OT: CvD-Software

Mal ne Frage:

Wa sind das so für Sender in denen ihr da arbeitet?
NKL’s, Eventradios, private oder gar ÖR’s ?

Ich z.b. mach da bei einigen kleinen Veranstaltunsgradios mit.
Jetzt is es so das die CvD’s (Chefs vom Dienst) bei diesen Radio ganz andere Aufgaben haben als bei den grossen.
Ich denke mal Besucher empfangen gehört bei FFH oder SWR3 nicht zu den Aufgaben des CvD’s.

Unsere CvD’s z.b. müssen Logbuch führen (Anrufe, Besucher, andere Vorkomnisse, etc.), Getränkekassen verwalten, Gewinnspiele und -preise verwalten, die Ausleihe von Aufnahmegeräten überwachen, etc.

hch stelle immer wieder fest welch Chaos dann in den CvD Büros herrscht und wie schlecht das alles teilweise abgewickelt wird weil so keiner richtig durchblickt (- sind bei VRadios meistens eh Leute die neu dabei sind und net so richtig den Durchblick haben).
Alles in allem ein Papierkrieg und Listenwirrwarr.

Einer unserer Sender hat bereits ein Logbuch in digitaler Form. Realisiert wurde das ganze per MySql und PHP, also als Website quasi.
Dieses als Grundidee hat mich dazu inspiriert eine Software zu basteln die all diese Aufgaben erleichtern soll.

Folgende Features sollen drin sein:

-Mitarbeiterzugangskontrolle: Wer ist im Haus, Wer war wann im Haus,…

-Adressdaten: Mitarbeiter, Hörer, Kunden (Werbepartner).

-Verwaltung von Aufnahmegaräten: Wer, Wann, wie lange, welches gerät, für was,…

-Logbuch schreiben und lesen

-Kassenbestand: Handkasse gesamt, Prepaidfunktion für Mitarbeiter (um seinen Getränke bestand aufzuladen :)), Verkauf von CD’s (Sendungsmitschnitte),…

-ToDo-Liste: Wer hat wann, wo, was zu machen

-Gewinnspielverwaltung: Was, Wann, Welche Sendung, richtige lösung, gewinn wird abgeholt/vorbeigebracht/zugeschickt, spiel beendet ja/nein.

Besteht grundsätzlich interesse an solch einer Software?
Welche Funktionen wären noch interessant?

Bei uns bei eldoradio* sieht es ähnlich aus. Wir sind ein Campusradio, das zur einen Hälfte von Journalistik-Studenten (die dort ihre Scheine machen) und zur anderen Hälfte von freien Mitarbeitern bestritten wird. Erstere produzieren das Morgenmagazin, letzere das am Nachmittag. Außerdem gibt es natürlich noch jede Menge Spezial- und Musiksendungen. CvDs haben wir auch immer zwei: Wöchentlich wechselnde für die Morgensendung und täglich wechselnde für den Nachmittag. Das wird durch die Zweigleisigkeit bedingt und macht die Sache nicht wirklich einfacher.

Die Aufgaben unserer CvDs sind in etwa diejenigen, die du beschrieben hast, und genauso vielfältig. Und genau das ist es, was mich etwas skeptisch macht, ob man sinnvoll eine solche Software einsetzen kann. Denn die Aufgaben ändern sich mit der Zeit, es fallen welche weg und kommen neue dazu. Soll heißen: Egal, welche Features du schon hast, es fehlt immer noch eins. Ob es die Kaffeekassen-Verwaltung ist oder sonstwas.

Ideal würde ich eine Lösung finden, die zum Beispiel auf Lotus Notes aufbaut. Wer das nicht kennt: Notes ist in gewisser Weise eine Datenbanksoftware, bei der man aber (mit etwas Vorkenntnissen) relativ leicht neue Datenbanken, Ansichten, Tabellen usw. programmieren und ohne viel Aufwand für die Benutzer bereitstellen kann. Das Benutzer-Interface (das man sonst mit PHP machen oder sonstwie programmieren könnte) ist dort sozusagen schon im Datenbankclient integriert. Ich habe mal bei einem großen Stromversorger gearbeitet, der von einem noch größeren Stromversorger geschluckt wurde. Dort haben wir das verwendet. Leider ist das ganze Paket aber vermutlich zu groß und zu teuer für kleine Sender wie uns.

