Sicher wäre sie das. In der Livesendung ist die Situation eine andere: Dann mußt Du Deine Stimme (technisch) als „nicht normalisierte Zuspielung“ betrachten, wie einen CD-Player oder sonstwas. In diesem Falle müßtest Du sie mittels speziellem, R-128-konformem Aussteuerungsmesser einpegeln. (R 128: Wie es funktioniert, Ergänzung 2.)
Doch, hat genau dann Sinn, wenn Du keinen Loudness-Messer einsetzt. Dann müssen alle Elemente normalisiert werden.
Was heißt dieses „normalisieren“ überhaupt? In mAirList drinnen sitzen lauter kleine Torbens, die haben einen solchen Aussteuerungsmesser. Und die stellen für Dich den Regler ein. Dann brauchst Du kein eigenes Meßgerät. Umgehst Du den Schritt der Normalisierung, baust Du verkehrt (im Sinne der R128) ausgesteuerte Elemente in die Sendung ein, die entweder zu laut oder zu leise sind.
Wie wurde das früher™, noch vor Zeiten des Loudness-Wars, gehandhabt? Da wurde tatsächlich nach Gehör Sendung gefahren! (Das konnte übrigens nicht jeder.) Der Pegelmesser war in erster Linie für die technisch erforderliche Aussteuerung vorhanden. Die IRT-Richtlinie „Sprache 100 %, Musik 50%“ (für U-Musik) konnte nur für Titel gelten, die in ihrer Lautheit nicht zu eigensinnig waren. Aber ich schweife ab.
Siehe oben, Loudness-Meter.
Das bliebe jetzt festzustellen. Könnte es nicht sein, daß es sich für unsere durch Brüllsender geprügelten Ohren lediglich ungewohnt anhört?
Du gehst hart mit Dir ins Gericht, dabei hat Du es doch nur nicht besser gewußt und Dich schließlich schlau gemacht. Das rechne ich Dir trotzdem hoch an. Und wenn Du durch lesen eines Beitrages von mir erhellt worden bist, dann freut es mich, weil er dann nämlich genützt hat.
Gepegelte Grüße
TSD
Nachtrag: Weil es offensichtlich doch nicht so klar war, und das darf jetzt bitte nicht als Nachtreten gegen @TomJumbo83 verstanden werden, sondern rein als Ergänzung zu dem Lautheitsthema:
Radio ist keine Abkürzung für
Regelt alle Dynamik in’n Orkus!
Das Programm muß nicht komprimiert werden! Nie!! (Vernünftige Aussteuerung vorausgesetzt.)
Wenn man aus dem Nick @TomJumbo83 auf dessen Geburtsdatum schließen kann, dann hat er es halt nie anders (bewußt) gehört und denkt (dachte), es müsse so sein.
Daß es heute so gemacht wird, liegt an Formatfaschisten, die behauptet haben, man müsse lauter sein als der Konkurrenzsender. Leider haben sie das den anderen Sendern auch gesagt. (Nicht auszudenken, wenn sie stattdessen gesagt hätten „macht besseres Programm als die Konkurrenz“!)
Natürlich hilft die Komprimiererei auch irgendwelchen Flachzangen von Selbstfahrern, die Aussteuern nicht interessiert. (Es gibt auch andere: Neben denen, die Dauerlicht am NTP fahren – die AGC wird’s schon richten – kenne ich Moderatoren, die verbotenerweise das Programm vor Optimod abhören, nach dem Motto „Shit out ja, aber ich bin’s dann nicht gewesen“.)
Es geht wirklich: Bei den berüchtigten „Lass’ knacken“-Sendungen im hr wurde der Optimod bis auf einen allerletzten Notbremslimiter auf „bypass“ gestellt. Die Hörer fanden’s klasse. Wem immer ich das erzähle, der macht große Augen und fragt „ja, und die MPX-Leistungsbegrenzung?“. Brauchte man nicht, weil das Programm nicht zum Brikett zusammenkomprimiert wurde und Fachleute am Pult saßen, die noch wußten, was Aussteuerung überhaupt ist. Die Leistungsbegrenzung wurde erst, weil die Sender zu immer höheren Dauerpegeln übergingen und damit den Flugfunk störten, eingeführt.