Hallo Studio & Radio-Fangemeinde,
wir wurden in den vergangenen Monaten häufig auf den Umbau von alten DX1000 und dem neuen DX2000 Mixer von Behringer gefragt.
Mittlerweile hat sich aus den zahlreichen Anfragen ein erhebliches Maß an Informationen angesammelt, die alle samt umfangreiche Modifikationen beinhalten. Allerdings möchte ich an dieser Stelle vorweg darauf hinweisen, das für Umbauten grundsätzlich Kenntnisse in der Elektronik erforderlich sind – und sauberes Arbeiten unerlässlich ist!
Die bisherigen „Heißkleber & Co“ Arbeiten (die wir bereits korrigieren durften, da dieses Gerät kaum im Fall eines Defektes zu reparieren war) müssen ein Ende finden. Jedenfalls als Anleitung zu einem brauchbaren Umbau.
Deshalb ein gut gemeinter Rat: Lasst bitte Umbauten von einem Fachmann durchführen (egal wer das ist) und lasst Eich bitte zeigen, das dieser auch mit Lötkolben und Werkzeug entsprechend umgehen kann! Ansonsten habt ihr entweder eine DX1000 oder DX2000 Ruine – und die werdet Ihr (bei den niedrigen Handelspreisen erklärt sich schnell, warum die Pulte defekt kaum noch Wert haben) auch in der „Bucht“ kaum noch los - wenn das Teil „versaut“ ist.
Leider versuchen immer noch viele „Bastler“ dem DX-Pulten technisch beizukommen und bedenken oftmals nicht, das insbesondere hier SMD-Bauelemente verarbeitet wurden, die nicht mit einfachen Lötkolben zu bearbeiten sind! Außerdem entspricht das DX2000 der in der EU erforderlichen RoHS-Konformität und ist komplett bleifrei gefertigt! Somit ist es leichtsinnig zu glauben, mit dem heimischen Lötkolben und fehlender Erfahrung an bleifrei gefertigten Lötstellen zu arbeiten.
Auch wenn Stimmen nun behaupten, die diese Pulte wären ohnehin schlecht gefertigte, entsprechen die Fertigungsstrassen den gültigen ISO-Zertifikaten, was eine lückenlose Qualitätsdokumentation (nicht Kontrolle!) beinhaltet. Durchläuft also das Mainboard des DX2000 den Reflow-Ofen, ist die Leiterplatte in der Regel hochwertig gefertigt. Auch eine vorhandene Handbestückung erfolgt unter bleifreien Fertigungsprozessen. Somit ist es bedeutsam zu wissen, womit welchen Loten ich hier Modifikationen durchführe.
Das die Garantie durch diesen Eingriff erlischt, sollte jedem Techniker klar sein. Auch die Genehmigung, dieses modifizierte Pult in der EU gewerblich als neuwertig anzubieten, verstößt gegen geltendes Recht. Wer allerdings privat am Pult „herumlötet“ kann natürlich damit machen was er will – denn es ist nach dem Kauf sein rechtmäßiges Eigentum.
Hier macht es eben Sinn, das Pult in zwei Bereiche aufzuteilen: Der RoHS Seite (bleifrei und dem Eigenbau, der wie gewohnt mit handelsüblichem Lötzinn der Zusammensetzung Sn60/Pb38/Cu2) durchgeführt werden kann. Allerdings sollte auf der Pultseite mit geeigneten Flussmitteln (FSW32 oder besser 34) und hochwertigerem Lot gearbeitet werden. (Auf der Webseite vom Krankenhausradio-Elmshorn wird es dem nächst eine Abhandlung zum Thema Löten geben. Gegen ende 2011 erscheint ein Buch eines Mitarbeiters von Radio K.R.E. zum Thema Studiotechnik, das alle Inhalte behandelt)
Die Folge sind schlechte Verbindungen, denn die Vermischung unterschiedlicher (und ich spreche von den im Elektronik-Bastelmarkt gekauften Billig-Loten) Lote birgt erhebliche Risiken.
Wie immer wird es auch hier die Besserwisser geben, die alle Warnungen in den „Wind“ schlagen. Ich wünsche diesen Bastlern viel Erfolg im Umgang mit bleifreien Loten und dem guten Gefühl, das das Pult nicht irgendwann ausfällt, weil sich eine (durch die physikalischen Eigenschaften der bleifreien Lote begründet) spröde Lötstelle andere Übergangswiderstände aufweist.