Zur Zeit behelfen wir uns übrigens so: Was wir nicht auf Papier (Gewinnerlisten, …) oder in Excel-Tabellen (Sendepläne, …) haben, tragen wir in unser Wiki ein. Das hat sich bewährt, weil da jeder mal schnell was ändern, eintragen, löschen kann, und man kann von überall darauf zugreifen. Gerade für so Sachen wie Dienstpläne oder Beitragslisten (nach dem Motto “Wer geht in diese Kino-Pressevorführung?”) eignet sich das sehr gut.

Torben

ich wills mal so sagen: Eine Software ist nie fertig.

Ich denke mal die von mir genannten Hauptaufgaben fallen mehr oder weniger überall an.
Erweitern kann man dann ja immer noch.
Aufbauen soll das ganze auf ner MySQL Datenbank.

Ich hab auf jedenfall mal damit angefangen weil bei uns wird das Teil auf jedenfall eingesetzt. Wenn ich ein Grundgerüst soweit hab kann ich ja mal ne Beta online stellen.

Ach, fällt mir gerade ein: Wenn du MySQL benutzen willst, muss dein Programm Open Source werden. Sonst musst du Lizenzgebühren an MySQL AB zahlen. Zumindest, wenn du die libmysql.dll ab Version 4.0 aufwärts verwendest.

Das ist auch der Grund, warum die offizielle eldoDB-Plattform demnächst PostgreSQL sein wird.

Interessant finde ich dein Projekt auf jeden Fall. Ich wollte ja auch nur mal ein paar Bedenken loswerden :wink:

Torben

bisher baut es auf MySQL 3.23 auf.

Was meinst du mit “offizieller EldoDB Plattform”?
Was wird die inoffizielle sein?

Um das ganze gleich noch auszuweiten:
Mal abgesehen von der lizensierung, hat PostgreSQL irgendwelche Vor- oder Nachteile gegenüber MySQL?

Nochmal das Problem mit MySQL zusammengefasst:

Die Client-Library libmysql.dll darf seit Version 4.0 nicht mehr mit Nicht-Open-Source-Programmen zusammen verwendet werden. Bislang behelfen wir uns damit, die Version 3.23 der DLL zu verwenden, die noch mit Servern bis einschließlich Version 4.0 zusammen funktioniert.

Wenn ich die eldoDB mal irgendwann so richtig “aufbohre”, werde ich Features brauchen, die MySQL aber erst ab Version 4.1 kann. Unteranfragen zum Beispiel. Leider funktioniert aber die DLL-Version 3.23 nicht mehr mit der Serverversion 4.1 zusammen. Das heißt: Es existiert keine DLL, die mit einem 4.1-Server zusammenarbeitet und legal mit einem Nicht-Open-Source-Programm eingesetzt werden darf.

Deshalb werde ich als Entwicklungsplattform demnächst PostgreSQL verwenden, das den vollen SQL-Sprachumfang enthält. Wahrscheinlich werden dabei aber nur SQL-Sprachkonstrukte zum Einsatz kommen, die theoretisch auch MySQL 4.1+ kann.

Dadurch, dass die in mAirList enthaltene Datenbankengine (ZeosDBO) prinzipiell mit jeder Datenbank zusammenarbeitet, wenn man ihr nur die richtige DLL gibt, kann ich im Prinzip niemanden daran hindern, weiter MySQL zu benutzen. Erlauben kann ich es aber natürlich nicht. (Derjenige müsste aber dann vermutlich die eldoDB.sql anpassen, weil die Datendefinitionssprache von PostgreSQL ein klein bisschen anders ist.)

Bis es soweit ist, muss ich mich aber noch ein bisschen in PostgreSQL reinarbeiten. Auf den ersten Blick ist es an manchen Stellen nicht ganz so komfortabel zu bedienen wie MySQL, dafür aber vom Sprachumfang sehr viel umfangreicher. Und vor allem: komplett umsonst, auch im Zusammenspiel mit kommerzieller Software. Performance-mäßig tun sich die beiden nichts, PostgreSQL ist eher noch etwas schneller.

Und wer kein Linux hat: auch nich schlimm, die neue Version 8.0 gibt es auch als native Windows-Version.

Naja, alles noch Zukunftsmusik, werden wir dann mal sehen …

Torben