Na ok, dann hier mal ein bisschen was zur AufklÀrung:
DirectShow ist als Teil von DirectX ein Framework, um alle möglichen Audio- und Video-Ausgaben und -Aufnahmen zu regeln. Das System basiert auf einem Haufen sogenannter âFilterâ fĂŒr die verschiedensten Aufgaben (kann man sich etwa so wie Plugins bei Winamp vorstellen). So gibt es Input-Filter zum Lesen aus Dateien oder Streams, Output-Filter fĂŒr die Ausgabe auf Soundkarten und anderen GerĂ€ten oder auch Files, und natĂŒrlich Decoder-Filter, zum Beispiel, um einen MP3-Stream in einen Wave-Stream umzuwandeln, der dann auf der Soundkarte ausgegeben werden kann. Weiterhin gibt es von etlichen Anbietern Effekt-Filter, zum Beispiel Equalizer, irgendwelche anderen DSP-Sachen usw. Die werden dann oft einfach âDirectX-Filterâ oder âDirectX-Pluginsâ genannt.
Alle Filter haben Input- und/oder Output-Pins, ĂŒber die sie mit anderen Filtern verbunden werden können. Um eine Datei abzuspielen, muss man einen sogenannten âFilter Graphâ aufbauen bzw. automatisch generieren lassen. Dieser besteht dann aus allen benötigten Filtern (Input, Dekoder, Output, âŠ), die in der richtigen Reihenfolge miteinander verbunden sind.
Wer das mal in natura sehen will, dem empfehle ich das Programm GraphEdit (einfach mal nach googlen), das zeigt das visuell an, und man kann sich auch selbst einen Filter zusammenklicken. Die Funktion âRender Media Fileâ im File-MenĂŒ ist die interessante.
DirectShow ist somit ganz praktisch, wenn man Sounddateien ausgeben will, weil man sich selbst nicht mehr um die echte Soundausgabe, das Dekodieren usw. kĂŒmmern muss, sondern nur noch den entsprechenden FilterGraph generiert und evtl. noch das Output-Plugin auf die richtige Soundkarte umlenkt (das ist das, was bei den neuen DirectShow-Routinen zur Zeit noch fehlt).
Der bei DirectX mitgelieferte MP3-Decoder-Filter ist der von Fraunhofer. Und der hat offenbar Probleme mit der Berechnung der LĂ€nge. Ihr kennt das ja.
Der Windows Media Player (WMP) bis einschlieĂlich Version 6.4 benutzt ausschlieĂlich DirectShow zum Ausgeben, deshalb kommt der mit VBR-Dateien genauso schlecht klar wie mAirList. Die neueren Versionen (getestet: WMP9) benutzen offenbar fĂŒr manche Sachen eigene Komponenten. Der WMP9 spielt nĂ€mlich VBR-Dateien ohne Probleme ab. Leider hat Microsoft die Möglichkeit entfernt, sich den generierten FilterGraph anzusehen, sonst könnte man vielleicht dahinterkommen, wie die das hingekriegt haben âŠ
Ach ja, und zu BOSS hab ich mich ja schonmal geĂ€uĂert: So wie ich das sehe, hat man damit keine Möglichkeit, gleichzeitig verschiedene Dateien ĂŒber verschiedene (!) Soundkarten auszuspielen. Also fĂŒr mAirList ungeeignet.
Torben