Für alle anderen, interessierten Bastlern sind es nur gut gemeinte Ratschläge. Daher zusammengefaßt:
DX1000: Es liegen keine definitiven Kenntnisse darüber vor, ob dieses Pult komplett bleihaltig - oder ab bestimmten Serien bleifrei gefertigt wurde.
DX2000: Das DX2000 ist lt. Aussage des Herstellers komplett bleifrei gefertigt.
Bei den Umbauten handelt es sich übrigens nicht nur um die schnöde „Faderstart-Geschichte“ – sondern um:
• nachträgliches N-1 für Telefonhybriden
• Abschaltung der Audio-Signale vor den Fadern durch den Kanaltaster
• Monitorsignal-Abschaltung durch Rotlicht
• Fader erhalten Gabellichtschranken zur Statuserkennung
• Interner Koppelbus zur Kopplung weiterer DX1000/DX2000
• Phantomspeisungsmöglichkeit (nur DX1000) an dem Mikroeingängen
• Leuchtdrucktaster oder LED als Statusanzeige der Kanäle
• Rückseitiger GPI-Anschluss für weitere Stereungselemente
• Anschluss eines extrernen USB Controllers zur mAirlist Steuerung
Im Ganzen keine kleine Bastelarbeit – die mal „zwischendurch“ gemacht wird – sondern eine aufwändige Modifikation. Allerdings ist das Pult danach durchaus Broadcast-Tauglich bis auf:
• Mechanische Stabilität der Regler und Taster
• Mangelhafte Stromversorgung und unzureichende Entkopplung im Pult
• Nicht für den 24 Stunden Dauereinsatz (mechanisch gesehen) geeignet
Einen Hinweis möchten wir noch loswerden: Gern helfen wir mit Tipps & Tricks weiter. Allerdings haben wir diese kostenlose Hilfe (die auch so bleiben soll) an eine kleine Bedingung geknüpft: mAirlist ist eine hochwertige Software. Allerdings schadet das Raubkopieren dem Programmierer und allen Menschen, die an der Entwicklung mithelfen.
Da mAirlist preiswert erhältlich ist und über schnellen, kompetenten und unbürokratischen Support verfügt – ist das Raubkopieren einfach Unfair! Deshalb bitten wir Eich um die Serienummer der verwendeten mAirlist Version und dem Namen des Nutzers. Ist hier alles im „grünen“ Bereich steht dem kostenlosen DX1000/2000 Umbausupport nicht mehr im Wege.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Übersicht des Pultes mit den geplanten Modifikationen, die aus diesem Pult ein durchaus Rundfunktaugliches-Sendepult machen. Allerdings sind Abstriche zu machen – denn ein Behringer DX2000 ist nun mal kein D&R Airmate oder vergleichbar mit einer modernen Digitalkonsole…
Die nachfolgende Grafik zeigt die Übersicht des Pultes mit den geplanten Modifikationen, die aus diesem Pult ein durchaus Rundfunktaugliches-Sendepult machen. Allerdings sind Abstriche zu machen – denn ein Behringer DX2000 ist nun mal kein D&R Airmate oder vergleichbar mit einer modernen Digitalkonsole…
Wir werden demnächst ein DX2000 modifizieren und dazu einen Bericht auf unsere Webseite stellen. Wir werden alle Details im Rahmen einer privaten „Bastelbeschreibung“ veröffentlichen (Keine Schaltungsunterlagen von Behringer!) damit dubiose Bastelbeschreibungen bei Anfängern nicht zum „Bastel-Frust“ führen.
Bis auf die technischen Details (siehe mAirlist Seriennummernabfrage) wird alles komplett beschrieben. Wer detaillierte Informationen zur Schaltung benötigt, setzt sich bitte mit uns direkt in Verbindung. Diese Infos gibt es kostenlos – aber wir möchten verhindern, das unsere Unterlagen (wie in der Vergangenheit praktiziert) missbräuchlich heruntergeladen und zum Verkauf angeboten werden.
Dazu gehören in diesem Umbau:
• Abschaltung der Audio-Signale vor den Fadern durch den Kanaltaster
• Monitorsignal-Abschaltung durch Rotlicht
• Fader erhalten Gabellichtschranken zur Statuserkennung
• Leuchtdrucktaster oder LED als Statusanzeige der Kanäle
• Rückseitiger GPI-Anschluss für weitere Stereungselemente
• Anschluss eines extrernen USB Controllers zur mAirlist Steuerung
Viele Grüsse
Jens