EBU R 128: Lieder beim Vorhören unterschiedlich laut

Hallihallo,

folgendes Setting habe ich: Normalisierung mittels EBU R 128 (dBFS 0, dBTP -1, LUFS -20), alle neuen Lieder werden beim Einlesen in die DB automatisch analysiert, alle “älteren” Songs in der DB wurden nachträglich analysiert. Die Normalisierung klingt super, besonders nach der Endabmischung sehr tolles, nicht gequetschtes, einheitliches Gesamtbild.

Mein Problem: Zwar ist das Hörerlebnis für den Hörer toll, jedoch fliegen mir beim Abhören - je nach Lied - die Studiomonitore um die Ohren, da die Lieder von mAirList komplett unterschiedlich eingepeglt werden. Ich habe hier zwei Extrembeispiele. Die Lautstärke beim Abhören ist von Lied zu Lied sehr unterschiedlich und sehr inhomogen. Das macht das Arbeiten und Vorhören wirklich anstrengend.

Meine Frage: Wie kann ich die Lieder auch beim Vorhören auf ein einheitliches Level bringen? Oder muss ich damit leben, dass die Endnormalisierung zwar toll ist, mir aber ggf. die Ohren wegfliegen oder ich die Studiomonitore mehr aufdrehen muss?

Vielen Dank für eure Antworten :slight_smile:

Äh… Erst analysieren, dann normalisieren (normalerweise wird beim Klick auf “Normalisieren” die Datei erst analysiert und dann normalisiert, sofern noch keine Analyse vorher stattgefunden hat), dann sollte im Editor auch die normalisierte Anzeige nebst Wiedergabe geschehen.

Wenn nicht, dann läuft irgendwas völlig schräg bei deinem System… :no_mouth:

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Der rechte Titel ist nicht nach R 128 normalisiert. Soviel kann ich beim hinschauen sagen. Da mußt Du nochmal bei.

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Stimmt auffallend. Ist zwar analysiert (merkwürdigerweise mit anderen Ergebnissen als beim linken Titel), aber noch nicht normalisiert.

Meine Vorschreiber haben vollkommen recht.

Ein Audio-Element in der Datenbank kann immer nur einen Pegel(-wert) haben, nicht zwei.

Wie Tondose bereits schrieb: Beim rechten Screenshot hast du wahrscheinlich keine Normalisierung durchgeführt (die Analyse-Werte sind ja schon da).
Schau doch mal im Reiter “Wiedergabe”, ob da im Feld “Verstärkung” ein Wert von -12,2 dB steht.
Falls nicht, ist das die Erklärung.


Überschnitten mit Myka: *sync* gimme five

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Ergänzend: Wenn die Elemente alle nur analysiert, aber gar nicht normalisiert sind, kommen die beim Hörer so natürlich auch nicht an… Die von @JuneMox genannte einheitliche Ausgabe beim Hörer dürfte dann eigentlich nur noch per DSP (PlugIn oder Hardware) oder serverseitig passieren.

Wäre interessant zu wissen, wie dein Signalweg ggf. aussieht, @JuneMox :smile_cat:

FIVE BACK! :smile_cat::smile_cat:

Ich bin heute besonders schnell! :grin:

Ja, nur sähe dann der linke Screenshot nicht so aus.

Solche Wellenformen kommen nur bei normalisierten Elementen zustande.
Hat hingegen eine Analyse ohne Normalisierung stattgefunden, ändert sich die Wellenform nicht. :wink:


"Myka - antwortet schneller als sein Schatten."™

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Stimmt natürlich… Also irgendwo läuft da was im Workflow schief, vermute ich… Aber da meine Glaskugel abgängig ist, kann ich nur mutmassen… :innocent:

"hust* ihr Schatten… :kissing_cat:

“Hervorhebung von mich :grin:

Verflucht! Nicht aufgepasst… Torben muss mich mal in Ruhrpott-Deutsch einweisen, vielleicht kann man damit solche Fallen umgehen.

Myka - ein ausgesprochen seltener Name!

Zumindest in Deutschland wird der Name Myka nur sehr selten vergeben. Tatsächlich finden sich in den deutschen Standesämtern pro Jahr höchstens eine Handvoll Einträge mit diesem Namen. Nicht einmal eines von 100.000 Mädchen wird Myka genannt. Dementsprechend ist Myka in der Rangfolge der häufigsten Mädchennamen weit unten auf Platz 7.056 zu finden. Ein Mädchen mit dem Namen Myka ist also etwas ganz Besonderes!

(Ersetze bitte “Mädchen” durch “Frau”; Quelle: Myka - Vorname für Mädchen | Bedeutung, Verbreitung, Sozialprestige | vornamen.blog)

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Ich wußte es! :grin:

Nu’ aber wieder back to topic! Sonst schweife ich aus, was eine normale Eigenschaften bei mir ist… Labertante… Ach, wem erzähl’ ich das, du kennst mich! :joy:

Danke euch für die schnellen Antworten. Dachte ich mir schon, dass ich mich hier als Anwenderfehler auf zwei Beinen outen muss :smiley: Aber Frage: Das Analysieren scheine ich ja schon erledigt zu haben. Wie kann ich alle Lieder nach der Analyse normalisieren lassen? Über die Massenbearbeitung komme ich da leider nicht weiter. In der Massenbearbeitung habe ich schon auf “Lautheit”, “Normalisieren” und “Anwenden” geklickt. Aber für die einzelnen Lieder wird das nicht übernommen. Aktuell muss ich bei jedem Lied einzeln nochmals auf “Normalisieren” klicken und speichern. Wie geht das über die Massenbearbeitung?
Zudem waren die Funktionen wie im Bild zu sehen schon die ganze Zeit aktiviert. Wieso wurden die Lieder dann doch nicht beim DB-Import automatisch normalisiert? :slight_smile:
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Das ist das falsche Optionen-Fenster.

