fände es auch schick, wenn zumindet das Meter
in irgendeiner Form separat angezeigt werden könnte, ja. Aber ich kann auch ohne es leben, weil die von mir eingestellte Technik so funktioniert, wie ich das will. Dazu habe ich ja lange genug daran herumprobiert.
Mit mAirList ist es nicht anders: Wenn meine Musikplanung erst mal steht und die Events rund laufen, dann muss ich doch nicht jede Eventausführung auf ihre Korrektheit überprüfen. Das widerspräche ja vollkommen dem Sinn einer Automation.
Daher: Testen, testen, gegentesten. Wenn es läuft, laufen lassen.
Erfahrungsaustausch im Forum.
Sorry, momentan kann ich einige eurer Bedenken nicht so recht nachvollziehen.
Zumindest ich schätze den Erfahrungsaustausch mit dir sehr und ich hoffe, dass du das auch weißt.