Frage zu Mairlist, Mischpult Behringer DX2000 ++ Skype

Weg von Melancholie und Philosophie, zurück zur Realität und Praxis:

Halten wir fest, dass mAirList ein herausragendes Produkt mit einer enormen Vielfalt ist, für das der Privatanwender erstaunlich wenig zahlt.

Die Idee dahinter, die auf der Homepage verankert ist, lautet:

Wir möchten diese Hobby-Radio-Szene unterstützen und bieten daher die mAirList-Radioautomation für Privatanwender zu einem stark vergünstigten Preis an. Im Gegenzug sorgen die Privatanwender dafür, die Bekanntheit unserer Software zu steigern, geben Feedback und versorgen uns mit (unendlich vielen) Ideen für die Weiterentwicklung. So profitieren beide Seiten von diesem Angebot.

(mAirList für Privatanwender | mAirList Radio Automation)

Im Zuge dieser Anregungen ist mAirList stets umfangreicher geworden - und dennoch soll es immer noch mehr können.
Hier würde ich mir von so manchem Anwender wünschen, in gleichem Maße in die Hardware zu investieren, um den vollen Umfang von mAirList nutzen zu können. Gewisse persönliche Extrawünsche ließen sich so leichter realisieren.

Wenn man, wie @shorty.xs es formulierte, Hardware aus der Kategorie “you get what you pay for” kauft, dann muss man aber auch akzeptieren, dass da irgendwann mal Schluss mit Extrawünschen ist und man reif für die nächst höhere Klasse ist.

An der Stelle möchte ich auch darauf hinweisen, dass manche privaten Anwender sich mal vor Augen führen sollten, welchen Funktionsumfang sie für welch kleines Geld bekommen. Und im Grunde müsste Torben sagen: Klar, können wir einrichten, kostet aber extra - und die Preise generell anheben.
Oder der Anwender akzeptiert auch hier: Ich glaube, ich muss nachinvestieren (wobei das, zugegeben, mit Skype vermutlich so schnell nichts wird, aber ich habe hier im Forum bereits was von einer anderen Baustelle gelesen).

Ich denke, wir sollten die Community der privaten Radiomacher und der Hobbyisten weiter pflegen und den intensiven Austausch fördern - aber hin und wieder überrascht mich manches Anspruchsdenken doch ziemlich.

Zurück zum Ursprung: Entweder @RGraeb folgt der Beschreibung, die @Tondose hier verlinkt hat, oder er legt sich eine geeignetere Hardware zu. Alternativ könnte er sich auch mit dem Routing von Voicemeeter Banana auseinandersetzen.
Ich glaube, damit sind genug verschiedene Wege aufgezeigt.

Und hier noch ein Link zur Orientierung, wenn der Profi das DX2000 entsprechend umbaut, mit welchen Kosten zu rechnen ist. http://technik.krankenhausradio-elmshorn.de/index-start_htm_files/Preisliste_HELKUEB_Umbau_DX2000_Mixer_01.10.2012.pdf

Ziemlich faire Preisgestaltung, würde ich sagen.

[Ironie]
Es geht natürlich noch erheblich günstiger. Du machst einfach eine 3,5 Jährige Ausbildung in einem Elektronischen Beruf. Vorher genau in den Lehrplan schauen, Schaltungsbau und Platinenfertigung wird kaum noch ausgebildet und erfordert ggf. eine Anschlussausbildung zum Staatl. gepr. Techniker oder Meister.

Danach kannst Du das dann ganz einfach zum Materialeinkaufspreis selber fertigen.Vorausgesetzt, du hast wirkich Interesse an dieser Ausbildung und hast während der Ausbildung bereits einige tausend Euro in Deine eigene Werkstattausrüstung gesteckt. Da braucht es auch gar nicht viel ein paar Labornetzteile, Trenntrafo, Multimeter, Signalgenerator, Oszillsokop, Löstation(en), Diverse Zangen und Schraubendreher, ESD Schutz usw…
[/Ironie]

Hallo!
für die Nutzung von Skype über das Mischpult benötigt man keinerlei N-1Bus., da Skype diese Funktion von Hause aus schon hat. Bei mir ist es folgendermaßen verkabelt:

  • Sound kommt von der Onboard (Standartsoundkarte) und geht ins Mischpult auf einen freien Kanal.
  • In den Einstellungen von Skype stellt man den Line-In (worüber auch das Mairlist läuft) als Aufnahmequelle ein. FERTIG :sunglasses:
    Wenn Du nun einen Skypeanruf tätigst, oder erhälst, sprichst Du über dein Sende-Mic und der Anrufer hört Dich und seine Stimme kommt über den Kanal auf dem Mischpult

Kannst du auch testen mit dem “Testanruf” auf Skype.

