Moin, jetzt muss ich mal mit einer [OT]-Verständnisfrage um die Ecke kommen, die mich seit einem Kollegen-Info-Austausch nicht in Ruhe lässt:
Stimmt es, dass ihr euch bei den “üblichen” Headsets, die ihr für eure Sendungen benutzt, gar nicht selber im Kopfhörer hört?
Hintergrund: Ich habe Headset-Erfahrung nur beim Telefon, und das ist offen ohraufliegend. Ich bekomme also genug von meiner eigenen Stimme mit. Aber wie ist das bei den geschlossenen Modellen?
mAirList-Bezug: Man kann ja einstellen, ob die Wiedergabe des Mikrofonsignals über die lokale Soundkarte ausgeschaltet werden soll, Stichwort: Latenz.
Man soll ja nicht gegen sein eigenes Echo ansprechen, das bringt den handelsüblichen Moderator / Sprecher unweigerlich ins Leiern.
So weit, so nachvollziehbar.
Aber in Zeiten von USB-Mikrofonen bzw. Headsets mit USB-Anschluss, wie ist das da?
Hört ihr euch, wenn ihr moderiert, selbst ab? Falls nein, wie löst ihr das Problem?
Nutzt ihr eure Hörer im Chat als Live-Korrektur?
Ich habe dieses VoiceMeeter-Tool installiert, den Eingang mit dem Mikro auf einen Eingangskanal gelegt und gebe mir das gleich wieder auf meine Kopfhörer. Dank ASIO hält sich die Latenz in Grenzen. Also ist wahrnehmbar wenn man drauf achtet, stört aber nicht.
mAirList kann dann über einen virtuellen Ausgang des VoiceMeeter das Mikrofonsignal bekommen.
Was mich sonst noch interessiert: ich musste neulich mal telefonieren und brauchte Kopfhörer. Da hab ich meine geschlossenen ans Telefon angeschlossen. Toller Sound, aber ich höre mich nicht mehr. Hat jemand Erfahrung mit Monitoring des Mikrofons in Android? Oder eine Idee, wie man das extern mit bissel Hardware lösen kann?
Ich habe einige Kollegen, die von einer anderen Automation mit 3 Buchstaben zu mAirlist gewechselt sind, die kennen und wollen das nicht anders als sich NICHT zu hören. Pegel ist bei manchen immer wieder ein Problem, bei anderen funktioniert das völlig Problemlos und ich habe keine Ahnung wie die das hin bekommen.
Für mich wäre das nix aber bitte, jeder wie er mag.
Ich habe tatsächlich einmal versucht, mit den mitgelieferten Smartphone-Stöpseln (“Headset”) ein Telefonat zu führen, lange ist’s her. War auch für mich überraschend, dass meine eigene Stimme nicht im Ohrhörer zu hören war, da ich es ja vom Mischpult her gar nicht anders kannte. Also auf einer Seite raus mit dem Stöpsel.
Ob das nun Android-spezifisch ist und den Apfel-Nutzern nicht passiert: Keine Ahnung.
Ich frage mich ja auch, wie das bei diesen “Pommes im Ohr”-Teilen ist, ob diese Menschen überhaupt etwas von ihrer Umgebung mitbekommen bzw. ihre selbst verursachten Geräusche wahrnehmen.
Keine Ahnung; ist nichts für mich.
Røde hat mal etwas für Smartphone-Aufnahmen entwickelt, z.B. mit angeschlossenen Lavaliers. Da war dann auch eine Kopfhörerbuchse mit dabei:
Das Datasheet mit “Demo wiring” findest du hier:
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du zwei Devices benötigst: Kopfhörer und Mikrofon mit je eigenen Anschlüssen.
Dass man innerhalb (!) eines Headsets einen Rückkanal allein durch eine TRRS-Buchse (ohne Split) bekommt, ist mir jetzt nicht bekannt.
Was es sonst noch so an Lösungen auf dem Markt gibt, weiß ich nicht.
Ich kann hier nur aus meinen persönlichen Erfahrungen sprechen als ich vor Jahren viele Kollegen vom Brotkasten zu mAirList begeistern konnte. (…und heute immer noch gerne mache)
In der Tat kam dort oft der Satz: “Bah, mich selbst zu hören ist ja grauenhaft, ne das bin ich nicht gewohnt”
Dort hab ich immer gerne angesetzt und die Hintergründe erfragt. Grund hierfür ist und bleibt die entstehende Latenz wie du schon gesagt hast, die eine stolperfreie Moderation einfach zunichte macht.
