Latenz vom Mischpult über PC zum USB-Headset

Huhu Leutz,

ausnahmesweise mal wieder was neues von mir ;D

Ich möchte das Signal, dass vom Mischpult zurück zum PC kommt (auf den Encoder) gerne an meinem USB-Funkheadset abhören, allerdings habe ich dabei soviel Latenz, dass mich das beim moderieren komplett aus dem Takt bringt (höre meine Stimme dann immer um ca. 0,5 Sekunden später).

Warum ich das machen möchte?
Nun ich habe ein wunderschönes USB-Funkheadset, das nicht nur einen tollen Klang hat, sondern auch perfekt sitzt und mit dem ich eben mobil bin (Funk). :slight_smile:
Zum anderen kann ich mitels des USB-Headsets nebenbei noch Teamspeak nutzen usw.

Bisherige Lösung:
Am Kopfhöreranschluß meines Mischpults habe ich kleine Walkmankopfhörer angeschlossen, zusätzlich habe ich über diese dann das Headset aufgesetzt. Das ist zwar funktional, aber nicht sehr praktisch. So konnte ich gleichzeitig (1zu1) den Output vom Mischpult und trotzdem alles andere vom PC über das Headset hören, ohne dass sich die zwei ins Gehege kommen.
ABER … zum einen sind die kleinen Stöpsel nciht sehr bequem, der Klang ist auch nicht so berauschend, ich bin bin wieder kabelgebunden und muß immer aufpassen, dass sie mir nicht aus den Ohren rutschen.

Gibt es überhaupt eine Möglichkeit das Signal vom Mischpult ohne Latenz auf das Headset zu bekommen?

Das Signal vom MP geht bei mir analog in das Audiointerface von TASCUM (US-144MKII) - Hier greife ich mit mAirList das ASIO-Signal für den Encoder ab. In der Konfiguration habe ich beim Encoder als Wiedergabegerät das USB-Headset mit Directsound ausgewählt, aber eben mit der üblen Latenz.

Nun wollte ich dem Problem mit ASIO4 ALL zu Laibe rücken, leider mit wenig Erfolg. Ich habe ASIO4ALL inzwischen mehrmals installiert, aber in der mAirList Konfiguration ist der Treiber nicht zu finden. Einmal war er da und danach wieder weg :-\ ??? - Muß ich das verstehen?

Nun wer hat da noch eine Idee?

LG
Anna

Grundsätzlich nein.

Bei der Aufnahme/Wiedergabe sind immer Puffer im Spiel, die eine gewisse Verzögerung bedingen. Bei sehr guten Soundkarten kommt man in einen Bereich von wenigen Millisekunden, den das menschliche Ohr nicht mehr unbedingt wahrnimmt. Aber gerade bei USB-Geräten wird das schwierig.

Du kannst die gewünschte Latenz in mAirList direkt über die Puffergrößen bei den Audio-Einstellungen konfigurieren. Für DirectSound-Karten ist die “Mixer-Puffergröße” entscheidend.

Allerdings wird bei zu geringen Einstellungen die Gefahr von Dropouts größer.

Dropouts sind Ausfälle in der konstenten Datenübermittlung ?

Wenn ich den Encoder an sich über über die ASIO-Schnittstelle des Audiointerface füttere und die Wiedergabe über Directsound, dann kann ich doch davon ausgehen, dass das eine mit dem anderen nicht kollidiert, wenn ich die Werte reduziere?

Bei der Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass die 4.2 die Daten für die “Mixer Puffergröße” nicht speichert.

Genau, die Soundkarte benötigt einen konstanten Datenstrom, sonst hört man Aussetzer. Um sicherzustellen, dass kontinuierlich ausreichend Daten bereitliegen, auch wenn die CPU mal ein paar Millisekunden mit etwas anderem beschäftigt ist, gibt es einen Zwischenpuffer.

Je größer der Puffer ist, desto geringer ist die Gefahr von Aussetzern. Allerdings bedeutet Puffer auch: Verzögerung, lateinisch Latenz, denn die aktuell ausgespielten Audiodaten laden nicht direkt bei der Soundkarte, sondern eben erstmal in dem Puffer.

Stell dir das wie eine Supermarktkasse vor, bei der absichtlich eine kleine Schlage mit Kunden gebildet wird - so hat der Kassierer (die Soundkarte) immer genug Arbeit, die Kunden müssen aber alle etwas warten. Je kürzer die Schlange, desto größer die Gefahr, dass der Kassierer plötzlich nichts mehr zu tun hat, wenn die nächsten Kunden mal etwas verspätet an der Kasse eintreffen.

(Ich dachte erst, der Vergleich sei etwas daneben, immerhin wollen die Kunden im Supermarkt ja schnell bezahlen - der Inhaber hat aber ein Interesse daran, dass die Kassierer immer ausgelastet sind, er bezahlt sie ja nicht fürs Nichtstun. Insofern ist der Vergleich schon gar nicht so schlecht.)

Bei der gleichzeitigen Aufnahme und Wiedergabe am PC ist immer das Problem, dass man nicht genau weiß, ob die Aufnahmesoundkarte die Daten wirklich schnell genug und ohne Verzögerung liefert. Manchmal kommen einzelne “Pakete” etwas verspätet an. Damit sich das dann nicht in einem leergelaufenen Puffer äußert, muss man diesen einigermaßen groß wählen.

ASIO und WASAPI erlauben aufgrund ihrer optimierten Architektur relativ kleine Puffergrößen und Latenzen. DirectSound ist ein ziemlich aufgeblähtes System, bei dem größere Puffer notwendig sind.

Wenn ich den Encoder an sich über über die ASIO-Schnittstelle des Audiointerface füttere und die Wiedergabe über Directsound, dann kann ich doch davon ausgehen, dass das eine mit dem anderen nicht kollidiert, wenn ich die Werte reduziere?

Auf derselben Soundkarte? Die meisten Soundkarten lassen sich gar nicht gleichzeitig mit ASIO und DirectSound betreiben.

Dem Bug gehe ich nach.