[quote=“Uli Nobbe, post:8, topic:11958”]@Timo
Hui, damit dürftest Du vorerst den Ehrenplatz der eher exotischeren Interfaces erhalten. Anlass genug, die Liste zu erweitern. Nette Ideen, danke. :)[/quote]
Lynx kannte ich nicht mal, als Hersteller. Wenn ich mir die Preise so ansehe, weiß ich jedenfalls wieder, warum ich noch analog arbeite und noch keine Anschaffung eines Digitalpultes mit entsprechender Soundkarte in Betracht gezogen habe. Klar, die haben meist auch analoge Eingänge aber wenn schon, dann richtig.
Was ist denn das Gegenstück zur Dante DVS, das ist ja nur ein Stück Software, der Ton muss aber ja irgendwo raus kommen und weiter verarbeitet werden?
Naja “Experte” ist sicherlich übertrieben. Ich arbeite hauptberuflich in der Branche, in einer sehr spezifischen Nische und habe viele Jahre, den technischen Support geleitet. Aber Experte? Ich mache das doch erst seit 20 Jahren. Sagen wir einfach, ich habe eine gewisse Erfahrung mit besonderen Anforderungen an IT.
Torben arbeitet mit den Marian Produkten oder zumindest hat er sie mal empfohlen.
Die sind preislich aber schon eine etwas andere Hausnummer, wie die alten M-Audio oder Terratec (Phase) Karten.
Allerdings hat die Seraph 8, 2 Features im “Beast DSP” die mich sehr interessieren:
[ul][li]48 Kanal Mischpult, latenzfrei[/li]
[li]Fernsteuerbar über MIDI mit 2-Klick Control Zuweisung[/li][/ul]
Das hatte ich bisher nur bei einigen RME Karten auf dem Schirm. (wird jetzt etwas Off-Topic)
Da ein digitaler Mixer (gebrauchter DHD oder sowas) erst einmal vom Budget her nicht in Frage kommt, suche ich nach alternativen und habe eine alte Idee wieder ausgegraben und bin da gerade in Gedanken etwas am spielen. Hier schlägt gerade mein neues berufliches Aufgabenfeld durch, bei dem technische Kreativität gefragt ist.
Ganzheitlich neuer Studio-Ansatz: Ich habe mal alles über den Haufen geworfen, wie man so üblicherweise an eine Studioausstattung heran geht. Inspiration sind die aktuellen DJ All-in-One controller, wie etwa ein Denon MC6000 (MK-II), der nur noch 2 Stereo Wege vom und zum Rechner (Master out und PFL) hat, der Rest ist Midi oder direkte Mischfunktionen für die Mikrofone oder Mischverhältnis PFL zu Master Signal für den Kopfhörer.
Man kann mAirlist komplett per Midi fernsteuern. Fehlen eigentlich nur noch ein paar Mikrofonkanäle (eben nicht nur 2, wie bei den DJ Controllern und bitte vollwertig entzerrbar) und ggf. ein paar Stereo-Analog ins für alte Zuspieler, DJ set,Telefon und was man sonst noch so rumstehen hat. Wenn man dann noch das übliche Outboard Equipment gleich mit an Board hätte also Kompressor & Gate pro Kanal.
Voicemeeter wäre mir als erstes eingefallen aber der ist eben nicht latenzfrei genug, für direktes Monitoring der Mikrofone.
Jetzt haben wir hier die Marian Karte, die wenn man den Beast DSP mit in die Berechnung einbezieht, preislich plötzlich gar nicht mehr so uninteressant ist. Denn was gäbe es an Midi steuerbaren Alternativen? Behringer XR18 oder gleich ein X32Rack mit USB Addon (hätte nicht gedacht dass ich noch mal Produkte aus dem Hause B. in Betracht ziehe) sind aber vom Preis-Leistungsverhältnis, die besten und messtechnisch wohl in Ordnung (Die Midas Variante soll tatsächlich noch besser sein).
Theoretisch würde auch ein XR12 reichen, das hat aber keine Mehrkanalsoundkarte, das kann höchstens 1x Stereo. Ansonsten wären wir wieder an dem Punkt, dass man ein analoges Signal in einen Digitalmixer einspeist, was nicht wirklich Sinn macht. Wenn digital, dann ohne Medienbruch, wobei ich nicht sicher bin, wie Behringer das intern verbaut hat, denen würde ich auch zutrauen, dass da einfach eine analoge USB-Soundkarte drin ist.
