Hallo, auf vielen Post die ich gelesen hab ratet man von Großmembran Mikrofen ab. Ich hab ein T Bone SC 600 am DX 2000 Behringer (umgebaut auf Mairlist) und der Gain Regler steht auf Mitte.Klar, wenn man nicht ein isoliertes Studio hat wie ich,dann hört man auch die “Klospühlung”.Ich habe dann noch ein Dynamisches von AKG P5 da muss ich den Gain Regler fast auf max. stellen das es von der Lautstärke passt. Vom klang her okay aber warum muss ich den Gain Regler so hochschrauben? Jemand eine Lösung?
Ich habe den Thread mal nach “Hardware” verschoben, da die Frage nicht direkt (und eigentlich nichtmal indirekt) etwas mit mAirList zu tun hat.
Hallo schulle,
Großmembranmikrofone in nicht-Schalloptimierten Umgebungen zu benutzen kann ganz schön in die Hose gehen. Wir haben den Fall bei uns. Wir haben ein AKG Perception 220, und es nimmt die Stimme in unserem Studio nicht klar auf, sondern eher andere Reflexionen. Nehmen wir es mit in einen akustisch optimierten Raum, funktioniert das super.
Das “Problem” ist, dass ein Kondensatormikrofon (Was ein Großmembranmikrofon in 99% aller Fälle ist) anders funktioniert als ein Dynamisches Mikrofon. Der physikalische Unterschied wird hier an sich gut beschrieben: https://www.thomann.de/de/onlineexpert_page_live_gesangsmikrofone_dynamisch_oder_kondensator_die_klangunterschiede.html
Ein dynamisches Mikrofon ist unempfindlicher, weil es für den Einsatz in lauten Umgebungen gedacht ist. Deshalb musst du den Gainregler etwas mehr aufdrehen. Ich persönlich würde aber eher die Distanz zwischen Mund und Mikrofon verringern, statt den Gain aufzudrehen. Du bekommst bessere Ergebnisse.
Grüße
Zero
Einspruch, euer Ehren! Das ist so nicht richtig.
Fakten: Beide Wandlertypen (dynamisch und Kondensator) gibt es in beiden Typen von Membrangrößen - “groß” und “klein” -, wobei hier die Grenze bei 1" gesetzt wurde. Der Einsatzzweck, ob groß oder klein, hängt letztlich vom erwarteten Schwingungsverhalten, z.B. der Impulstreue, der Membran ab.
Es gibt dynamische Großmembraner mit einem geringen Output (Shure SM7B z.B.), die hervorragend klingen, aber einen sensationell guten Vorverstärker brauchen. Es gibt Kondensator-Kleinmembraner, die grottig klingen und rauschen wie am Meer. Die Spanne von Kondensator-Großmembranern ist riesig. Vom Billig-Chinakracher bis zum hochwertigen High-End Qualitätsprodukt ist da alles drin.
Zurück zu den Fakten: Je höher die Empfindlichkeit des Mikrofons, desto höher die Anfälligkeit für schlechte Raumakustik. Vorteil dabei: Die benötigte Vorverstärkung kann gering gehalten werden. Bringt das Mikrofon weniger gute technische Daten mit (Empfindlichkeit, Signal-/Rauschabstand), wird’s haarig.
Die Behringer-Vorverstärker stehen im Verdacht, nicht gerade hochwertig zu sein. Meine eigene Erfahrung damit ist, dass jenseits 2 Uhr nichts mehr kommt. Bei einem schwachen Dynamiker wird’s da eklig.
Beim von Dir verwendeten Mikrofon sehe ich bei 12 mv/Pa (Kugel) bzw. 13,9 mV/Pa (Superniere, deren Polardiagramm aussieht wie eine breite Niere) im Grunde keine Probleme mit dem Gain. Aber die akustischen Eigenschaften geben mir zu denken. Na gut, sie passen zum Preis.
Hast Du denn ganz sicher auf Niere umgeschaltet oder steht es auf Kugel?
Im übrigen brauchst Du kein isoliertes Studio (woher kommt diese Idee des “isolieren” eigentlich?).
Du musst einfach nur die Reflexionen verringern, und das kann schon mit einer Umzugsdecke / Bettdecke / Molton beginnen.
