Hallo zusammen,
Danke für´s Feedback. Auch Danke an Timo für die umfangreiche Antwort!
Gern denke ich an die Anregungen. Eine Hardware-Bypass Funktion sehe ich in allen Geräteentwicklungen im Bereich Prozessing an Summensignalen vor.
Übrigens für alle Mitglieder im Forum ein Tipp: auf www.krankenhausradio-elmshorn.de gibt im Bereich Technik viele Anregungen und Unterlagen als kostenloser Doownloads.
Generell ist es immer Sinnvoll, das Signal über hochwertige Relais durch die Kiste zu leiten, wenn die Stromversorgung abraucht (was eigentlich bei einem guten Konzept – außer Behringer – niemals vorkommt) und der Prozessor „still“ ist. Schlimmer ist noch, wenn der Prozessor durch eine defekte Stromversorgung noch „halb“ arbeitet und nur noch Geräuschkulisse (Verzerrungen) produziert. Aus diesem Grund haben hochwertige Mischpulte und Sendeprozessoren eine „Power-Control“ integriert, die ALLE Spannungen simultan überwacht und Alarm ausgibt, wenn auch nur eine Spannung „wackelt“ – oder „hinkt“. Genau diese Funktion habe ich in der Master Control Unit umgesetzt. Sobald ein interner Defekt vorliegt, schaltet die Kiste den Sendeausgang komplett ab. Für ein Selbstbauprojekt vielleicht eine Nummer zu groß – denn wenn dort der Sender ausfällt, solle man(n) das merken… 
Hier kommt nun die kurze Zusammenfassung:
Hardware Bypass: grundsätzlich immer!
Das der MY-B2 (Stereomaxx) keinen Hardware Bypass hat, wundert mich nicht. Gerade die Amis (I like USA – but USA don´t like VDE Vorschriften…!) legen keinen Wert auf derartige Features. So auch der Orban 245F oder 275A – beide Gurken sind definitiv „tot“ wenn man den Power Stecker aus der Dose zieht. (Aber welcher Trottel spielt in im ZGR an den Steckern rum… sonst Hand ab!)
Außerdem basteln die Amis gern „ohne“ Koppelkondensatoren an den Eingängen herum. Auch Behringer lässt diese durchaus sinnvollen Teile aus Kostengründen weg – was den häufigen Ausfall der Eingänge von Pulten erklärt… (Doch dazu sonst irgendwo mehr…)
So reagiert ein Gerät von Mr. Orban schnell und sensibel auf Gleichspannungen, sie sich auf den Eingang mogeln. Kommt selten vor – kann aber bei einigen Billigkisten (Mischer, Kompressoren bei Schaltungsdefekten) durchaus passieren… Die Fehlersuche bei einem solchen Problem: Fast unmöglich…!
Als Anzeigkette mit LED sind 10 LED´s einfach zu realisieren, denn die lassen sich mit einem IC (für die Freaks LM3914) sehr gut ansteuern.
Was die Kiste macht - und keine Angst bei persönlicher „Unwissenheit“…
Es ist wirklich keine Schande, als Moderator über wenige Informationen der Technik zu verfügen. Eine gute Stimme hinter dem Mikro muss nicht zwingend über den Schaltungsaufbau des Stereomaxx informiert sein… (welchen Moderator interessiert es, was in der blinkenden „Soundkiste“ steckt…) Wozu dann mit dem Lötkolben unter der Konsole liegen? So gibt es auch begnadete Techniker, die kein Wort rausbekommen… So hat jeder seinen Fachbereich. Also ist es keine Schande, die technischen Einzelheiten NICHT zu kennen…
Das Gerät dient zur Verbesserung der Stereoanteile. Oftmals bieten Prozessoren eine „Surround-Taste“ an – die allerdings keine sinnvolle Funktion ist. Durch den Umstand, das es hier nur „an“ oder „aus“ gibt- ist eine gezielte Bearbeitung unmöglich.