Wobei man beachten muss, dass ein XR18 eine festgelegte Midi Steuerung hat. Wenn ich dort also nicht auf das Behringer eigene Protokoll zurück greife, kann ich trotzdem keine freie Midi Zuweisung an den Kanälen durchführen. Das muss ich im Controller machen. Beim X32 war es mal so, dass man zwar nicht am Gerät selber aber auf einem PC in der Fernsteuersoftware, Midi Kommandos anlernen konnte. Ob das in der aktuellen Version noch geht, nachdem der X32 das Behringer eigenen X-Ctl Protokoll gelernt hat und jetzt direkt mit den X-Toches reden kann, noch funktioniert, kann ich nicht sagen.
Eindeutiger Vorteil für die Serapah 8, die ja gezielt mit der Funktion werben.
Wobei ich eine USB oder Fire-Wire Lösung für diese art der Verarbeitung eigentlich bevorzugen würde. Ich habe haufenweise lüfterlose Thin-Clients (Vergleichbar Intel Nuc) rumfliegen, die für mAirlist allemal ausreichen.
Damit wäre so eine Lösung sogar noch relativ Portabel in einem 4HE Rack unterzubringen und komplett lüfterlos, also leise.
Ein weiterer Vorteil, den ein XR18 oder X32 hat, ist die Automix funktion, die bei Talkanwendungen genutzt werden kann. Nicht besprochene Mikrofone werden automatisch leiser gefahren aber nicht ganz abgeschaltet wie mit einem Gate und man kann glaube ich sogar ein Master Mikrofon für den Modereator setzen der im Zweifel im Bevorrechtigt über die anderen Gruppen ist. Soll sehr gut sein, dieses Feature.
Weitere Alternativen zum Mixer habe ich noch nicht großartig gefunden. Soundcraft UI16 hat keine Soundkarte, das UI24 ist preislich eine komplett andere Liga und kann auch nicht über Midi gesteuert werden. Einige Bastellösungen gibt es aber ich bin skeptisch ob die zuverlässig genug sind.
Andere habe ich mir noch nicht angesehen aber die beiden Sind wohl die härtesten Konkurrenten in dem Sektor. Bis vor einigen Monaten hätte ich auch ausschließlich Soundkraft gekauft aber inzwischen würde ich davon sogar Abstand nehmen. Denn Software Updates sind extrem selten. Behringer ist schon nicht so schnell, wie es die User gerne hätten aber liefert doch deutlich mehr Features nach.
Fehlt nur noch ein passender Midi-Controller bzw. 2, um eine typische Radio-Split Console nachzubilden.
Optimal sind die Behringer BCF2000, die es leider noch nicht einmal gebraucht gibt und wenn, dann relativ hochpreisig. Bleibt mit einigen Abstrichen ein X-Touch Compact, das ist der einzige aktuelle Controller (mit Motorfadern), der sich programmieren lässt. Leider deutlich größer wie die BCFs, wenn schon größer, würden mir die X-Touch oder X-Touch Extender gefallen aber die lassen sich anscheinend nicht mehr anpassen von der Programmierung. Man kann sie zwar vom Behringer eigenen X-Ctl Protokoll auf reines Midi oder Mackie Hui umschalten aber die Belegung der Fader und Displays, kann man nicht frei gestalten, Mischbetrieb X-Ctl und Midi gleichzeitig ist auch nicht möglich und dann möchte ich das Geld dafür wieder nicht investieren, weil ich nur einen Bruchteil des Gerätes wirklich nutzen kann. Hier merkt man eben dass das Produkt als Zubehör zu den Digitalen Mixern gedacht ist oder als Konkurenz zum Mackie-Hui. Dafür funktioniert es prächtig und ist so umgesetzt, dass garantiert keine Supportanfragen vom Kunden kommen. Advanced User bleiben leider aussen vor.
Dann müsste man also schauen, was im Mackie-Hui mode geht und mAirlist müsste dieses Protokoll erst einmal lernen. Beides viel zu wage um eine Kaufentscheidung zu treffen, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass für Torben das HUI Protokoll von Interesse ist.
iCon Qcon ist mir gerade noch mal wieder über den Weg gelaufen, darüber weiß ich aber noch nichts und die sind noch mal einen Schluck teurer wie die X-Touch.
Oder eben selber bauen.
http://wiki.midibox.org/doku.php?id=modulbox
http://wiki.midibox.org/doku.php?id=stuartm_stukontrol
Greetz
Malte