Es regelt die Behandlung für unbekannte Dateien, die z.b. in die Playliste gezogen werden, ohne in die Datenbank importiert zu werden.

Schau mal in dem Fensterabschnitt dadrüber- dort werden die Einstellungen für den Import in die dB festgelegt. :blush:

Wäre super wenn der Name nicht "Optionen für Datei Import " lauten würde, sondern "Optionen für Datei Import aus der Datenbank "

Vielleicht ist es im nächsten Snapshot drin :wink:

(sorry für die Verspätung, da kam ein längeres Telefonat dazwischen)

Eins nach dem anderen, bitte. Erst die Vorspeise, dann der Hauptgang, dann der Nachtisch.
Sonst leidet der Genuss.

Die Import-Einstellungen kennen, die Datenbank betreffend, zwei Möglichkeiten:

  1. Das Element wird ohne Normalisierung in die Datenbank importiert.
    Dieser Vorgang geht schneller und ist insbesondere bei großen Datenmenge (Aufbau einer Datenbank mit einer hohen Stückzahl an Elementen) zu bevorzugen.

  2. Während des Imports in die Datenbank wird die Normalisierung mit durchgeführt.
    Hierbei erfolgt a) die Analyse (rechen- und zeitintensiv), b) die Normalisierung und letztlich c) der Import in die Datenbank in einem Schritt.
    Das kann sehr zeitintensiv sein. Bei kleineren Importen, bspw. drei neuen CDs, ist der Zeitfaktor vernachlässigbar und es hat den Charme, dass keine Nacharbeiten mehr nötig sind.

Das war der Datenbank-Bereich.
Wenn es schnell gehen soll, importiert man die Datenmengen ohne Normalisierung und führt diese später im Rahmen der Massenbearbeitung durch.

Bei der Playlist, dem klassischen drag & drop von Dateien, die nicht in der Datenbank liegen, liegt der Fall ähnlich, nur mit umgekehrten Vorzeichen:

  1. Einfügen externer Dateien in die Playlist ohne Normalisierung:
    Die Datei wird so abgespielt, wie sie bei der Produktion, z.B. Export aus der DAW, gemastert und/oder normalisiert wurde. Dann muss man halt flinke Finger am Mischpult haben.

  2. Einfügen externer Dateien in die Playlist mit Normalisierung (typisch für viele Benutzer ohne Datenbank):
    Der Normalisierungsvorgang benötigt ein paar Sekunden, weil ja die Lautheit neu berechnet wird - und zwar jedesmal neu, wenn nicht eine *.mmd-Datei geschrieben wird.

Dieses Bündel an Optionen ergibt sich aus der Konfiguration.

Nun aber zum Thema “Massenbearbeitung”, nachdem der Datenbank-Import erfolgt ist und ob das denn greift oder nicht:
Ja, es funktioniert. Und wie!

Hier ist der entsprechende Abschnitt markiert.
Von links nach rechts:

  • Verstärkung (dB): 0 (oder anderer Wert) und Anwenden:
    Das kann man zum zurücksetzen aller Verstärkungswerte nutzen. Die Verstärkung ist die Differenz zwischen Lautheit und Zielwert*. Setzt man sie wieder auf den Wert 0, ist sie aufgehoben.

  • Normalisieren:
    Wurde bereits eine Lautheitsanalyse durchgeführt, wird die Differenz zwischen ermittelter Lautheit und Zielwert errechnet und in das Feld “Verstärkung” eingetragen.
    Sofern noch keine Lautheitsanalyse durchgeführt wurde, erfolgt das in dem Schritt gleich mit. Die Analyse ist rechen- und zeitintensiv; die Normalisierung selbst geht sehr schnell und nimmt in der Massenbearbeitung nur wenig Zeit in Anspruch.

  • Lautheit:
    Hier findet die Analyse der Audio-Elemente hinsichtlich Lautheit, Peak (dBFS) und True Peak (dBTP) statt. Damit ist ein Titel jedoch noch nicht normalisiert!
    Ist diese Analyse jedoch erst einmal erfolgt, geht eine anschließende Normalisierung deutlich schneller vonstatten. Gerade bei sehr umfangreichen Musiksammlungen kann die Lautheitsanalyse schon erhebliche Zeit in Anspruch nehmen.

Ich hoffe, das hilft für den Anfang weiter?


* Stichwort “Die Verstärkung ist die Differenz zwischen Lautheit und Zielwert”:
Es kann auch sein, dass bereits vorher die “Notbremse” -1 dBTP greift. Das ist, Tondose möge mich notfalls korrigieren, ein technischer Hilfs-Obergrenzwert. Soll heißen: Bis hierhin und bitte nicht weiter.
Beispiel: Du möchtest auf -14 LUFS hoch normalisieren, würdest dabei aber über -1 dBTP kommen. Dann wirst du den Zielwert nicht erreichen; vielmehr wird nur so weit verstärkt, dass diese Grenze nicht überschritten wird.

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Top, läuft. Vielen Dank für eure schnelle und umfangreiche Hilfe :slight_smile:

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Wir haben das intern besprochen.
So, wie du das vorschlägst, passt das nicht in die angedachte Funktion der Fenster. Was dahinter steckt, ist ein wenig komplexer.

Im übrigen wäre “Import aus der Datenbank” auch nicht zutreffend, findest du nicht? :wink:

Mit dem nächsten Snapshot wird im oberen Fenster ein wenig aufgeräumt, weil einige Redundanzen verwirrend wirken können.
Danke für die Anregung!

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