Geschuldet meist einfach am banalsten Grund: Die jenigen haben nicht das Geld sich dementsprechende Hardware zu kaufen.
Und was hab ich bei den Leuten nicht schon alles in deren “Studios” gesehen… Sei es vor Ort oder durch die Webcam. Mikrofone mit markant blauen oder roten Ringen (Sony lässt grüßen ), vom Skype Tischmikrofon bis hin zu Headsets vom Action für nicht mal 5€.
Summar kann man sagen: Ja, die Leute hören sich nicht selbst und wollen es teils auch gar nicht. (entgegen jeglichem Verständniss) Einfacher gesagt: Die kennen es auch gar nicht anders.
Die geilste Antwort auf die Frage: “Na was glaubst du warum in jedem Radiostudio der Moderator den Kopfhörer beim moderieren auf hat?” war… “Na das er die Musik hören kann”
Ich habe für mich persönlich fest gestellt, das es überwiegend am Budget des “Moderators” liegt weshalb er das selbst Monitoring nicht umsetzen kann, selbst wenn er es wollen würde.
Ich habe Kontakt zu einer Moderatorin, die wohl noch eine ziemliche Lernkurve vor sich hat, weil man sie bei ihrem ersten Webradio wohl nicht ordentlich “eingenordet” hat. Sie ist vor kurzer Zeit auf mAirList umgestiegen und hat auch ein Headset mit den beiden berühmten Miniklinkensteckern.
Da es für diese Anschlussvariante ja nun nicht gerade vor gangbaren Erweiterungsmöglichkeiten wimmelt, habe ich ihr zumindest das Yamaha AG03 als Überlegung vorgeschlagen.
Tom, ich glaube, du hast mal ein Plädoyer für dieses Schnuckel gehalten?
Wie auch immer, ich bekam eine Rückmeldung, dass damit jetzt eben auch mit den Miniklinken-Headsets ein direct monitoring möglich sein soll, und das ist im konkreten Fall natürlich ein echtes AHA!-Erlebnis.
Es kann technisch also möglich sein, wenn man nur will. Finde ich gut.
Hinzu kommt, dass man damit auch sein Headset mit einem Fader bedienen kann und man endlich diesen Mic On / Off-Button loswerden kann.
Ich bin gespannt, ob man das auch in der Moderation hören wird.
Richtig. Das AG03 ist heute bei mir auch fester Bestandteil meines Setups.
Hierbei kommt es auf die wichtigste Sache an die es beherrscht für Leute mit kleinem Budget: Sie können ihre vorhandene Hardware (Headset, etc) erst mal weiter verwenden und ggf. nach und nach weiter aufrüsten.
Und wie du schon sagst kommt dann gerne dieses
Übrigens kann das auch das kleine Behringer Xenyx 302 USB und das kostet weniger als 50€.
Der Fader des AG03 ist ein Sahnestück das in jedem anderen Audiointerface in Benutzung auch als dessen in mAirList eben fehlt. Drum feier ich es so. (Nicht als Mischpult konfiguriert)
Neben den guten DSP Effekten die es mit sich bringt lässt es momentan sogar mein Steinberg UR22C im Schrank verstauben.
Zu diesem Thema gibt es gemischte Vorstellungen. Ich persönlich behalte den Mic Button für das AG03 trotzdem. Nicht um die Musik automatisch zu senken, sondern um mir die Möglichkeit zu behalten auch mal nebenbei VTs machen zu können ohne daß die Hörer es mit bekommen. Dabei deaktiviere ich den Mic Button und lasse per PFL Funktion den Kopfhörer auf die Wiedergabe des VTs Fensters laufen.
Wiedergabe stumm schalten wenn PFL Fenster…
Gerade arbeite ich noch an einem Umbau des AG03 der es mir erlaubt, sobald ich den Fader nach oben ziehe das die Monitor LS stumm werden, und der Mikrofon Button aktiviert wird. Mit Option für VT ohne Aktivierung des Mic Buttons. Das alles mache ich mit einer Lichtschranke und einem Arduino Nano. Aber das driftet jetzt zu weit weg vom Kernthema
Btw ist der Mic Button bei mir in reinen Live Sendungen dauerhaft aktiviert, weil ich die Player mit etwas anderem händisch steuern kann.
Das alles lässt sich aber in dem Artikel ja nachlesen.
Ja natürlich so kann man es logischerweise auch machen.
Jedoch hat man, wenn man das AG03 als “Mischpult” verwendet in dem man;
…keine Möglichkeit des PFL mehr.