Daher ist eine stufenlose Einstellung des Prozesses erforderlich. Die sonst in vielen Geräten (SPL-Vitalizer, Behringer Multifex und sonstige Spaßkisten aus den No-Name Schmieden….) verwendete „Kreuzmischung“ von Links und Rechts ist mit Abstand die schlechteste Lösung. Hersteller verwenden diese Schaltungslösung gern, da die Umsetzung im Schaltungsdesign einfach ist. An dieser Stelle greifen erst die wirklich „intelligenten“ Systeme – die sich erst dann über ein Signal „hermachen“ - wenn auch Bedarf besteht.
Die Kompatibilität einer Monosumme ist absolut erforderlich – wird aber selten von den handelsüblichen Geräten mit „Beigabe Stereo Erweiterung“ erfüllt.
Der Einsatz eines Stereo-Enhancers bietet durchaus Verbesserungspotential im Sendesignal -
allerdings ist Vorsicht geboten. Schnell blähen sich die Sendesignale zu einer undefinierbaren Hallwolke auf und blubbern lustig vor sich hin. Für den ambitionierten Webradiomacher eine ohnehin als zweifelhaft anzusehende Bearbeitungsmethode, denn die Wandlung und Datenreduzierung reagiert in vielen Fällen sehr empfindlich auf komplexe Veränderungen der Phasenverhältnisse zwischen den beiden Kanälen.
Allerdings gehen die Ansichten bezüglich der angebotenen Übertragungsraten ohnehin weit auseinander. So schwören einige Radiomacher auf satte 192KBit – doch mit weniger Daten geht es auch – so jedenfalls die Ansichten der offiziellen „Bit-Sparer“. Im Zeitalter der zunehmenden Erderwärmung ist es ohnehin wirtschaftlicher, auf den sorglosen Umgang mit Datenbits zu achten und diese sparsam einzusetzen… Wen stört es schon, wenn das Programm der Sendung wie ein schlechter Audio-Scherz klingt…
Daher ist Vorsicht geboten im Umgang mit der Stereo-Verbreiterung. Schon beim mittlerweile etwas historischen FM-Rundfunk brachten unzulässige Phasenverhältnisse zwischen L und R den Sender aus der Ruhe. Doch wenn ich jetzt das Thema Korrelationsgradmessung (und auch den Selbstbau eines solchen Gerätes, dass dem RTW 1260 fast gleichkommt und eine wirkliche Bereicherung eines analogen Sendestudios darstellt) in das Forum werfe, ist es endgültig vorbei – mit der Geduld der Leser… oder???
Wer trotzdem Lust auf mehr hat, schreibt bitte eine kurze Mail – oder Antwort…
An weiteren Zeilen soll es nicht liegen.
Zum Selbstbauprojekt: Je nach Zeit stelle ich gern Schaltungsunterlagen und Layouts für den Nachbau zur Verfügung. Ich stelle mir vor, in Zusammenarbeit mit dem Mairlist-Forum Nutzern (und Torbens Einverständnis) ein derartiges Gerät in´s Leben zu rufen. Klein, fein und nützlich soll es sein. Außerdem ist es eine kleine Attacke gegen die großen Hersteller (Orban, Modsci, Behringer mehr weniger…grins, SPL und so weiter). Hier können semiprofessionelle Radiomacher zeigen, was sie können! Warum sollen Geräte immer tausende von Euro kosten…wenn unter dem Gehäusedeckel Bauteile für hundert Euro lauern…
Gruß Jens
PS: Im Anhang ein Bild eines Röhrenexciters: Macht die Summe etwas “brillianter” - ohne die sonst üblichen Nachteile eines herkömmlichen Exciters (bitte nicht mit den neuen Behringer Krücken vergleichen…) Auf dem Bild sind Cinch-Buchsen zu sehen, da die Kiste in asymmetrischer Umgebung einsetzt wird. Profesionelle Steckverbinder und Eingänge mit XLR sind problemlos in jede Schaltungsidee nachzurüsten. Dies gilt übrigens auch für gekaufte Kisten mit einfachen Steckverbindern an den Ein- und Ausgängen…