Uli, den Gedanken hatte ich auch, als ich das gelesen habe aber dann doch keinen Bock zum x-hundertsten mal das gleiche zu schreiben.
Da Du hier mal wieder zum passenden Thema aktiv bist:
Wie würdest Du das EV Co7 beurteilen? Es hat für einen dynamiker, einen relative guten Pegel, würde ich sagen. Ob das für ein DX1/2000 reicht, ist sicher schwer zu sagen.
Meine guten alten E 840 haben nur 2mV/Pa und die liefen schon ziemlich gut am DX.
Das Co7 gibt es gerade zu einem hammer Kurs beim kleinen t-. Ich überlege ob ich mir da mal das eine oder andere von zur Seite lege.
;D
Kannte ich noch gar nicht. Muss ein Restposten sein. Danke für den Hinweis!
Auf der EV-Seite ist es gar nicht mehr gelistet, sondern nur das Co9 (und das wiederum gibt es aktuell nur beim Musicstore für 20 Euro mehr).
Trotzdem immer noch tolle Preise für die Schnuckels bei den Werten. Ein Test wäre mir das allemal wert.
Gleich mal zwei ordern. Ätsch, erster! 8)
Dual-Vergleichstest mit Senni e835 folgt dann bei Gelegenheit. Ein olles SM58 habe ich auch noch hier. Wäre bestimmt lustig.
Nun, so ein Pult hatte ich nie, aber ich musste mal auf dem 1000er eines Kollegen schrauben, und das war einfach nur Hölle. Ob die Vorverstärker beim 2000er verbessert wurden, weiß ich nicht.
Wenn’s Dein 840er macht, dann auch ein 835er und eben die EV Cobalts. Hauptsache, es rauscht nicht.
Ein DJ-Kollege von mir hatte sich auf Anraten eines Kollegen auch ein 840er an sein (damals noch) Pioneer DJM-700 geklemmt. Beim Test des DJM-900NXS habe ich dann mal mein 835er eingesetzt - er wollte es gleich behalten. Das 840er, so blöde es klingt, passte nicht ganz so gut zu ihm (und auch nicht zum Mixer). Er hatte das mangels Vergleich bloß noch nie gehört geschweige denn drauf geachtet.
Um mal ein wenig Radiobezug herstellen: Die Verführung, da einen Billig-Schaumstoff für zwofuffzich draufzupacken, ist groß, aber: Macht’s bitte nicht. Das klingt so mupfig, da könnt ihr euch den Schaumstoff auch gleich in den Mund stecken. Muss ja nicht gleich so ein Fellwindschutz wie bei mir sein (da kostet das Fell so viel wie das günstige Mic von EV!), aber wer in Windschutz investiert, investiert in Klang - das hört man auch im “Straßenkampf”.
Zur Not nimmt man nicht den teuren Sennheiser, sondern den günstigeren Shure. Der ist zwar optisch Mist, aber er macht seinen Job gut. Na ja, ist ja Radio… also was soll’s.
Update:
Mikro ist eingetroffen, hab’s mal schnell am Zoom H5 angetestet.
Kurzfassung: Untenrum zu schwach, nimmt meinen Bariton nicht richtig auf, obenrum gut, aber ein wenig sprunghaft.
Der (unfaire Test) gegen ein Sennheiser e835, synchrone Aufnahme, beide in Audacity getrennt mit ReplayGain auf den gleichen Level getrimmt und vom Orban Loudness Meter auswerten lassen, zeigt den Kern der Sache gut auf.
[ul][li]Das Sennheiser hat den geringeren LRA, dafür aber - konsequenterweise - einen etwas stärker ausgeprägten RMS in der Wellenform.[/li]
[li]Beim EV ist es umgekehrt: Dünnerer RMS, dafür stärkere Pegelsprünge = Spitzen = höherer LRA; hier aber eher nachteilig.[/li][/ul]
Meine Interpretation: Das Sennheiser nimmt fülliger, gehaltvoller auf und verzeiht mehr. Das EV ist empfindlicher, aber nicht wirklich ausgereift. Der Preis entspricht der Leistung.
Empfehlung: Wer günstig starten möchte, darf ruhigen Gewissens zum EV greifen. Für den Preis nicht verkehrt. Ein dezenter Kompressor / Limiter würde dem Mikrofon allerdings gut tun.
Danke für die Info.