Es kommt darauf an, wieviel Headroom Du haben möchtest und wieviel Spielraum für mehr oder weniger dynamische Titel.
Ein “guter” Wert ist -9 dB. Zu dieser Überlegung kommt man - ohne viel Fachchinesisch, sondern ganz pragmatisch - zum Beispiel so:
Wenn man die Titel durch ReplayGain bewerten lässt, werden sie im Durchschnitt um ca. 9 dB abgesenkt, wenn sie ursprünglich auf 0 dBFS gepegelt waren (was bei derzeitigen CDs/MP3s der Mainstream-Musik die Regel ist). Der durchschnittliche Zielpegel liegt also bei -9 dBFS. Titel mit wenig Dynamik landen zum Beispiel ziemlich genau bei -9 dB.
Musik (oder andere Files) mit mehr Dynamik bewegen sich ebenfalls um -9 dBFS, Spitzen können aber bis 0 dBFS reichen. Man hat einen Headroom von 9 dB.
Nimmst Du völlig unbearbeitete Aufnahmen, die Du z.B. als Reporter unterwegs aufgenommen hast, dann sind die wahrscheinlich auch -9 dBFS gepegelt, haben aber ebenfalls recht viel Dynamik. Sie klingen dann aber etwa gleichlaut wie die Musik, die auf -9 dBFS gepegelt ist.
Im anderen Fall ist es schlechter: Ist die Musik mit großer Lautheit auf 0 dBFS gepegelt, die Sprache mit wenig Lautheit aber auch maximal auf 0 dBFS klingt sie leiser, weil der Durchschnittswert der Sprache niedriger liegt.
Also -9 dBFS als Funkhauspegel festzulegen ist ein guter Wert und wird beispielsweise auch in der ARD und in vielen anderern Funkhäusern schon lange genutzt.
Auf -9 dBFS zu NORMALISIEREN, ist aber an sich nicht sinnvoll. Man kann das ganz gut für “Standard-Mainstream-Musik” nutzen, die noch nicht per ReplayGain abgesenkt wurde. Dann ist sie nämlich 9 dB “zu laut”. Bei uns kommt es vor, dass Gäste Musik mitbringen, die dann zu laut ist. Sie noch schnell um 9 dB abzusenken ist schon mal gut. Den Rest kann man dann am Mischpult ausgleichen.
[quote=“Torben, post:9, topic:9338”]Das ist derzeit nur Peak-Normalisierung.
Unterstützung für R128 ist bereits vorgesehen aber noch nicht implementiert.[/quote]
R128 ist natürlich super.
Ich müsste mich erst näher damit beschäftigen, aber ist R128 am Ende einigermaßen vom Zielpegel her “kompatibel” mit ReplayGain?
Da ja mAirList seit längerer Zeit ReplayGain unterstützt und korrekt ausspielt, wäre es cool, wenn mAirList auch gemäß ReplayGain analysieren und den Pegel setzen könnte.
Mein Wunsch wäre also eine Dreifach-Option: Pegelanpassen durch a) Normalisieren, b) ReplayGain, c) R128.
Meinst Du, ReplayGain lässt sich schneller umsetzen als R128?
Beim “Ausspielen” von ReplayGain wird nur der im Datei-Tag hinterlegte Verstärkungs-Wert ausgelesen und übernommen.
Die eigentliche Analyse steht auf einem anderen Blatt Papier. Da habe ich noch nicht weitergemacht.
ReplayGain und R128 sind sich grundsätzlich sehr ähnlich vom Verfahren her, die Ideen, Ansätze und zum Teil Algorithmen sind identisch. Da R128 jetzt der offizielle Standard ist (wohingegen ReplayGain aus dem Hobby-Bereich stammt), würde ich mich auf R128 konzentrieren.
Wobei: Wenn ich das richtig sehe, dann ergibt sich bei R128 ein Durchschnittspegel von ca. -15 dBFS um auf die angestrebten -23.0 ±0.1 LUFS zu kommen?
Wenn es soweit ist, müsste man dann sinnvollerweise komplettt auf R128 umschwenken, damit es passt.
Das lässt sich pauschal nicht so sagen. Darum geht es ja gerade bei diesen ganzen Lautheits-Verfahren: Vom Spitzenpegel lässt sich nicht ohne weiteres auf die Lautheit schließen. Wenn das so einfach möglich wäre, bräuchte man weder R128 noch ReplayGain.
(Nach meiner Erfahrung ist es aber tatsächlich so, dass das meiste halbwegs aktuelle Material mit -10 bis -16 dB abgespielt werden muss, um auf die -23 LUFS zu kommen.)
Gut, dann frage ich auch nicht danach ;D Du hast ja vieles andere zu tun und der Service und der Support hier sind einfach exzellent!
Und vielen Dank für die neue Version und den neuesten Snapshot! Jetzt ist es mir möglich, VT zu benutzen (vorher hat sich der Rechner immer aufgehängt).