(By the way: das funktioniert auch mit Voicemails via Whatsapp Web :wink:)
Beste Grüße,

BuBu

Deine Verkabelung habe ich verstanden.
Meiner Meinung nach hat sie aber nichts mit “n-1” zu tun und ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob wir über die gleiche Schaltung sprechen.

Sei bitte so nett und erkläre mir das mal. Irgendwo scheine ich gerade ordentlich auf dem Schlauch zu stehen.

Im übrigen führst Du, sofern das zutrifft, gerade Mischpulthersteller wie D&R oder Allen&Heath ganz gewaltig vor; haben sie doch einen VoIP- / Telco-Kanal in ihre Pulte eingebaut, um Anwendern das n-1-Routing zu erleichtern.

Alles umsonst dank Skype?
Ich bin … neugierig.

Nein, er meint, daß Skype selber das n–1 erzeugt, Du also mit der vollen Summe reinschießen kannst. So wie beim digitalen (!) Studer-Telefonhybriden.

Ich vermute auch, daß womöglich gar keine echte eigentonfreie Rückleitung erzeugt wird, sondern alles nur hart ge-gatet wird.

Wie auch immer – daß das funktioniert, mag stimmen, ich als berufsmäßiger Skeptiker würde dem aber nicht uneingeschränkt (und damit also gar nicht) trauen. Und: Dieser Faden ist nicht nur für Skype-Nutzer, sondern auch für Leute mit (herkömmlichen) Telefonhybriden, und die kommen um die n–1-Summe halt nicht herum.

Telegen sportliche Grüße von der Stamford Bridge

TSD

Hallo Uli,

also… um Skypeanrufe auf dem Sendepult zu realisieren habe ich lediglich die Onboard Soundkarte des Senderechners als “Standard” Soundkarte (Stereo) festgelegt. Der Sendebertrieb läuft über eine 2. Soundkarte (M-Audio) Als nächsen Schritt habe ich ein Audiokabel von der grünen Buchse der “Standard” Soundkarte auf einen freien Kanal des Behringer 2000 USB geführt.
In der Skypesoftware habe ich für das Aufnahmesignal (wo als Standard “Mikrofon” normalerweise aufgeführt wird) den Line-In der Sendesoundkarte (in meinem Fall den Line-In der Delta M-Audio) ausgewählt.
Der Testanruf funktioniert bei mir mir dieser Konfiguration einwandfrei! Meine Stimme hört man über mein Sende-Mikrofon, den Skypeanrufer über den Audiokanal, wo das Signal der “Standard” Soundkarte auf das Pult geht.

Bzgl. VoIP sei noch soviel gesagt… Damit meinte ich, dass Du auch die Voicemails (sind ja nichts anderes als Audiofiles) via Browserversion (Whatsapp-Web) auch über diesen Audiokanal “abfeuern” kannst. Mehr nicht. Quasi, alles, was Du über den Browser an Audiosignalen hörst, geht ja über die 2. (Standard-Soundkarte) und eben dieses Signal führe ich auf einen freien Kanal auf mein Pult.

Für Anwendungen, wie Telefon-Hybrid etc. brauchst Du selbstverständlich einen N-1 Bus, da Du sonst dieses nervige Echo hast.
Jedoch für Skype benötigst Du diesen N-1 Bus nicht.

Ich hoffe, ich konnte es verständlich erklären *lach

Beste Grüße

Na ja … ich neige eher zu Tondoses Einschätzung: Hartes Gate.

Das mag vielleicht - mit hängen und würgen - gerade noch so an einem Laptop funktionieren, der laufend zwischen eingebautem Mikrofon und Lautsprecher wechseln muss, aber ob das auch bei der Mischpult-Variante greift?

