Na ja na ja… das ist jetzt doch etwas weit gegriffen, meinst du nicht?
Entschuldige bitte, aber das ist technisch wie handwerklich falsch.
Jedes bessere externe Audio-Interface kann so etwas, auch in der Form von “USB-Mikrofonen” (manchen, nicht allen). Direct monitoring sollte einerseits eine Selbstverständlichkeit sein und ist andererseits kein Exklusiv-Vorbehalt von Mischpulten.
Es bringt uns alle - Anfänger wie Fortgeschrittene, die andere Ein- und Umsteiger anlernen möchten - nicht weiter, wenn du solche Dogmen setzt und andere Optionen kategorisch ausschließt.
Es ist schwer, solche Fehler “zu reparieren”.
Ein Tom als rasender Reporter muss aus dem Hotelzimmer unterwegs auch mal schnell was vorproduzieren können - mit direct monitoring, ohne Mischpult.
In meinem Fall wären es z.B. entweder das Zoom H5 oder das Røde NT-USB Mini; von beiden Setups gibt es Screenshots.
Jetzt wirfst du gleich zwei Dinge durcheinanander.
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Gegen die Latenz ansprechen:
Beliebter Konzentrationstest für professionelle Sprecher (und Scherz der Tontechniker), sowohl hier wie auch in anderen Foren als Relikt aus der Tonbandzeit gerne erzählt. Nahezu jeder kommt dabei ins Leiern.
Bei 500 ms = 0,5 Sekunden Latenz ist eine Kontrolle der eigenen Stimme nicht mehr sinnhaft möglich - weshalb es in mAirList ja auch die Möglichkeit gibt, das abzustellen.
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Psychologie des “Mich selbst im Kopfhörer zu hören ist ja grausam”:
Reine Gewöhnungssache, weil man seine eigene Stimme ohne Mikrofon und Kopfhörer ergänzend über die Knochenleitung*
kennt. Der Kopfhörer verstärkt nun den Schalleindruck auf das Mittelohr und verringert den Einfluss der Knochenleitung.
Das mag zwar ungewohnt wirken, ist andererseits aber das, was beim Hörer “da draußen” ankommt. Wenn man seinen Zuhörern diese Stimme nicht zumuten möchte, sollte man besser kein Radio machen bzw. reiner DJ sein, der ein geiles Set mixt.
Kleiner Tipp: Menschen mögen in aller Regel auch keine Bilder von sich selbst. Fotografen machen dann einen seitenverkehrten Abzug (heute: Ausdruck), und schon passt es wieder: Mensch kennt sein Antlitz halt nur aus dem Spiegel, aber nicht so, wie andere ihn sehen. Eine Lern- und Gewöhnungssache.
Randnotiz: Achte mal auf mit der Webcam gemachte Selbstportraits, wie viele spiegelverkehrte Hintergründe du dort entdecken kannst. 
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= Wikipedia:
Beim Hören der eigenen Stimme wird der subjektive Höreindruck von den durch die Knochen geleiteten Schallanteilen erheblich mitgeprägt. Nach Ausschaltung dieses Knochenschallanteils, zum Beispiel bei der akustischen Wiedergabe von einem Magnetband oder einem anderen Tonträger, bemerkt man deutlich die gehörte Veränderung.
Quelle: Knochenleitung – Wikipedia, abgerufen am 16.08.2020.
Ich habe eine Bitte, und die geht (nicht nur) an uns drei.
Tom, mit dir fange ich an: Könntest du dich vielleicht von dem Absolutismus trennen (“funktioniert nicht ohne”, “einzig und allein geschuldet”)?
TSD wiederum kann, mindestens so gut wie ich, mitunter etwas starrköpfig sein. Das ist zwar gut gemeint (eine Norm ist sinnfrei, wenn sich keiner dran hält), aber wir müssen den Pragmatismus gelten lassen, dass manche Menschen da draußen anders arbeiten, als es - sagen wir mal - “korrekt” wäre. Trotzdem erreichen sie ein hörbares Ergebnis. Selbst Martin z.B. hat, der Knappheit der Kanäle auf seinem Pult geschuldet, einen workaround für den Nicht-kanalbezogenen PFL von mAirList eingerichtet. Funktioniert zwar, ist aber auch nicht sauber (streng genommen zumindest).
Hier müssen wir auch mal etwas Gelassenheit walten lassen. Im Tontechniker-Forum wiederum (gibt es das? Ich bin keiner…
) können wir ja die Zügel entsprechend anziehen.
Ob wir im Laufe der Diskussion noch mal die Kurve zurück zu mAirList bekommen? Einen Versuch wäre es wert. 
Gute Nacht euch allen. 