Meine Meinung: Man muss nicht jeden technischen Aspekt dazu erläutern können, sondern lediglich verstehen, warum die Idee dahinter viel intelligenter (und sinnhafter!) ist als die bisherigen Methoden.
Und man sollte wissen, dass mAirList hier ganz vorne mitspielt. Viel weiter, als verlangt: Es bietet diese Möglichkeit, noch bevor es - irgendwann - eine (Quasi-)Pflicht wird.
So, wie die Gleichberechtigung bei uns - zumindest auf dem Papier - eine Selbstverständlichkeit ist, so ist die R 128 die Gleichberechtigung der (wahrgenommenen) Lautheit aller Elemente im Programm.
Dass sich freilich nicht alle dran halten, wie im richtigen Leben auch - Stichwort “Gender (Pay) Gap” - ist eine andere Baustelle, aber das liegt an der Gesellschaft. Im Radio sind es die Radiobetreiber und ihre Hörer, die noch nicht so weit zu sein scheinen.
Das Werkzeug dazu ist vorhanden, es muss nur genutzt werden.
Wir geben jedem Sender die Chance, eine Vorreiterrolle einzunehmen, wenn er möchte: An uns jedenfalls liegt es nicht.
Ich habe mal schnell einen Vergleich im Mixdown mit der bekannten Tom Petty-CD (Mastering 1993) gefahren:
Sowohl das replaygain aus dBpoweramp wie auch die Normalisierung aus mAirList nach R 128 waren absolut identisch und sehr sauber.
Trotzdem empfehle ich grundsätzlich, für jeden Titel in der mAirListDB die Lautheit ermitteln zu lassen, weil sie in einem späteren Ausspielprozess vielleicht eine andere Rolle spielen kann als aktuell im Zuge der heute verfügbaren Normalisierung.
Torben hat das während der v6.0 alpha (!) selber geleakt:
So zumindest die am 24.02.2017.
Bleibt gespannt, was da noch so kommen kann - und bleibt bei der Lautheitsermittlung in mAirList, statt allein auf replaygain-Werte zu setzen.
Zum Vergleich noch das replaygain aus foobar 2000 mit 89 “dB” und True Peak bei 2-fach Oversampling:
Das landet im Schnitt um die -18 LUFS, also fast exakt +5 LUFS über R 128, bei identischem Loudness Range (LRA).
Damit gibt es für jeden Webstream mit einem Durchschnittspegel > -18 LUFS im Grunde keine Ausrede mehr - aber diesen Wert überschreiten, nach meinen unregelmäßig stattfindenden Stichproben, derzeit fast alle Stationen.
Ganz gleich, ob privat oder öffentlich-rechtlich, ob kommerziell oder ehrenamtlich - und das empfinde ich persönlich als erschreckend.
Der loudness war / loudness race ist beim Streaming immer noch im vollen Gange - zumal die großen digitalen Plattfornen wie YouTube, Spotify und selbst iTunes da selber noch keine guten Vorbilder sind.