Fakt ist doch: Du sendest dem Anrufer, falls ich Dich nicht falsch verstehe, die gesamte Sendesumme, also n (ohne -1). Also auch den Anrufer selbst, mit Latenz.
Wie soll Skype denn unterscheiden können, wer hier was ist?

Normalerweise: A = Anrufer, M = Moderator. Klare Trennung.
Bei Deiner Konstellation bietest Du Skype jedoch A auf der einen Seite und M plus A (!) auf der anderen Seite - wie soll das Programm das denn auseinanderdividieren?
Auch der berühmte Skype-Testanruf ist hier ziemlich nichtssagend, weil Skype ja nicht darauf achtet, ob es sein eigenes Signal zurück bekommt. Genau das aber könnte einen echten Anrufer stören.

VoIP beinhaltet mehr als nur Skype, z.B. Sipgate, aber auch den Telefonabgriff ohne Hybrid (Phoner Lite) - und wenn ich weiter denke: TeamSpeak, Hangout (gibt’s das noch?), Discord, etc. pp.
(@Torben, gibt es was neues aus der Studiolink-Ecke?)

Voicemails stehen meiner Meinung nach nicht zur Debatte; das sind ganz normale Einspieler, die nicht zwingend ein eigenes Routing brauchen.

Wir müssen hier über den Tellerrand hinaus blicken.

Das was @DJ_BuBu hier beschreibt ist auch nur das, was man im Studio bzw. auf der Sendestrecke hört. Natürlich funktioniert das mit dem Testanruf, denn der nimmt erst auf und spielt danach zurück, also nicht gleichzeitig.

Bei einem echten Anrufer auf der Gegenseite, wird der, wie von @UliNobbe beschrieben, sich mit Latenz selber hören. Hier liegt also ein sehr falsches Testverfahren zugrunde (Vorsicht Halbwissen) und die Variante, einfach die Mastersumme N, zurück zum Anrufer zu schicken ist keine gute Idee und da wird von Skype auch nichts gefiltert oder gegated.

Viele Consumer Soundkarten arbeiten heute mit DSPs für VoIP um solches Foldback zu unterbinden aber auch das greift nur, wenn da keine weiteren Signale drauf sind, wie etwa Musik (Betten). Selbst dann nicht besonders zuverlässig. Das wurde im wesentlichen entwickelt um bei Laptops VoIP zu ermöglichen, bei denen Lautsprecher und Mikrofone (ja Mehrzahl, mindestens 2) in unmittelbarer Nähe zueinander montiert werden müssen, aufgrund der Gerätegröße. Unter anderem deshalb auch 2 Mikrofone um den DSP besser nutzen zu können und Raum-Effekte und die Lautsprecherwiedergabe wegfiltern zu können.

1 Like

Also… wenn mich hier im Studio Jemand via Skype anruft… funktioniert das alles einwandfrei (wie in meinem Beispiel beschrieben), ohne das der Anrufer sich selbst hört. Ich will natürlich keinem sagen, wie er was zu machen hat… und “gefährliches Halbwissen”… nehme ich jetzt mal so zur Kenntnis :smile:

In diesem Sinne,

viel Erfolg

Hast Du das denn mal getestet, so wie ich es beschrieben habe?

Nein.

  1. Ich habe kein Behringer DX2000
    (das ist kein für mich geeignetes Pult um Sendungen zu fahren).

  2. Egal, ob mit oder ohne Pult (dann mit Voicemeeter Banana) - ich realisiere immer eine n-1-Schaltung . Das bin ich meinem Gesprächspartner einfach schuldig.

Es gibt eine einzige Ausnahme, aber das ist eine Aufzeichnung und kein Live-Broadcast:
Mit Hindenburg Journalist Pro zeichne ich das Gespräch auf zwei getrennten Spuren auf.

Dabei ist der I/O aber so wie bei einem ganz normalen Gespräch mit ankommend = Kopfhörer und abgehend = Mikrofon. Es gibt hierbei also keine Summe n, von der ich ein -1-Signal abtrennen müsste.

Da aber die Frage ursprünglich von @RGraeb kam: Vielleicht schließt ihr beide euch mal zusammen, damit er zukünftig auch Skype in seine Sendung einbinden kann?
Merci vielmals. :slight_smile:

1 Like