Zudem ist die Handhabung, die Player mittels Drehregler zu bedienen eher unvorteilhaft.
Dafür habe ich ein Midi Fader Board.
Darum setze ich es als reines Audiointerface ein, worauf der Encoder selbst auf dem USB Kanal des AG03 spielt. Es ist zwar kein echtes Mastermonitoring damit möglich, weil meine Stimme ja nicht vom Encoder wieder gegeben wird, jedoch behalte ich somit, mit der Option:
Die PFL Funktion
Somit bleibt mein Mikrofon Button dauer on, die Player werden nicht abgesenkt dadurch sondern mittels Fader Board gesteuert, und den Line Button hab ich gar nicht in Verwendung.
Das Mikrofon selbst ist ja gemuted wenn der Fader unten ist
Es hat noch einen entscheidenden Vorteil. Das Mikrofon VT Signal ist exakt das selbe wie im Live Betrieb denn es ist die ein und die selbe Quelle. Insofern dieses Signal nicht weiter verarbeitet wird in mAirlist durch Normalisierung, kann ich mir sicher sein das der Hörer keinen Unterschied bemerkt ob Live oder VT Moderation
Die verschienen Betriebsmodis auf dem AG03 hab ich ja hier mal ausführlich beschrieben.
EDIT: zu der Verlinkten Anleitung habe ich mittlerweile eine Ergänzung via ASIO umgesetzt. Das werde ich die Tage noch in dem Artikel beifügen. Damit ist dann ein Echtes Mastermonitoring mit sehr geringen Latenzen möglich.
Sorry aber das werde ich nicht verkaufen. Irgendwann findet sich wieder ein Einsatzort. Ich hab mich bereits in der Vergangenheit vom Vorgänger getrennt UR22 MK2 und hatte es bitter betreut.
Das stimmt, aber die fehlt so ziemlich jedem Kleinstmischpult aus dieser Ecke.
Wenn es also darum geht (und ich empfehle bei “richtigen” Mischpulten grundsätzlich Geräte mit PFL), dann sollte man schon zu Kompaktmischpulten mit dieser Funktion greifen.
Das AG03 und Verwandte können an der Stelle gewissermaßen nur ein evolutionärer Zwischenschritt zum “mehr” sein.
Immerhin…
ist damit ein direct monitoring möglich, was eine ganz neue Signalüberwachung ermöglicht
… und …
das Programm kann flüssiger gefahren werden, ohne auf ein schalterabhängiges ducking angewiesen zu sein.
Praktisch, das hab ich. Hab damals n beyerdynamic Custom One Pro mit dem zusätzlichen Mikrofon für Videokonferenzen gekauft. Da liegt ein Split-Kabel dabei, so dass ich separate Enden für die Kopfhörer und das Mikrofon habe.
BTW, Rode hat diesen netten Adapter im Angebot: VXLR+. Damit kann man einfache PC Headsetmikrofone an ein “richtiges” Audiointerface oder Pult mit Phantomspeisung bringen.
Das ist richtig. Egal in welchem Modus man es betreibt. Also als Mischpult oder als reines Audiointerface.
Letzt endlich ist das kleine Teilchen für einen reinen Single Sendeplatz absolut genial und ausreichend. Auch in einem Sprecherkabine kann ich mir das Gerät gut vorstellen. Hauptzielgruppe des Herstellers war eigentlich die Gaming Branche in der die Spieler den Spielesound und das Mikrofon streamen können. Aber das lässt sich ja wunderbar adaptieren auf unsere Bedürfnisse.
Nützt dir nur nichts wenn mAirList nicht auf Apple läuft.
Das kam aus einer kleinen [OT]-Smartphone-Headset-Diskussion.
Aber, um ein wenig Radiobezug herzustellen, man kann ein Smartphone ja auch als Pocketrecorder benutzen und auch hier ist direct monitoring essentiell, wenn man sich nicht alles vom AGC vermatschen lassen möchte.
Stimmt, auch eine Idee. Es gibt zwar noch den deutlich teureren VXLR Pro, aber solange der Kabelweg nicht zu lang ist, reicht die Plus-Variante wohl aus.
So oder so brauchst du aber immer noch das Interface. Kann man aber im Hinterkopf behalten.
Achsooo
Jetzt, sorry daran hatte ich ehrlich gesagt gar nicht gedacht . Ach ja. Btw läuft das Steinberg UR22C auch auf Android. Mit der Steinberg/Yamaha App lässt sich damit wunderbar ein Podcast oder Sprachbeitrag aufnehmen. Mit komplettem Monitoring.